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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Getümmel und schwang seine Keule. Stryke richtete einen Seitenhieb gegen ihn. Er traf nicht, drängte ihn aber ins Gebüsch zurück.
    Blaan wollte gerade wieder angreifen, als ihn ein Schauder überlief. Steif und mit glasigen Augen machte er einen Schritt vom Gebüsch weg. Der nächste Schritt enthüllte sein Schicksal. In seinem Rücken war eine Axt vergraben. Das Schauspiel ließ die anderen Kämpfer innehalten. Coilla, Aulay, Stryke und Lekmann traten auseinander und gafften, da Blaan mit der Keule in der Hand weitertaumelte. Der aus dem Gebüsch springende Haskeer brach den Bann. Jup und zwei, drei Gemeine waren dicht hinter ihm. Lekmann und Aulay fuhren herum und flohen in ein nahes Gehölz. Jup und die Gemeinen rannten ihnen hinterher. Coilla schloss sich der Jagd an. Stryke und Haskeer blieben, fasziniert von Blaan, wo sie waren. Die Axt steckte tief zwischen seinen Schulterblättern, und das Blut lief ihm in Strömen über den Rücken, doch er ging trotzdem noch weiter. Sein Zorn richtete sich gegen Haskeer. Irgendwie gelang es ihm, die Keule zu heben. Er taumelte vorwärts und machte Anstalten, dem Ork den Schädel einzuschlagen.
    Haskeer und Stryke handelten gleichzeitig. Einer bohrte Blaan das Schwert in die Brust, der andere in die Seite. Sie zogen ihre Klingen heraus und sahen zu, wie der Riese schwankte und dann schwer und mit dem Gesicht voran fiel. Der Erdboden erbebte.
    Im Dickicht gab es einen Tumult. Aulay und Lekmann sprengten auf Pferden heraus und hieben dabei nach den Orks, die sie zu Fuß verfolgten. Stryke und Haskeer warfen sich zur Seite, und die Reiter galoppierten ins Freie. Coilla kam angelaufen und warf ein Messer. Es pfiff über Aulays Schulter hinweg. Die Kopfgeldjäger gaben ihren Pferden die Sporen und ritten, was das Zeug hielt, den Meeresarm entlang.
    »Verfolgen wir sie?«, sagte Coilla. Sie keuchte.
    »Bis wir bei den Pferden sind, haben sie einen zu großen Vorsprung«, entschied Stryke.
    »Lasst sie ziehen. Es wird ein nächstes Mal geben.«
    »Worauf du wetten kannst«, erwiderte sie. Stryke sammelte die Sterne ein und wandte sich dann an Haskeer.
    »Gute Arbeit.«
    »War mir ein Vergnügen. Jedenfalls war ich ihm was schuldig.« Er ging zu Blaans Leichnam, stellte ihm den Fuß auf den Rücken und zog die Axt heraus, dann bückte er sich und wischte die Klinge mit Grasbüscheln sauber. Jup gesellte sich zu ihm und starrte auf die gewaltige Leiche.
    »Tja, zumindest können sich die Aasfresser heute satt essen.«
    »Diese Halbinsel wird demnächst ziemlich überfüllt sein«, beklagte sich Coilla.
    »Ja«, pflichtete Stryke ihr bei,
    »im Augenblick scheinen sich sehr viele unerwünschte Freier um uns zu bemühen.«
    »Rechnet nicht damit, dass es besser wird«, sagte Jup zu ihnen.
    Es war früh am Abend, als der Trupp vor Ruffettsblick eintraf. Auf das erste Anzeichen der Ansiedlung stießen sie, als sie einen steilen Hang erblickten. Kreidefiguren waren in den Boden geritzt worden: ein stilisierter Drache, ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln und die simple Darstellung eines Hauses mit einem Vorbau aus Säulen. Die Markierungen waren frisch, und die Linien waren so hell, dass sie in der hereinbrechenden Dämmerung geradezu zu leuchten schienen. Die Siedlung befand sich in einem kleinen Tal unweit der Küste. Ein kleiner Nebenarm schlängelte sich daran vorbei, und eine hölzerne Landungsbrücke war auf dem der Siedlung zugewandten Ufer errichtet worden. Mehrere Kanus und Einbäume waren daran festgebunden. Eine wachsame Annäherung führte den Trupp auf einen Hügel, der ihnen Ausblick auf die Kolonie gewährte. Stryke betraute ein paar Gemeine mit der Versorgung der Pferde, dann führte er die übrigen Vielfraße auf die Hügelkuppe. Ruffettsblick war im Laufe der Jahre gewachsen und vereinnahmte mittlerweile einen Gutteil des Tals. Die ganze, unregelmäßig gewachsene Gemeinde war von einer Palisade aus hohen Holzpfosten umgeben. Hier und da ragten Wachtürme über diesen Wall wie bescheidene Hütten, die eine unstandesgemäße Erhöhung erfahren hatten. Es gab mehrere Tore, und alle waren offen.
    »Sie scheinen nicht zu glauben, dass ihnen Gefahr droht«, bemerkte Coilla, indem sie auf die Tore wies.
    »Aber die Siedlung ist offensichtlich so angelegt, dass sie verteidigt werden kann«, sagte Stryke.
    »Das sind keine kompletten Idioten.«
    »Das Fleckchen sieht verdammt komisch aus«, entschied Jup. Was sie jenseits der Wälle sahen, unterstrich seine

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