Die Orks
andere zur Faust und rammte sie ihm in den Bauch. Im Augenblick ihres dritten Hiebs ließ sie sein Handgelenk los. Die Wucht des Schlags beförderte ihn weg von ihr. Er schaute auf seine blutenden Wunden, das Gesicht zu einer Grimasse der Qual verzerrt, und wurde vom Chaos verschluckt. An den Knöcheldornen hingen Fetzen fischigen Gewebes. Sie registrierte eine Bewegung im Augenwinkel und glitt herum. Eine Merzfrau schwamm auf sie zu, ihren Dreizack auf sie gerichtet. Mit einem gewaltigen Schlag ihres muskulösen Schwanzes schoss die Nyadd aufwärts und entging dem Stoß mit dem Dreizack um Haaresbreite. Die Merzfrau konnte ihren Schwung nicht mehr abbremsen und trieb in eine Gruppe ihrer Soldaten. Sie stachen und schnitten ihr das Leben aus dem Leib. Überall ringsumher tobten Kämpfe. Mann gegen Mann, Gruppe gegen Gruppe. Überall waren Kampfpaare in der tödlichen Umarmung fremdartiger Tänze verstrickt, Hände um Gelenke geschlossen, Arme bemüht, Dolche ins Ziel zu stoßen. Furchtbare Wunden färbten das Wasser. Die Toten wurden beiseite gestoßen.
Die vorderste Reihe der Nyadd stritt auf der eigentlichen Festung. Manche kämpften sich bereits einen Weg hinein. Sie beeilte sich, ihnen zu folgen. Ein Merzmann mit blitzenden Augen schoss heran, um ihr den Weg abzuschneiden. Er hielt eine gezähnte Klinge von der Größe eines Breitschwerts mit zweihändigem Heft. Um der Reichweite der Waffe etwas entgegenzusetzen, zog sie ihre eigene Klinge. Kürzer, aber so scharf wie ein Skalpell. Sie umkreisten einander, ohne auf das Gemenge auf beiden Seiten zu achten. Er schoss vorwärts in der Absicht, sie zu durchbohren. Sie wich aus und stieß seine Klinge mit ihrer eigenen in der Hoffnung beiseite, sie ihm aus den Händen zu schlagen. Er hielt seine Waffe
fest, fasste sich rasch wieder und ging erneut auf sie los. Eine Pirouettenbewegung brachte sie aus der Stoßrichtung der Klinge. Sein ausgestreckter Arm war ungedeckt. Sie schlug mit ihren Knöcheldornen nach ihm, und obwohl sie ihn nur streifte, schnitt sie ihm tief ins Fleisch. Ihr Feind war so beschäftigt, dass er ihr einen Nachfolgestoß mit ihrer Klinge gestattete. Sie fand sein Herz. Eine Blutfontäne spritzte aus seinem Leib. Als sie die Klinge herauszog, setzte sie damit einen Schwall rubinroter Kleckse frei. Der Merz starb mit offenem Mund. Sie trat die Leiche weg und richtete ihr Augenmerk wieder auf den Sturm der Festung. Mittlerweile hatte ihr Schwarm die Oberhand gewonnen. Viele waren in die Festung eingedrungen, um das Gemetzel zu vervollständigen. Getreu ihren Befehlen wurden die überlebenden Merz massakriert. Das Nest sollte völlig vom Feind gesäubert werden. Sie schwamm an einem ihrer Krieger vorbei, der einen wild strampelnden Merzmann mit einer Kette strangulierte, während ein anderer Nyadd mit seinem Speer nach dem Opfer stach.
Nur wenige Merz lebten noch. Ein, zwei Überlebende waren geflohen und schwammen davon, aber das ließ sie zu. Sie würden die Nachricht verbreiten, dass es keine gute Idee war, sich in der Nähe ihres Herrschaftsbereichs anzusiedeln. Vor ihren Augen wurden die Kinder der Merzrasse aus der Festung gezogen und ihren Anweisungen zufolge dem Tod überantwortet. Sie sah keinen Sinn darin, zukünftigen Ärger heranwachsen zu lassen. Als alles vollbracht und sie überzeugt war, dass sie das Unternehmen erfolgreich abgeschlossen hatten, befahl sie dem Schwarm den Rückzug. Während sie in Begleitung ihrer Untertanen davonschwamm, zeigte ein Krieger neben ihr nach hinten auf die Festung. Ein Rudel Shony schoss heran, um zu fressen. Sie waren lang und schnittig, und ihre Haut glänzte silbrig blau. Das Maul war ein unglaublich langer Schlitz, der von der Seite betrachtet die Parodie eines Grinsens war. Wurde es geöffnet, zeigten sich endlose Reihen spitzer weißer Zähne. Ihre Augen waren tot.
Die Raubfische beunruhigten sie nicht über Gebühr. Warum sollten sie ihren Schwarm angreifen, da ihnen doch ein Überfluss an maulgerechtem Fleisch zur Verfügung stand? Wahnsinnig vor Gier schlangen die Shony blutige Fleischfetzen herunter, ohne sie zu kauen. Sie wühlten schlammige Wolken auf dem Meeresgrund auf, da sie mit den Schwanzflossen schlugen und um sich schnappten. Mehrere kämpften um denselben Leckerbissen, die Zähne hinein verbissen, während sie in unterschiedliche Richtungen zogen. Andere Aasfresser eilten herbei. Der Schwarm ließ die Fressorgie hinter sich und orientierte sich schließlich nach oben, einem
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