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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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die Energie nicht aufnehmen, jedenfalls nicht so, wie es viele andere ältere Rassen tun. Es sei denn …«
    »Es sei denn was?«
    »Haben Sie je plötzliche Einsichten gehabt? Erlebnisse von Fernsicht, vielleicht? Oder prophetische Träume?« Sie war äußerst einfühlsam, und das beunruhigte ihn.
    »Sie haben, nicht wahr?«, beharrte Krista sanft.
    »Ihr Gesicht verrät sie trotz der Undurchdringlichkeit Ihrer Miene.« Er runzelte seine zerfurchte Stirn.
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Sie könnten ein Begabter sein, so wie ich. Es gibt viele verschiedene Arten. In meinem Fall bedeutet die Wunderlichkeit, wie meine Leute es manchmal nennen, dass ich den Fluss der Magie spüren kann.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Von Zeit zu Zeit scheinen alle Rassen eine sehr geringe Anzahl besonderer Individuen hervorzubringen. Sie haben eine Art… Entstellung, verglichen mit allen anderen. Normalerweise haben ihre Entstellungen etwas mit der Erdenergie zu tun. Manchmal ist es auch eine vollkommen abseitige Befähigung. Diese besonderen Individuen werden Begabte genannt. Viele Weise haben sich schon über das mit ihnen verknüpfte Rätsel den Kopf zerbrochen. Manche halten sie für seltene Abweichungen von der rassischen Norm. Für Mutationen.«
    »Nennt man so nicht Missgeburten?«
    »Nur die Unwissenden tun das, die Gleichförmigkeit wollen. Wie die Unis und insbesondere diejenigen von Hobrows Schlag, welche solche Wesen als Widernatürlichkeit betrachten, die verfolgt und schikaniert werden müssen.«
    »Sie machen sehr viel aus einem Schauder.« Sie lächelte.
    »Es gibt andere Anzeichen. Begabte sollen sich auch durch eine überdurchschnittliche Intelligenz hervortun. Nicht immer – es hat auch schon Begabte gegeben, die Idioten waren –, aber in der Regel.«
    »Welchen Grund habe ich Ihnen gegeben, das von mir zu denken?«
    »Was Sie getan haben, gibt mir Grund dazu.«
    »Ich bin nur ein Soldat.«
    »Ich glaube, Sie könnten viel mehr als das sein, Hauptmann. Sie haben sich bereits einen gewissen Ruf erworben, müssen Sie wissen. Selbst wir haben von Ihnen gehört und auch davon, dass es viele gibt, die Ihnen folgen würden. Begabte sind oft Anführer. Oder Erlöser.«
    »Ich bin keiner. Ich will keine Anhänger.«
    »Es kommt mir so vor, als hätten Sie bereits einige angelockt. Es sei denn, die Kriegstrupps sind in letzter Zeit sehr viel größer geworden.«
    »Das habe ich mir nicht ausgesucht. Ich habe sie nicht darum gebeten, sich an mich zu hängen wie die Kletten.«
    »Vielleicht wollen es die Götter so. Sie sollten lernen, sich ihrem Willen zu beugen, Stryke.«
    »Was ist mit meinem Willen? Habe ich dabei überhaupt nichts zu sagen?«
    »Unser Wille ist ebenso wichtig wie der Wille der Götter, weil wir ihn durchsetzen, um ihre Pläne zu verwirklichen.« Krista überlegte kurz.
    »Diese merkwürdigen Erlebnisse, die Sie hatten…« Sie sah den Versuch des Abstreitens in seinem Gesicht.
    »… von denen Sie so tun wollen, als hätte es sie nicht gegeben – haben sie kürzlich begonnen?«
    »Vielleicht hat es ein oder zwei… seltsame Träume gegeben.« Stryke staunte selbst, als er hörte, dass er es vor ihr zugab.
    »Aber ich glaube, dass Sie sich im Irrtum befinden«, fügte er eiligst hinzu.
    »Wie ich schon sagte, bin ich Soldat, kein Mystiker.«
    »Wenn es also kürzlich begonnen hat«, ignorierte sie seine Abschwächungen, »und es zuvor keinerlei Hinweise darauf gab, dass Sie ein Begabter sein könnten, muss es etwas geben, das es ausgelöst hat. Oder vielmehr etwas, das verstärkt hat, was bereits vorhanden war.« Lächelnd fügte sie hinzu:
    »Natürlich könnte ich mich irren.«
    »Ich muss gehen«, sagte er zu ihr.
    »Nicht aufgrund dessen, was ich gesagt habe, hoffe ich. Weil es, selbst wenn ich Recht habe, nicht als etwas Schlimmes betrachtet werden sollte. Es kann ein sehr steiniger Weg sein oder ein Segen. Das liegt ganz bei Ihnen.«
    »Es hat nichts mit dem zu tun, was Sie gesagt haben«, versicherte er ihr.
    »Ich muss bei den Abwehrvorbereitungen helfen.«
    »Wir sollten noch einmal darüber reden.« Als er darauf nicht antwortete, fragte sie:
    »Warum sind Sie eigentlich gekommen?«
    »Ich war einfach nur in der Nähe.« Als Stryke ging, litt er unter einem neuerlichen Schuldgefühl. Aber zumindest sollte er Coilla genug Zeit verschafft haben, sich ohne die Anwesenheit der Hohepriesterin im Tempel umzusehen.
    -----
    Coilla hätte mittlerweile längst im Tempel und schon wieder draußen

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