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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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verzichte. Ich versuche mich von den stärkeren Rauschmitteln fern zu halten. Und dann kommt noch dazu, dass, äh, man sich daran gewöhnt und alles…«
    »Natürlich. Aber es ist ein kleines Laster, das ich mir leisten kann.« Er inhalierte tief aus der Pfeife. Seine Augen bekamen einen glasigeren Schimmer, als er die Wolke zu Kopf steigenden Rauchs ausstieß.
    »Zum Geschäft. Begutachten wir die Ware.« Er gab einem seiner Lakaien träge ein Zeichen.
    Der Goblin verließ seinen Platz neben dem Thron und ging zu Coilla. Während Blaan sie festhielt, begrabschte der Goblin sie von oben bis unten. Er drückte ihre Armmuskeln, tätschelte ihre Beine und starrte ihr in die Augen.
    »Du wirst feststellen, dass sie gesund ist wie ein Floh«, bemerkte Lekmann mit noch mehr Herzlichkeit als zuvor. Der Goblin zwang grob Coillas Kiefer auseinander und inspizierte ihre Zähne.
    »Ich bin kein verdammtes Pferd!«, schnauzte sie.
    »Sie hat Feuer im Hintern«, sagte Lekmann.
    »Dann werden wir sie brechen«, erwiderte RazattKheage.
    »Sie wäre nicht die Erste.« Sein Handling beendete die Untersuchung und nickte ihm zu.
    »Allem Anschein nach ist deine Ware akzeptabel, Micah Lekmann«, zischte der Sklavenhändler.
    »Reden wir über den Preis.« Während sie verhandelten, sah sich Coilla gründlich in dem Raum um. Nur eine Tür, die verrammelten Fenster und die Fülle der Wachen, von Blaans eisernem Griff um sie ganz zu schweigen, all das bestätigte rasch, dass sie keine andere Wahl hatte, als weiterhin auf den richtigen Augenblick zu warten. Lekmann und der Sklavenhändler einigten sich schließlich auf einen Preis. Die Summe war beträchtlich. Coilla wusste nicht, ob sie sich geschmeichelt fühlen sollte oder nicht.
    »Dann sind wir uns also einig«, sagte Razatt-Kheage.
    »Wann würde es dir passen, wiederzukommen und dir das Geld abzuholen?« Das überraschte Lekmann sichtlich.
    »Wiederkommen? Wieso wiederkommen?«
    »Glaubst du, ich würde so eine Summe hier aufbewahren?«
    »Tja, wie schnell kannst du das Geld beschaffen?«
    »Sagen wir, in vier Stunden?«
    »Vier Stunden? Das ist verdammt viel…«
    »Vielleicht willst du das Geschäft lieber mit einem anderen Geschäftspartner abschließen?« Der Kopfgeldjäger seufzte.
    »Also gut, Razatt-Kheage, vier Stunden. Keine Minute länger.«
    »Du hast mein Wort. Willst du so lange warten oder später wiederkommen?«
    »Ich muss jemanden treffen. Wir kommen zurück.«
    »Es wäre vernünftig, wenn ihr den Ork in der Zwischenzeit hier lassen würdet. Hier ist sie sicher, und ihr würdet euch die Mühe sparen, sie bewachen zu müssen.« Lekmann beäugte ihn misstrauisch.
    »Woher soll ich wissen, dass sie noch hier ist, wenn wir zurückkommen?«
    »Wenn ein Goblin sein Wort gibt, Micah Lekmann, betrachtet meinesgleichen es als schwere Beleidigung, es zu bezweifeln.«
    »Ja, ihr Sklavenhändler seid wirklich ein ehrenwerter Haufen«, warf Coilla sarkastisch ein. Blaan übte schmerzhaften Druck auf ihre Arme aus. Sie biss auf die Zähne und gab ihnen nicht die Befriedigung aufzuschreien.
    »Es ist, wie du sagst… Feurige«, murmelte RazattKheage unfreundlich.
    »Wie lautet deine Entscheidung, Mensch?«
    »Also schön, sie kann bleiben. Aber mein Partner Blaan bleibt bei ihr. Und wenn es bei dir und deiner Rasse nicht als Beleidigung gilt, trage ich ihm auf, dass er sie töten soll, falls es irgendwelche… Probleme gibt. Hast du das verstanden, Jabeez?«
    »Verstanden, Micah.« Er packte Coilla noch fester.
    »Ich verstehe«, sagte Razatt-Kheage.
    »Dann also in vier Stunden.«
    »Genau.« Er ging von einem Handling begleitet zur Tür.
    »Du brauchst dich mit der Rückkehr nicht zu beeilen«, rief Coilla ihm nach.
    »Es ist einfach nicht natürlich, Stryke. Orks sollten niemals aufgefordert werden, ihre Waffen abzugeben.« Es war die erste Bemerkung, die Haskeer seit seiner Rückkehr in den Trupp aus eigenem Antrieb machte. Er klang fast wieder wie der alte Haskeer.
    »Anders kommen wir nicht in die Stadt«, erklärte Stryke noch einmal.
    »Mach kein Theater deswegen.«
    »Warum verbergen wir nicht ein paar Klingen?«, schlug Jup vor.
    »Ich wette, alle tun das«, sagte Haskeer. Stryke nahm zur Kenntnis, dass Haskeer sich zu bemühen schien, vernünftig mit Jup umzugehen. Vielleicht hatte er sich wirklich verändert.
    »Wahrscheinlich. Aber es geht nicht darum zu verhindern, dass Waffen in die Stadt geschafft werden. Ihre Benutzung ist es, die mit dem Tode bestraft wird.

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