Die Orks
es wäre so weit. Aber es war nur ein Trupp Gremlins. Die sind geritten, als würde ihnen der Arsch brennen.«
»Ihr scheint ziemlich sicher zu sein, dass diese Orks sich hier in der Gegend herumtreiben.«
»Sie sind gesehen worden, mehr als ein Mal.«
»Große Belohnung?«
»Ziemlich.« Der Banditenführer beäugte ihn mit so etwas wie einem Anflug von Argwohn.
»Warum? Denkt ihr daran, es selbst zu versuchen?« Lekmann gelang es, sich ein Lachen abzuringen.
»Was, wir? Haltet ihr uns wirklich für die Sorte, die sich mit Orks anlegt?« Der Anführer betrachtete sie von oben bis unten.
»Jetzt, wo du es sagst, nein.« Dann fing er selbst an zu lachen.
»Nicht gerade die Sorte Kopfgeldjäger, was, Jungens?« Seine Männer fanden die Vorstellung so lachhaft, dass sie in das Gelächter einfielen. Sie zeigten auf das Trio und bebten vor derbem, gutgelauntem Spott. Lekmann lachte. Sogar Aulay gab sich Mühe und zeigte seine verfaulten Zähne, da er den Mund zu einem offenkundig falschen Lächeln aufriss. Blaan fiel als Letzter ein, und seine mächtigen Schultern und dicken Wangen bebten, über die ihm die Tränen liefen. Der Morgen dämmerte über zehn Männer, die einander anlachten. Dann fiel etwas aus Blaans Wams, hüpfte ein Mal und blieb dann zu Füßen des Banditenanführers liegen. Immer noch lachend richtete er den Blick darauf. Der dunkelbraune verschrumpelte Gegenstand war ein orkischer Schrumpfkopf. Eine Wolke der Ernüchterung verdüsterte das Gesicht des Anführers. Lekmann zog rasch sein Schwert.
»Was?«, sagte der Anführer. Die Klinge glitt geschmeidig zwischen seine Rippen. Er keuchte und verdrehte die Augen, sodass nur noch das Weiße zu sehen war. Dann ging er zu Boden und erstickte an seinem Blut. Einige seiner Männer lachten noch, als ihnen die Erkenntnis dämmerte.
Lekmann ging sofort auf den nächsten Banditen los und hieb nach ihm. Blaan stürzte sich auf die Gruppe und schlug mit den Fäusten zu. Aulay steckte sich rasch einen Klingenfortsatz auf seinen Handpflock und füllte die andere Hand mit einem Dolch. Die Banditen versuchten sich zu wehren und griffen verzweifelt zu ihren Waffen. Lekmann erledigte seinen zweiten Mann und griff den dritten an. Jetzt traf er auf Widerstand. Sein Gegner hatte sein Schwert gezogen, und aus dem beabsichtigten Abschlachten wurde ein Kampf. Sie wechselten Hiebe, da der Bandit sich mit grimmiger Wut wehrte, aber es wurde sofort deutlich, dass Lekmann der überlegene Fechter war. Nachdem er seinem ersten Opfer mit einer Bärenumarmung das Rückgrat gebrochen hatte, ließ Blaan den Leichnam fallen. Ein anderer Bandit griff ihn sofort an und hieb Blaan die Faust seitlich gegen den Kopf. Das zeigte so viel Wirkung wie Regen auf Granit. Der Angreifer taumelte zurück und hielt sich die Fingerknöchel. Blaan rückte nach, die riesigen Hände verschränkt, und schmetterte sie auf die Brust des Banditen, sodass hörbar Knochen knackten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht brach der Mann zusammen wie eine Marionette mit durchtrennten Fäden. Blaan fing an, auf ihm herumzutrampeln.
Durch den Tumult gereizt, wurden die Pferde der Banditen immer unruhiger, um schließlich voller Panik durchzugehen. Sie verteilten sich rasch über die ganze Halbinsel. Aulay zog seine Klinge aus dem Bauch eines Gegners und ließ ihn fallen. Der nächste Bandit übernahm seinen Platz. Dieser fauchte vor Zorn und schwang eine Axt. Es mochte eine furchterregende Waffe sein, aber sie gab Aulay einen Vorteil in der Reichweite. Er duckte sich unter einem Schwung hinweg, stach seinerseits zu und schnitt seinem Gegner den Unterarm auf. Vor Schmerzen brüllend, landete der Bandit einen neuen Schwung. Aulay wich rasch zurück und trat dabei gegen den Kochtopf, der davonflog. Dann griff er wieder an, umging die Deckung des anderen und durchbohrte sein Herz.
Lekmann parierte die letzten schwachen Streiche des Gegners, dem er bereits seine Überlegenheit bewiesen hatte. Einen Augenblick später schlug er dem Mann das Schwert aus der Hand und schnitt ihm die Kehle durch. Der Bandit sank auf die Knie, während ihm das Blut aus dem Hals spritzte, schaukelte einmal vor und zurück und fiel dann aufs Gesicht. Aulay und Lekmann begutachteten kalt ihr Werk, die Leichen, die in den grotesken Haltungen dalagen, welche nur der Tod herbeiführte. Dann richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf Blaan. Er war auf den Knien und hatte den Kopf des letzten überlebenden Banditen in einem Armschlüssel. Ein
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