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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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sie abgeschnitten und in der Unterzahl. Sie brauchten nicht lange, um ihren Widerstand zu brechen. Jup ließ sich gegen das Tor sinken.
    »Das war viel zu knapp«, keuchte er, während ihm der Schweiß in Strömen über das Gesicht lief.
    Wenige Stunden später erklommen Stryke und Coilla eine Treppe, die auf Ruffettsblicks Palisade führte. Andere Mannis befanden sich bereits dort und starrten über die Befestigung hinweg nach draußen. Die Orks taten es ihnen nach, um sich ein Bild von der Größe der Armee zu machen, die sie belagerte. Sie nahm ein großes Gebiet in Beschlag. Auch die Kuppen der umliegenden Hügel waren mit Hunderten von Menschen besetzt einschließlich derjenigen, auf denen noch vor wenigen Stunden die Orks gelagert hatten. Stryke und Coilla kamen überein, dass sie fünfzehn- bis zwanzigtausend Mann zählten, was in etwa der Einwohnerzahl der Siedlung entsprach. In der Stadt war irgendeine religiöse Zeremonie der Mannis im Gange. Sie fand rings um den Geysir statt, der durch Lücken zwischen den Häusern und über ihren Dächern zu sehen war. Gestalten mit wehenden Gewändern, die sich die Hände gereicht hatten, waren umrisshaft in seinem unheimlichen Leuchten zu erkennen. Hinter ihnen stand der Tempel, der in weiches Licht getaucht war. Stryke war unzufrieden.
    »Die Verteidigung dieser Tore war Stückwerk«, beklagte er sich.
    »Wir haben siebzehn Mann verloren, weit mehr wurden verwundet. Dazu hätte es nicht kommen dürfen. Die Götter wissen, wie viele Mannis gefallen sind.«
    »Die Siedler sind keine Kämpfer«, sagte Coilla.
    »Das Militärkontingent beträgt hier wahrscheinlich nicht mehr als ein Zehntel. Sie sind nicht wie wir. Krieg ist nichts Natürliches für sie. Du kannst ihnen keinen Vorwurf daraus machen.«
    »Das tue ich auch nicht. Ich sage nur, dass man das richtige Werkzeug für die Arbeit braucht. Man kann mit einer Keule keine Butter schneiden.«
    »Sie haben ihren Traum.« Sie fragte sich, ob das, wenn man alles in Betracht zog, ein angemessenes Wort in seiner Gegenwart war. Aber er reagierte nicht.
    »Das scheint alles zu sein, was für sie zählt.«
    »Sie sollten lernen, dass man Träume auch verteidigen muss.« Er richtete den Blick wieder auf die Armee.
    »Wenn es nicht schon zu spät ist.«
    »Wie kommen wir aus dieser Klemme heraus?«
    »Wir könnten einfach verschwinden. Vielleicht schaffen wir es.«
    »Ohne den Stern? Und sollen wir die Menschen allein kämpfen lassen?«
    »Ist das wirklich unser Problem?«
    »Sie haben uns ihre Gastfreundschaft angeboten, Stryke.« Er seufzte.
    »Die andere Möglichkeit wäre, unser Schicksal mit ihrem zu verknüpfen und ihnen dabei zu helfen, eine vernünftige Verteidigung aufzuziehen.«
    »Wir könnten in der ganzen Siedlung Orks postieren«, spekulierte sie.
    »Unsere Truppe in fünf oder sechs Gruppen einteilen und separat befehligen.« Er nickte.
    »Du wirst Rellston überzeugen müssen«, sagte sie zu ihm.
    »Er mag ein Sturkopf sein, aber ich hoffe, er ist kein Narr. Wenn er militärisches Blut in den Adern hat, wird er die Notwendigkeit einsehen.«
    »Und dass wir ihn gerettet haben, müsste auch etwas wert sein.«
    »Vielleicht. Aber er ist ein Mensch, oder nicht?«
    »Irgendwie mag ich Krista«, gab sie zu.
    »Und über einen Menschen wirst du mich das nicht oft sagen hören. Wir sind schon schlimmeren Exemplaren ihrer Gattung begegnet. Schau nur nach draußen.«
    »Was für ein Durcheinander. In einer belagerten Stadt festzusitzen war nicht Teil des Plans.«
    »Wir hatten einen Plan? Ich finde, wir müssen unsere Bündnisse schließen, wo wir sie finden. Zumindest sitzen wir mit dem Stern fest.«
    »Woher wissen wir das? Wir haben ihn noch nicht gesehen.« Er griff sich wieder instinktiv an den Gürtelbeutel.
    »Ich glaube Katz. Und sie bauen diesen Tempel, um etwas darin unterzubringen.«
    »Sie könnten den Stern irgendwo anders hingebracht haben.«
    »Wir werden es nie erfahren, wenn wir uns nicht die Mühe machen, es herauszufinden.«
    »Wie? Indem wir in den Tempel marschieren und danach fragen?«
    »Ich hätte gern deine Erlaubnis für den Versuch, mich in den Tempel zu schleichen und nachzusehen.«
    »Das ist riskant.«
    »Das weiß ich. Aber wann haben wir in letzter Zeit etwas getan, das nicht riskant gewesen wäre?«
    »Also gut«, erwiderte er.
    »Aber nur, wenn der Zeitpunkt günstig ist, und nur, um nachzusehen. Jetzt ist offensichtlich kein guter Zeitpunkt, den Stern zu

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