Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
Vom Netzwerk:
Unterführer zu melden. Seine Stimme war tief und hatte einen knirschenden Unterton.
    »Wie hoch sie auch sein mögen, es ist ein geringer Preis«, erwiderte sie, indem sie die dornenbeschlagenen Knöchelriemen ablegte.
    »Sind unsere Truppen bereit, den befreiten Abschnitt zu besetzen?«
    »Sie müssten mittlerweile unterwegs sein, Majestät«, sagte der andere Lakai.
    »Es wäre jedenfalls besser für sie«, entgegnete Adpar, wobei sie die Knöchelriemen beiläufig in seine Richtung warf. Er fing sie unbeholfen. Es wäre ihm nicht gut bekommen, hätte er sie nicht gefangen.
    »Nicht, dass ihnen die Merz viel Ärger bereiten werden«, fuhr sie fort.
    »Um gegen einen Feind wie die Nyadd zu bestehen, braucht es mehr als dieses feige Ungeziefer.«
    »Ja, Majestät«, sagte der erste Unterführer.
    »Ich habe nichts für jene übrig, die nehmen wollen, was mir gehört«, fügte sie finster hinzu und auch unnötigerweise, was ihre Untertanen betraf. Sie warf einen Blick auf eine in die Korallenwände gehauene Nische. Sie beherbergte einen geriffelten Steinsockel mit dem offenkundigen Zweck, darauf etwas auszustellen. Doch was es auch war, es war nicht mehr da.
    »Eure Führerschaft garantiert unseren Sieg«, katzbuckelte der zweite nterführer. Anders als ihre Geschwister, denen nichts daran lag, was andere
    über sie dachten, die aber absoluten Gehorsam erwarteten, verlangte Adpar sowohl Unterwerfung als auch Lobhudelei.
    »Natürlich«, stimmte sie zu.
    »Gnadenlose Überlegenheit mit dem Rückhalt der Gewalttätigkeit. Das ist in meinem Familienzweig vorherrschend.« Ihre Unterführer sahen sie verständnislos an.
    »Es ist typisch weiblich«, sagte sie.
    Coilla litt. Ihr ganzer Körper schmerzte. Benommen und erschöpft kniete sie im schlammigen Gras. Während sie ihren pochenden Kopf schüttelte, um ihn zu klären, versuchte sie schlau aus den Geschehnissen zu werden. Gerade hatte sie noch diesen Idiot Haskeer verfolgt. Einen Moment später war sie von ihrem Pferd abgeworfen worden, als aus dem Nichts drei Menschen aufgetaucht waren. Menschen. Sie blinzelte und konzentrierte sich auf das vor ihr stehende Trio. Der nächste hatte eine Narbe im Gesicht, die von der Mitte der Wange bis zum Mundwinkel verlief. Sein pockennarbiges Gesicht wurde durch einen ungepflegten Schnurrbart und einen Schopf fettiger schwarzer Haare nicht besser. Er sah auf eine ungesunde Art gesund aus. Der Mensch neben ihm sah aus, als habe er ein noch ausschweifenderes, zügelloseres Leben geführt. Er war kleiner, schlanker und schmächtiger. Seine Haare waren lohfarben, und an seinem Kinn klebte ein farbloser Ziegenbart. Eine Lederklappe bedeckte sein rechtes Auge, und sein hämisches Grinsen enthüllte schlechte Zähne. Aber der letzte von ihnen war der auffallendste. Er war bei weitem der massigste der drei und mit Sicherheit schwerer als die beiden anderen zusammen, aber er schien nur aus Muskeln zu bestehen, nicht aus Fett. Sein Kopf war kahl rasiert, er hatte eine platte, verunstaltete Nase und tiefliegende Schweinsäuglein. Er war der einzige, der keine Waffe hielt und wahrscheinlich auch keine brauchte. Alle drei sonderten den unverkennbaren, etwas unangenehmen Geruch ab, der ihrer Rasse eigentümlich war. Sie erwiderten das Starren. Ihre Feindseligkeit war nicht zu übersehen. Der mit der schlechten Haut und den fettigen Haaren hatte etwas gesagt, aber sie hatte nicht darauf geachtet. Jetzt redete er wieder, aber mit seinen Kameraden, nicht mit ihr.
    »Ich würde sagen, sie ist eine von den Vielfraßen«, sagte er.
    »Die Beschreibung passt.«
    »Sieht so aus, als hätten wir Glück gehabt«, entschied der mit der Augenklappe.
    »Da würde ich nicht drauf wetten«, grollte Coilla.
    »Oooh, die ist aber reizbar«, höhnte Einauge in gespielter Furcht. Der massige, dämlich aussehende Mensch machte einen weniger selbstzufriedenen Eindruck.
    »Was machen wir jetzt, Micah?«
    »Sie ist allein und noch dazu eine Frau«, sagte Pockengesicht.
    »Du hast doch wohl keine Angst vor einem kleinen einsamen Ork, oder? Wir sind schon mit ganz anderen fertig geworden.«
    »Ja, aber ihre Gefährten könnten in der Nähe sein«, antwortete Groß-und- Dämlich. Coilla fragte sich, wer, zum Henker, diese Gestalten waren. Menschen waren schon schlimm genug, aber diese… Dann fielen ihr die kleinen, rundlichen geschwärzten Gegenstände auf, die an Pockengesichts und Einauges Gürtel hingen. Es waren geschrumpfte Orkköpfe. Das beseitigte jeden Zweifel,

Weitere Kostenlose Bücher