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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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befriedigend, aber nicht ihre Hauptsorge, in Gedanken war sie bei den Vielfraßen.
    In den folgenden Tagen gab Haskeers Stimmung den Vielfraßen Grund zur Besorgnis. Er schwankte zwischen Phasen äußerster Hochstimmung und solchen tiefster Niedergeschlagenheit und sagte oft Dinge, die für sie kaum verständlich waren. Alfray versicherte dem Trupp, dass ihr Kamerad sich immer noch von einer Krankheit erholte, an der die meisten Mitglieder der älteren Rassen gestorben wären, und es ihm bald wieder besser gehen würde. Stryke war nicht der Einzige, der sich fragte, wann »bald« war. Doch diese Überlegungen traten bei allen in den Hintergrund, als sie am Abend des dritten Tages die Krätze erreichten.
    Das Heimatland der Trolle befand sich in der Mitte der großen Prärie, und welliges Grasland wich Gestrüpp. Kurz darauf vermischte sich das Gestrüpp mit Schiefer und dann gingen Schiefer und Gestrüpp in eine Landschaft über, die mehr Fels als Erde aufwies. Die eigentliche Krätze wurde von einer Ansammlung zerklüfteter Felsen angekündigt. Es war so, als seien Berge bis zu neun Zehnteln ihrer Höhe mit Erde überhäuft und die zerklüfteten Gipfel bloß gelassen worden. Die Orks wussten, dass Wasserläufe in Verbindung mit dem Bergbau der Trolle im porösen Gestein ein Labyrinth aus Tunneln und Kammern geschaffen hatten. Was es enthielt, war ein Rätsel. Von denjenigen, welche den Mut aufgebracht hatten, in das Labyrinth einzudringen, waren nur wenige je zurückgekehrt, um von ihren Erkenntnissen zu berichten.
    »Wie lange ist es her, dass jemand einen bewaffneten Angriff auf die Krätze unternommen hat?«, fragte Stryke sich laut.
    »Ich weiß es nicht«, gab Coilla zu.
    »Obwohl die Angreifer sicher mehr aufzubieten hatten als einen erschöpften Kriegstrupp.«
    »Kimball Hobrow scheint zu glauben, dass er dazu in der Lage ist.«
    »Hobrow bietet für sein Unternehmen zweifelsohne eine kleine Armee auf. Wir sind kaum mehr als zwanzig.«
    »Wir zählen nicht viele, aber wir sind erfahren, gut bewaffnet, entschlossen…«
    »Du musst es mir nicht schmackhaft machen, Stryke.« Sie lächelte.
    »Nicht, dass ich sonderlich erpicht darauf wäre, unter die Erde zu gehen.« Sie überblickte das felsige Gelände, in dem sie herumkrochen.
    »Aber das hat alles nichts zu bedeuten, wenn wir keinen Eingang finden.«
    »Angeblich soll es geheime Zugänge geben. Wir haben nicht viel Hoffnung, über einen zu stolpern. Aber ich habe auch von einem Haupteingang gehört. Das wäre ein Anfang.«
    »Würden sie nicht auch einen Haupteingang verbergen?«
    »Das brauchen sie vielleicht nicht. Wahrscheinlich ist er gut bewacht, und der Ruf, in dem die Krätze steht, dürfte ohnehin ausreichen, um die meisten abzuhalten.«
    »Wie aufs Stichwort. Sieh dort.« Sie zeigte auf einen gewaltigen Felsen. Die Felswand, die sie sehen konnten, war ein Fleck aus Schwärze, die viel dunkler war als alle anderen aufragenden Schieferplatten ringsumher. Stryke konzentrierte sich darauf und sah, dass es sich um eine Öffnung handelte. Sie näherten sich ihr wachsam. Es war eine kavernenartige finstere Höhlung, aber nicht sehr groß, vielleicht von der Größe eines bescheidenen Bauernhauses.
    »Augenblick«, sagte Coilla.
    »Das müsste helfen.« Sie nahm einen Feuerstein aus ihrem Gürtel und einen der Lappen, mit denen sie ihre Messer polierte. Sie schlug Feuer und zündete den Lappen an, was genug Licht erzeugte, um ein paar Schritte weit in die Öffnung schauen zu können. Sie schlichen hinein.
    »Ich glaube langsam, dass dies nur ein ausgehöhlter Felsen ist«, sagte Stryke. Coilla sah auf den Boden.
    »Bleib stehen!«, zischte sie und hielt ihn am Arm fest.
    »Sieh doch.« Nicht mehr als drei Schritte vor ihnen war ein großes Loch im Boden. Sie krochen hin und lugten über den Rand, konnten aber in seinen finsteren Tiefen nichts erkennen. Coilla ließ den brennenden Lappen fallen. Sie sahen, wie er zu einem winzigen Lichtpunkt wurde und dann verschwand.
    »Könnte bodenlos sein«, spekulierte Coilla.
    »Das bezweifle ich. Wenn keiner der anderen Suchtrupps etwas Besseres findet, könnte dies unser einziger Zugang sein. Gehen wir zurück.«
    Greever Aulay befingerte seine Augenklappe.
    »Es tut immer weh, wenn diese Hunde in der Nähe sind«, beklagte er sich. Lekmann lachte verächtlich. Aulay verzog das Gesicht.
    »Mach dich nur darüber lustig. Aber es hat wie verrückt wehgetan, als wir in Jennestas Palast waren, wo sich so viele verdammte

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