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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Information?«
    »Es war eine nächtliche Sichtung, Majestät, also ist ein Irrtum nicht auszuschließen. Aber die Meldung passt zu anderen Berichten aus der Gegend, und die Aussichten sind gut.« Sie warf einen Blick auf den Drachen. Wieder startbereit, breitete die Bestie die Schwingen aus.
    »Können wir dem Bändiger trauen?«
    »Nach den Drohungen, die ich ausgestoßen habe, würde ich sagen, ja. Und wenn sie Rebellion im Sinn hätten, wären sie vermutlich nicht mehr zurückgekehrt. Ihr habt auch loyale Gefolgsleute, Majestät.«
    »Wie rührend.« In ihrer Antwort lag unverhohlener Sarkasmus.
    »Aber wenn das wirklich die Vielfraße waren«, sinnierte sie,
    »wohin sind sie dann unterwegs?«
    »An der Spitze der Halbinsel gibt es ein paar kleinere Siedlungen, Majestät. Die größte ist Ruffettsblick. Alles Mannis, glaube ich. Also wären Eure Majestät willkommen.«
    »Mir ist völlig egal, ob ich willkommen wäre oder nicht. Sie können sich mit mir verbünden, wenn sie das wollen. Sollte sich herausstellen, dass irgendjemand dort dem Trupp Unterschlupf gewährt, sind sie meine Feinde. Bündnisse werden geschlossen, um gebrochen zu werden, wenn es meinen Interessen dient.«
    »In unseren Reihen dienen auch Mannis, Majestät«, erinnerte er sie.
    »Dann wird es eine Zeit der Prüfungen für sie, nicht wahr? Bringen Sie Ordnung in diesen Pöbelhaufen, General. Wir marschieren nach Ruffettsblick.«
    Ein gutes Stück vom Hauptteil der Armee entfernt erhob sich eine Ansammlung von Bäumen, die mehr als ein Gehölz war, obwohl ihm die Bezeichnung Wäldchen schmeichelte. Darin verbarg sich eine Truppe, ständig auf der Hut vor Streifen, deren einzige Aufgabe darin bestand, Deserteure einzufangen. Die Gruppe zählte etwa zwei Dutzend Mann, und alle waren Orks. Der hochrangigste anwesende Offizier war, wie die Tätowierungen auf seinen Wangen belegten, ein Gefreiter, und er hatte einen Plan.
    »Auch wenn wir einen Bogen um die Armee reiten müssen, können wir zuerst zur Halbinsel gelangen, vorausgesetzt, wir reiten mit leichtem Gepäck und schnell. Danach folgen wir den größten Teil des Weges nach Ruffettsblick der Küste.«
    »Sind wir sicher, dass die Vielfraße dort sind?«, wollte ein besorgt dreinschauender Gemeiner wissen.
    »Davon geht man aus. Einer der Drachenbändiger hat vor ein paar Stunden eine Sichtung gemeldet. Ich war dabei und habe es selbst gehört.«
    »Desertieren, das ist eine große Sache«, sagte ein anderer Zauderer.
    »Jennesta zu verlassen ist sehr gefährlich.«
    »Gefährlicher, als bei ihr zu bleiben?«, konterte der Gefreite. Das wurde mit einem breiten Gemurmel der Zustimmung beantwortet.
    »Genau!«, rief jemand.
    »Bedenkt doch nur, was sie mit dem General gemacht hat!« Andere erweiterten die Liste der Beschwerden.
    »Die Hinrichtungen!«
    »Dämliche Befehle und verrückte Selbstmordaufträge!«
    »Und die Auspeitschungen!«
    »Schon gut, schon gut!« Der Gefreite bedeutete ihnen zu schweigen.
    »Wir alle kennen ihre Verbrechen. Die Frage ist, was wollen wir deswegen unternehmen? Hier bleiben und unser Leben für ihre Sache wegwerfen oder uns Stryke anschließen?«
    »Was wissen wir eigentlich über diesen Stryke?«, rief der erste Gemeine.
    »Woher wollen wir wissen, dass er ein besserer Anführer ist?«
    »Denk doch nach. Weil er einer von uns ist und schon immer einen großen Bogen um ihre Lakaien gemacht hat. Wenn jemand nicht mitkommen will, in Ordnung. Wie ich es sehe, ist das Leben, das wir jetzt führen, überhaupt kein Leben für einen Ork. Ob wir hier sterben oder dort, ist doch einerlei.« Die meisten nickten.
    »Aber auf die Art haben wir wenigstens die Möglichkeit zurückzuschlagen!«
    »Gegen Jennesta und die Menschen!«, rief ein Ork.
    »Genau!«, stimmte der Gefreite zu.
    »Und wir werden nicht die Letzten sein, die sich um sein Banner versammeln. Ihr wisst, wie viele von den anderen insgeheim davon flüstern, zu ihm überzulaufen. Tja, die Zeit des Redens ist vorbei!«
    »Glauben Sie, dass es stimmt und die Götter ihn wirklich geschickt haben, um uns zu befreien?«, meldete sich eine neue Stimme zu Wort. Der Gefreite musterte ihre Gesichter.
    »Darüber weiß ich nichts. Aber ich würde sagen, dass ihn der Himmel schickt, wie er auch zu uns gekommen sein mag. Stehen wir zu ihm!« Das gab den Ausschlag. Sie hatten sich entschieden.
    »Folgt Stryke!«, brüllte der Gefreite ihnen zu, und sie brüllten zurück.
    »Folgt Stryke!«
    Völlige Dunkelheit. Nichts

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