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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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beste Bogenschütze, den wir haben, Breggin. Kannst du von hier aus das Seil treffen?« Breggin blinzelte und betrachtete das Ziel. Er befeuchtete einen Finger und hielt ihn in die Luft. Seine Zungenspitze tauchte im Mundwinkel auf, als er sich konzentrierte.
    Mit gerunzelter Stirn erwog er Windgeschwindigkeit, Neigung der Flugbahn und Kraft, die erforderlich war, den Pfeil abzuschießen.
    »Nein«, sagte er schließlich.
    »… wie wir alle unsere Feinde mit der Hilfe unseres Herrn, des Allmächtigen Gottes besiegen werden und…« Stryke versuchte es anders.
    »Also gut, Breggin. Nimm Seafe, Gant und Calthmon mit, und hol Reafdaw mit den Pferden her. Im Laufschritt!« Der Gemeine huschte davon.
    »Wir greifen sie an?«, fragte Jup.
    »Uns bleibt nichts anderes übrig.« Er deutete zur Lichtung.
    »Vorausgesetzt, sie bringen Haskeer nicht vorher um.«
    »Wenn sie damit warten, bis dieser Windbeutel aufhört zu reden, haben wir vielleicht noch Zeit.«
    »… zu Seinem ewigen Ruhme! Sehet die Gabe des Herrn!« Hobrow holte einen kleinen Jutesack hervor und entnahm ihm die Sterne. Er hielt sie in die Höhe, und seine Anhänger jubelten. Jup und Stryke sahen einander an.
    »… Seine Wege sind unergründlich, Brüder, wenn Er Seine Wunder vollbringt! Lobet Ihn und schickt die Seele dieses Geschöpfes geradewegs in die Verdammnis!« Haskeer schien die Vorgänge nur vage zur Kenntnis zu nehmen. Stryke sah sich um.
    »Sie beeilen sich hoffentlich mit den Pferden.« Hobrow ließ den Arm herabsausen. Haskeers Pferd wurde mit einer Peitsche geschlagen. Es rannte los. Die Soldaten kehrten mit den Pferden am Zügel im Lauf schritt zurück. Haskeer hing in der Luft und strampelte mit den Füßen.
    »Aufsitzen!«, bellte Stryke.
    »Ich schnappe mir Haskeer. Jup, du gibst mir Rückendeckung. Alle anderen töten Unis!« Er ritt in vollem Galopp durch die Bäume, den Trupp im Schlepptau. Sie duckten sich unter Astgabeln und peitschenden Zweigen hinweg, während sie
    den Hang hinabgaloppierten. Sie wichen Baumstümpfen aus. Sie trieben ihre Pferde zu höherem Tempo an. Und platzten auf die Lichtung. Die Aufseher waren ihnen vielleicht drei zu eins überlegen. Aber die Orks waren beritten und hatten die Überraschung auf ihrer Seite. Sie gingen auf den Pöbelhaufen los und schlugen um sich. Von diesem unerwarteten Angriff völlig überrumpelt, war die Reaktion der Menschen ein wüstes Durcheinander. Haskeer zappelte und strampelte am Ende des Stricks. Stryke kämpfte verzweifelt, um zu ihm zu gelangen, während Jup neben ihm wie ein Wilder um sich schlug. Ein heulender Keil von Menschen geriet zwischen ihre Pferde und trennte sie. Jups verängstigtes Tier drehte sich im Strom und landete im rechten Winkel in einem Meer feindlicher Klingen. Er fuhr in sie wie eine Sense in Korn und kämpfte verzweifelt, um sich wieder richtig zu drehen. Stryke blieb auf Kurs, traf aber auf ebenso viel Widerstand. Er ritt mit dem Pferd auf seine Gegner los, trat mit den Stiefeln zu und bearbeitete ihre Schwerter mit seiner Klinge. Ein Aufseher warf sich von der Seite förmlich auf ihn, packte seinen Gürtel und versuchte, ihn aus dem Sattel zu ziehen. Stryke schlug ihm den Schädel ein und stieß ihn in die Menge zurück. Über den Lärm hinweg war Hobrow zu vernehmen, wie er Verwünschungen kreischte und lauthals den Namen seines Gottes anrief. Während er weiterkämpfte, sah Stryke zwei Gemeine von hinten in die kleine Meute pflügen, die ihn umzingelte. Die Ablenkung
    beschäftigte genügend Aufseher, um ihm die Gelegenheit zu verschaffen, Haskeer zu erreichen. Nur zwei Menschen versperrten ihm den Weg. Den ersten erledigte er mit einem abwärts gerichteten Hieb, der dessen Kehle durchschnitt. Der zweite bekam einen Hieb ins Gesicht. Er fiel, die Hände auf die blutende Schramme geschlagen. Als er endlich bei Haskeer angelangt war, stellte Stryke fest, dass der Feldwebel zu zappeln aufgehört hatte und schlaff dahing. Es sah so aus, als seien sie zu spät gekommen. Plötzlich war Jup neben ihm. Er lenkte sein Pferd unter Haskeers baumelnde Füße und hielt dessen Beine fest.
    »Beeil dich, Stryke!«, brüllte er. Stryke erhob sich in den Steigbügeln und schnitt das Seil durch. Jup keuchte, als er das ganze Gewicht des Orks halten musste. Gemeinsam gelang es Jup und Stryke unter großen Mühen, Haskeer quer über das Pferd des Zwergs zu legen.
    »Schaff ihn weg!«, bellte Stryke. Jup nickte und trieb sein Pferd an. Ein Aufseher versperrte

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