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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Leibesvisitation geben, doch erwiesen sich ihre Befürchtungen als unnötig. Die Menschen kamen anscheinend nicht auf die Idee, dass Frauen eine Bedrohung darstellen konnten.
    Einer der Wächter klopfte mit dem Heft seines Schwerts an die Tür. Daraufhin wurde eine Klappe geöffnet, und er sprach mit jemandem. Dann ging die Tür auf, und die Truppe strömte hinein.
    Drinnen war das Haus erheblich vornehmer anzuschauen als draußen. Die Wände waren mit kühlem grauem Marmor verkleidet und sogar mit einigen Mosaiken
verziert, die hohe Decke war mit Schnitzwerk versehen. Doch der Schmuck war unvollendet, anscheinend waren die Arbeiten noch nicht abgeschlossen.
    »Die leben viel besser als wir«, flüsterte Chillder.
    »Welche Überraschung«, meinte Coilla.
    Einer der Wächter, der die Führung übernommen hatte, drehte sich um und sah sie wütend an. Sie verstummten.
    Das Gebäude war groß. Die Besen über die Schultern gelegt und die Eimer in der anderen Hand, marschierten die Füchsinnen durch einen scheinbar endlosen Gang. Sie kamen an mehreren Türen vorbei. Einige standen offen, in den Räumen hockten Menschen an Tischen, auf denen Papiere und Kassenbücher verteilt waren. Hier und dort schleppten Orks Kisten herum. In einem Raum, der größer war als die meisten anderen, befanden sich Dutzende von Objekten. Unter der Aufsicht von Menschen packten Orkdiener goldene Statuen, Schnitzereien und Paradewaffen in mit Stroh gefüllte Kisten.
    »Verdammt«, murmelte Brelan leise.
    »Was?«, hauchte Coilla.
    »Unser Vermächtnis«, zischelte er. »Geplündert, damit es jetzt die Salons von Hofschranzen im Reich schmücken kann.«
    »He!«, rief der Wächter. »Das ist kein Vergnügungsausflug. Hört auf zu quatschen!«
    »Genau«, schaltete sich Pepperdyne ein. »Haltet den Mund! Und trödelt nicht!« Er unterstrich seine Worte, indem er Brelan und Coilla einen festen Stoß versetzte. Als Coilla sich umdrehte, zwinkerte er. Sie erwiderte die Geste nicht.

    Endlich erreichten sie eine hohe Doppeltür. Dahinter lag ein geräumiges Zimmer, das beinahe schon ein Saal war. Ausgestattet war der Raum mit Reihen von Schreibtischen und hohen Ständern für Bücher. Die Wände waren vom Boden bis zur hohen Decke mit Regalen zugestellt, die oberen Regalfächer konnte man mit Leitern erreichen. Hier lagerten Röhren für Schriftrollen, gebundene Bücher und Kisten mit Dokumenten. Durch die schmalen, hohen Fenster drang ein wenig Tageslicht ein. Obwohl es draußen taghell war, brannten Dutzende dicker Kerzen in hölzernen Lüstern, und es gab eine Vielzahl von Lampen.
    Etwa ein Dutzend Menschen, überwiegend Schreiber, waren an den Tischen beschäftigt. Zwei oder drei Orkdiener holten ihnen die benötigten Dokumente.
    Ein spindeldürrer schlaksiger Mensch kam ihnen entgegen. Der Kleidung und dem Verhalten nach konnte es sich nur um einen Aufseher handeln. Seine gequälte Miene verstärkte diesen Eindruck noch.
    Wie eine zimperliche Hausmutter klatschte er in die Hände und brachte mit seinen knochigen Händen einen seltsam trockenen Laut hervor. »Hört mir zu!«, rief er mit beinahe schriller Stimme. »Ihr Orks versteht sowieso nicht, was hier im Büro des Steuereinnehmers vor sich geht. Ihr müsst nur wissen, dass dies hier viel wichtiger ist als euer elendes kleines Leben. Wir dulden hier keine Nachlässigkeiten. Wenn ihr auch nur ein Blatt oder Pergament beschädigt, werdet ihr ausgepeitscht. Habt ihr das verstanden?« Er wartete nicht auf die Antwort, aber das war egal, weil die Füchsinnen sowieso nicht gehorchen wollten.

    Coilla und Spurral wechselten einen Blick, Coilla nickte leicht.
    Der Aufseher gab Befehle, zielte mit einem Finger auf die vermeintlichen Putzfrauen und teilte sie ein. »… und du, du und du«, erklärte er, indem er auf Coilla zeigte. »Ihr kümmert euch um die Latrine.«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte Coilla.
    Der Aufseher zuckte zusammen und wandte sich an Pepperdyne. »Hat diese Kreatur mit mir gesprochen?«
    »Frag sie doch selbst.«
    »Wie war das?«
    »Sag’s ihm, Coilla.«
    »Du kannst dein verdammtes Scheißhaus selbst putzen«, sagte Coilla.
    Der Aufseher lief puterrot an. »Wie kannst du nur so mit deinen Vorgesetzten sprechen!«
    »Ich mache einfach den Mund auf, und es kommt heraus. «
    Auf der Stirn des Aufsehers pulsierte eine Ader. »Das ist übelster Ungehorsam!« Er wandte sich wieder an Pepperdyne. »Habt Ihr denn diese Kreatur nicht unter Kontrolle? «
    Pepperdyne zuckte mit den

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