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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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sie Helme und Kettenhauben. Sie waren hagere, bärtige, wettergegerbte Männer mit einer Vielfalt von Waffen.
    »Das könnten Räuber sein«, entschied Lekmann, als sie näher kamen.
    »Obwohl ich nichts davon gehört habe, dass es in dieser Gegend welche geben soll.« Aulay spie aus.
    »Die haben uns gerade noch gefehlt, verfluchte Banditen.«
    »Was sollen wir machen?«, wollte Blaan wissen.
    »Es friedlich angehen lassen«, erwiderte Lekmann.
    »Vergesst nicht, dass wir mehr erreichen können, wenn wir ihnen Honig um den Bart schmieren, als wenn wir ihnen den Hals durchschneiden. Außerdem sind sie uns überlegen.«
    »Glaubst du?«, meinte Aulay.
    »Bleib ruhig, Greever, und überlass mir das Reden. Falls es handgreiflich wird, folgt meinem Beispiel und lasst eure Klingen nicht sehen. Verstanden?« Sie stimmten zu, Aulay widerstrebend. Mittlerweile hatten die Reiter sie gesehen und wurden langsamer. Sie waren wachsam, näherten sich ihnen aber ohne Arglist. Als sie das Trio erreichten, strahlte Lekmann sie an und begrüßte sie.
    »Einen schönen Tag!« Zwei oder drei der Männer nickten. Ein stämmiges Individuum mit einem Vollbart und langen, ungekämmten Haaren war der Einzige, der redete.
    »Gleichfalls.« Er redete barsch und ein wenig hingeworfen.
    »Was verschafft uns die Ehre?«
    »Nichts Besonderes. Wir kümmern uns nur um unseren Kram.«
    »Und was könnte das sein?«, fragte Lekmann, das Lächeln immer noch wie aufgeklebt.
    »Wir verfolgen Abtrünnige.«
    »Tatsächlich?« Aulay schnitt ein finsteres Gesicht, sagte aber nichts. Blaan hatte seine normale nichtssagende Miene aufgesetzt.
    »Ja«, sagte der Anführer.
    »Und ihr?«
    »Bauern. Wir wollen Vieh kaufen hinter dem Drogawald.« Der Bandit betrachtete sie von oben bis unten ebenso wie einige der anderen. Lekmann hoffte, dass sie nicht allzu viel von Landwirtschaft verstanden.
    »Ihr habt doch nichts mit diesem Manni- oder UniBlödsinn zu tun, oder?«, wollte der Anführer wissen.
    »Wir doch nicht, mein Freund. Die Pest über beide. Wir wollen einfach nur ein ruhiges Leben führen. Auf unserem Hof«, fügte er hilfreich hinzu.
    »Gut.« Er musterte Aulay und Blaan.
    »Deine Freunde reden wohl nicht viel.«
    »Sie sind nur einfache Bauernburschen«, erklärte Lekmann. Er schirmte mit einer Hand sein Gesicht ab, sodass Blaan ihn nicht sehen konnte, zwinkerte verschwörerisch und fügte im Flüsterton hinzu:
    »Der Große ist einfältig, aber beachtet ihn einfach gar nicht.«
    »Er sieht aus, als könnte er eine Tür mit dem Schädel aufbrechen.«
    »Ach was, er ist harmlos.« Er räusperte sich.
    »Ihr jagt also Abtrünnige. Wir können wohl nicht viel tun, um euch auf die Sprünge zu helfen, nehme ich an.«
    »Nur, wenn ihr hier in der Gegend Orks gesehen habt.« Aulay und Blaan versteiften sich. Lekmann beherrschte sich und behielt seine Reaktion für sich.
    »Orks? Nein. Aber wenn ihr hinter diesen mörderischen Hunden her seid, habt ihr unseren Segen.« Er machte eine ausladende Geste in Richtung Lagerfeuer.
    »Ihr seid herzlich eingeladen, mit uns zu essen. Wir haben frisches Wasser und auch einen Schluck Wein.« Die Räuber wechselten einen Blick. Ihr Anführer traf die Entscheidung, vielleicht durch ihre größere Anzahl ermutigt.
    »Das ist sehr freundlich. Wir nehmen dankend an.« Sie stiegen ab. Lekmann bot Feldflaschen an und forderte sie auf, sich etwas zu essen zu nehmen. Sie nahmen die Feldflaschen, waren aber weitaus weniger eifrig, was das Essen betraf, nachdem sie einen Blick in den Topf geworfen hatten. Aulay und Blaan blieben, wo sie waren. Keiner der Banditen schenkte ihnen viel Beachtung.
    »Erzählt uns doch mehr über diese Orks, die ihr verfolgt«, sagte Lekmann in dem Bemühen, beiläufig zu klingen.
    »Was man so hört, sind sie ein verzweifelter, blutrünstiger Haufen«, sagte der Anführer zu ihm. Er trank einen Schluck aus seiner Feldflasche.
    »Ein Kriegstrupp. Nennen sich die Vielfraße.« Lekmann betete, keiner seiner Partner möge sich in irgendeiner Form verplappern. Er hatte Glück.
    »Ihr seid hinter einem ganzen Kriegstrupp her?«
    »Wir sind nur die Hälfte unserer Gruppe. Die anderen suchen dort drüben.« Er nickte in Richtung Meeresarm.
    »Ich würde sagen, wir sind ihnen mehr als gewachsen.«
    »Diese Orks haben einen furchterregenden Ruf, was das Kämpfen angeht.«
    »Sie werden überschätzt, wenn ihr mich fragt.«
    »Schon irgendeine Spur von ihnen entdeckt?«
    »Noch nicht. Letzte Nacht dachten wir,

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