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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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dem sie mir sofort helfen könnten.«
    »Und das wäre?«
    »Sagen Sie mir, wo ich die Hohepriesterin finden kann.«
    »Das ist kein Geheimnis. Gehen Sie zur Rückseite des Tempels. Auf der Straße gegenüber werden sie nur zwei Häuser sehen. Sie bewohnt das erste.«
    Stryke bedankte sich bei ihm, und sie trennten sich. Er folgte den Anweisungen und fand das Haus mühelos. Es war groß und aus dauerhaften Materialien erbaut, aber er vermutete, dass das eine Folge ihres Ranges war. Er brauchte nicht zur Tür zu gehen. Zu dem Haus gehörte auch ein kleiner, niedrig ummauerter Garten auf einer Seite, und Krista Galby arbeitete darin. Ihr Kind spielte nicht weit entfernt. Sie sah Stryke kommen und begrüßte ihn.
    »Einen schönen Tag«, erwiderte er.
    »Störe ich Sie?«
    »Nein.« Sie klopfte ihre Hände ab.
    »Ich kümmere mich nicht nur aus spirituellen Gründen um die Pflanzen. In Zeiten wie diesen ist es gut, mit der Erde Verbindung zu haben. Gibt es Neuigkeiten?«
    »Eigentlich nicht. Die Unis formieren sich dort draußen. Sie warten einfach auf den richtigen Moment zum Angriff, würde ich sagen.«
    »Und es besteht nicht die Möglichkeit, dass sie abziehen?«
    »Unwahrscheinlich.«
    »Sind sie Ihretwegen hier?« Die Frage überrumpelte ihn.
    »Ich… Wenn es so sein sollte, tut es mir Leid. Es lag nicht in unserer Absicht, das versichere ich Ihnen.«
    »Ich glaube Ihnen. Ich will Sie für nichts verantwortlich machen, Hauptmann. Es ist nur so…« Ihr Blick wanderte zu dem Jungen.
    »Es ist nur so, dass ich den Krieg hasse. Ja, ich weiß, manchmal ist er
    nötig. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass wir uns nicht verteidigen sollten. Aber Krieg ist normalerweise dumm, unbarmherzig und sinnlos. Ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich Ihr Gewerbe beleidigt habe.«
    »Manche nennen es Kunst.« Er lächelte dünn.
    »Es macht mir nichts aus. Wir Orks sind für den Krieg geboren, aber wir halten nichts von Leiden und Ungerechtigkeit. Obwohl die meisten das nicht glauben würden.«
    »Ich schon. Wissen Sie, Sie sind der erste Angehörige Ihrer Rasse, mit dem ich mich unterhalte. Orks folgen der Tetrade, nicht wahr? Dem Kleeblatt?«
    »Viele tun das.«
    »Entschudligen Sie meine Neugier. Aber schließlich bin ich eine Hohepriesterin der Anhänger des Pfades der Mannigfaltigkeit. Natürlich interessiert mich dieses Thema. Folgen Sie der Tetrade?« Auch das war eine Frage, die ihn überrumpelte.
    »Ich… glaube schon. So bin ich erzogen worden. Wir alle sind das. In letzter Zeit habe ich über diese Dinge nicht viel nachgedacht.«
    »Vielleicht sollten Sie das tun. Die Götter können uns in schwierigen Zeiten Trost schenken.«
    »Meine tun in dieser Hinsicht seit einiger Zeit furchtbar wenig.« In seiner Stimme lag ein Anflug von Verbitterung, der selbst ihn erschreckte. Er versuchte das Thema zu wechseln.
    »Was ist mit Aidans Vater?«
    »Sollte etwas mit ihm sein?«
    »Ich sehe ihn hier nirgendwo.«
    »Er ist tot. In einem der unzähligen Konflikte mit den Unis gefallen. Über etwas so Triviales, dass es fast schon komisch wäre, wenn es nicht so…« Sie ließ die Erinnerung fahren.
    »Es tut mir Leid, wenn ich Ihnen Kummer bereitet habe.«
    »Keine Ursache. Es ist schon ein paar Jahre her. Mittlerweile sollte ich eigentlich darüber hinweg sein.« Er dachte daran, warum er eigentlich hier war, und ein heftiges Schuldgefühl durchzuckte ihn.
    »Verlust begleitet uns immer«, sagte er. Dann überlief ihn unwillkürlich ein Schauder. Sie bemerkte es.
    »Ist Ihnen kalt?«
    »Nein, es ist nur so…«
    »Als sei jemand über Ihr Grab gelaufen, falls Ihnen diese Redensart bekannt ist?«
    »So ähnlich.«
    »Hatten Sie dieses Gefühl schon einmal, seit Sie hier sind?«
    »Warum die Fragen? Ich habe nur geschaudert.«
    »Das passiert mir auch, sehr oft sogar. Das liegt an der entweichenden Erdenergie. Bei mir äußert es sich durch Gänsehaut oder auch durch ein Gefühl, als kribbelte Flüssigkeit auf meiner Haut.« Das war eine ziemlich gute Beschreibung dessen, was er soeben empfunden hatte.
    »Aber das widerfährt nicht jedem«, fuhr sie fort,
    »nur den Eingestimmten. Die Energie durchfließt mich, das ist mir ständig bewusst. Für die meisten Leute, wohl auch für die meisten Mitglieder der älteren Rassen, ist es wohl nicht so.«
    »Sie wollen damit sagen, dass ich… eingestimmt bin?«
    »Das kann nicht sein. Orks haben keine magischen Fähigkeiten, nicht wahr? Was vermutlich daher kommt, dass Orks irgendwie

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