Die Orks
Stryke kalt.
»Hast du das gehört, Greever?«, rief Lekmann. Ein zweiter Mensch trat aus dem Dickicht seitlich neben Stryke und Coilla. Aus seiner künstlichen Hand ragte eine gezähnte Klinge. In der anderen Hand hielt er ein Messer.
»Was haben wir denn da«, höhnte Coilla,
»eine Versammlung von Bastarden?« Aulay funkelte sie an und strahlte puren Hass aus.
»Siehst du, Greever?«, sagte Lekmann.
»Teile und herrsche.« Aulay richtete seinen Schwertaufsatz auf Coilla und knurrte:
»Zeit fürs Heimzahlen, du Miststück.«
»Jederzeit, wenn du bereit bist, Einauge. Oder sollte ich Einhand sagen? Oder Einohr?« In seinem Gesicht brodelte der Zorn.
»Wo ist der Schwachkopf?«, fragte Stryke.
»Der andere Schwachkopf«, korrigierte sie. Ein weiteres Gesträuch teilte sich, und Blaan sprang in einem Regen von Blättern daraus hervor. Er trug eine schwere Keule aus gereiftem Holz mit angespitzten Beschlägen. Von den anderen Vielfraßen war nichts zu sehen.
»Wir wollen nur euren Kopf«, stellte Lekmann kategorisch fest,
»und die da.« Er zeigte auf die im Sand liegenden Sterne.
»Also machen wir nicht zu viel Theater deswegen, ja?«
»Nur in deinen kühnsten Träumen, Pockengesicht«, sagte Coilla zu ihm. Waffen glitten aus gefetteten Scheiden. Stryke und Coilla standen Rücken an Rücken. Sie gab Aulay den Vorzug. Er übernahm Lekmann und Blaan. Die Kopfgeldjäger griffen an. Stryke hieb nach Lekmanns sondierendem Schwert. Ein Mal, zwei Mal, drei Mal trafen sich klirrend ihre Klingen. Ein leichtes Zurückweichen von Lekmann gab Stryke die Gelegenheit, rasch herumzufahren und Blaan heftig in den Bauch zu treten. Der große Mensch krümmte sich, und sein Vormarsch geriet ein wenig ins Stocken. Stryke widmete sich wieder seinem Duell mit dem Anführer des Trios. Auf Coillas Seite tobte ein Sturm mit vier Klingen. Um ihrem Gegner gewachsen zu sein, hatte sie sich mit einem Schwert und einem Messer bewaffnet. Jetzt waren sie in einen ständigen Wirbel aus Hieben und Kontern verwickelt. Hiebe gingen über Köpfe hinweg und zischten knapp vor Bäuchen durch die Luft. Stöße wurden abgelenkt oder man wich ihnen seitlich aus. Ihre Klingen trafen sich, und sie trat ihm wie ein Esel gegen das Schienbein, um es zu brechen. Er humpelte zurück und explodierte förmlich vor Wut. Seine rasche Erholung überrumpelte sie ein wenig, und um Haaresbreite hätte er ihr die Kehle aufgeschlitzt, doch sie wischte seinen Hieb beiseite und konterte mit einem eigenen.
Blaan drang wieder auf Stryke ein. Der wich Lekmanns Klinge aus, fuhr herum und ließ sein Schwert in die Richtung des Riesen zucken. Der Stoß ging knapp daneben, reichte aber, um Blaan kurz zurückweichen zu lassen. Dann wandte Stryke sich wieder dem Schwertkämpfer zu. Aulay hielt Coillas blitzenden Klingen stand und kam selbst durch. Ein Rückhandhieb seines Dolchs verfehlte ihr Gesicht nur knapp, und sie hatte Glück, dass ein auf ihre Brust gezielter Stoß fehlging. Sie riss sich zusammen und ließ eine Kombination aus Hieben und Stößen folgen, die ihn zum Rückzug zwang. Während er noch mit seinem Gleichgewicht rang, sprang sie vor und landete einen Schlag mit ihrem Schwert, der eigentlich seinen Rumpf hätte spalten müssen. Stattdessen glitt er von seiner künstlichen Hand ab und schlug blaue Funken, was seine Wut noch mehr anzufachen schien.
Stryke musste sich entscheiden. Beide Gegner waren nahe genug, um ihm ernsthafte Schwierigkeiten zu bereiten, und die Frage war, mit wem er sich zuerst befassen sollte. Blaan traf die Entscheidung für ihn. Seine Keule sauste in einem Bogen herab, der Stryke ohne dessen Beinarbeit den Schädel zerschmettert hätte. Strykes Klinge zuckte vor wie eine Viper und öffnete Blaan den Arm. Der Mensch brüllte, da sein Zorn stärker zu sein schien als seine Schmerzen. Weder Coilla noch Aulay schien sich einen entscheidenden Vorteil verschaffen zu können. Sie droschen nur noch aufeinander ein, und jeder hieb aus Leibeskräften drauflos, um die Deckung des anderen zu durchbrechen, beide von sturem Blutdurst beseelt.
Lekmann nutzte Strykes Ablenkung durch Blaan aus und sprang vor, wobei seine Klinge verschwamm, so schnell zuckte sie vor. Stryke behauptete sich und parierte jeden Hieb. Dann ging er zum Angriff über, drang auf den Menschen ein und trieb ihn Schritt um Schritt zurück. Die Aussichten, einen tödlichen Hieb zu setzen, waren gut. Blaan verdarb sie. Mit blutender Wunde stürzte er sich wieder ins
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