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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten. Er sah keinen Grund, sie jetzt hervorzuheben. Vielmehr fragte er:
    »Was ist in Frauenholz passiert, dass ihr es verlassen habt?«
    »Ein Angriff einer Uni-Armee. Die meisten unserer Männer wurden getötet. Wir konnten gerade noch entkommen.«
    »Die Siedlung ist gefallen?«
    »Als wir sie verlassen haben, hielten noch einige wenige aus, aber gewiss wurden sie überrannt.« Ihre düstere Miene heiterte sich ein wenig auf.
    »Seid ihr unterwegs, um bei der Verteidigung zu helfen?« Stryke hatte gehofft, sie würde das nicht fragen.
    »Nein, wir sind in einer anderen Mission unterwegs… Zur Krätze. Es tut mir Leid.« Der Schatten legte sich wieder auf ihre Züge.
    »Ich hatte gehofft, ihr wärt die Antwort auf meine Gebete.« Sie setzte ein keckes und wenig überzeugendes Lächeln auf.
    »Nun denn, die Götter werden sich schon darum kümmern.«
    »Wohin seid ihr unterwegs?«, wollte Alfray wissen.
    »Wir wollen… nur weg. Wir hoffen, dass uns eine andere Manni-Siedlung aufnimmt.«
    »Beherzigt unseren Rat und macht einen großen Bogen um die Prärie. Rings um Weberflur ist es im Moment ganz besonders gefährlich.«
    »Das haben wir auch schon gehört.«
    »Bleibt hier am Meeresarm«, fügte Stryke hinzu.
    »Wir brauchen euch nicht zu sagen, dass ihr Dreieinigkeit meiden müsst.« Er überlegte, ob er Hobrows Horde erwähnen sollte, und entschied sich schließlich dagegen.
    »Wir wollten uns eigentlich zu den Siedlungen an der Westküste durchschlagen«, erklärte sie.
    »Nach Sechster oder vielleicht nach Zinnober. Dort sollten wir eine freundliche Aufnahme finden.« Stryke bedachte ihren erbärmlichen Zustand.
    »Das ist ein langer Marsch.« Ein mörderisch langer Marsch, um der Wahrheit die Ehre zu geben, dachte er.
    »Mit der Götter Hilfe werden wir es schaffen.« Er hatte keinen Grund, den Menschen wohlgesonnen zu sein, aber er wollte dennoch glauben, dass sie Recht hatte. In diesem Augenblick kam der Rest der Vielfraße in Sicht und gesellte sich im Galopp zu ihnen. Wiederum regte sich Unbehagen unter den Flüchtlingen.
    »Macht euch keine Sorgen«, versicherte ihnen Stryke.
    »Unser Trupp wird euch nichts tun.«
    Die Orks stiegen ab und betrachteten den Haufen zerlumpter Menschen vor ihnen. Die meisten traten vor, Coilla und Jup an der Spitze. Als weiblicher Ork und Zwerg in orkischer Gesellschaft provozierten die beiden viele neugierige Blicke und geflüsterte Bemerkungen. Haskeer hielt sich im Hintergrund, aber Stryke hatte im Moment keine Zeit, über dessen Verschrobenheiten nachzudenken.
    »Wir haben Frauenholz mit wenig mehr als den Kleidern am Leib verlassen«, sagte die Frau zu ihnen.
    »Habt ihr vielleicht etwas Wasser für uns übrig?«
    »Ja«, erbot sich Stryke,
    »und vielleicht auch etwas Proviant.«
    »Ihr seid freundlich. Wir danken euch.« Stryke betraute ein paar Gemeine mit der Aufgabe. Ein kleines Kind, ein Mädchen seiner Rasse, trat zögernd vor, die Augen weit aufgerissen und einen Daumen im Mund. Es griff nach dem Rock der Frau und starrte die Orks an. Die Frau sah zu ihm herab und lächelte.
    »Ihr müsst ihr verzeihen. Verzeiht uns allen. Wenige von uns waren bisher in der Gesellschaft von Orks, obwohl eure Rasse auf unserer Seite gekämpft hat.«
    Das Kind, blond wie die Frau und mit denselben Zügen, ließ den Rock los und lief die letzten paar Schritte zu den Orks. Ihr Blick wanderte von Coilla zu Stryke und zu Alfray und Jup und dann wieder zurück. Es nahm den Daumen aus dem Mund und sagte:
    »Was ist das?« Es zeigte auf Coillas Gesicht. Coilla wusste nicht, was es meinte. Sie war verwirrt. Das Kind fügte hinzu:
    »Die Male in deinem Gesicht.«
    »Ach, die Tätowierungen. Das sind unsere Rangabzeichen.« Das Mädchen sah sie verständnislos an.
    »Die Male zeigen allen, wer das Sagen hat.« Coilla sah einen Stock am Wegesrand und bückte sich, um ihn aufzuheben. Dann kauerte sie sich neben das Mädchen.
    »Pass auf, ich zeig's dir. Unser Anführer ist Stryke.« Sie zeigte mit dem Stock auf ihn und zeichnete dann ein grobes Bild in den Staub.
    »Wie du siehst, hat er zwei Streifen auf seiner Wange. Ungefähr so.« Sie kratzte ((.
    »Das bedeutet, dass er Hauptmann ist. Der Boss, wenn du so willst.« Sie zeigte auf Jup.
    »Er ist Feldwebel, also sehen die Zeichen in seinem Gesicht so aus.« Sie malte -(-)-.
    »Feldwebel kommen gleich nach Hauptleuten. Danach komme ich als Gefreiter, und meine Zeichen sehen so aus.« Sie ritzte

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