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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Palisade fernhalten?«, fragte der Offizier.
    »Nein. Nur, wenn beide Seiten einen unendlichen Vorrat an Pfeilen hätten. Und selbst wenn sie den hätten, würden ihre Offiziere sie bald zur Palisade beordern.« Stryke schaute in die Siedlung und sah einen von Ochsen gezogenen Wasserkarren heranfahren. Es handelte sich um ein großes Fass auf Rädern, an dessen Seiten Reihen von Holzeimern hin und her schwangen. Pfeile schlugen ringsum ein und trafen auch den Karren. Ein paar bohrten sich in den Rücken der Ochsen, die daraufhin jämmerlich muhten. Ein Schrei hallte über die Brustwehr, nicht nur in Strykes Nähe, sondern überall.
    »Sie kommen mit Leitern!«, brüllte jemand. Stryke trotzte dem Beschluss und lugte über die Mauer. Hunderte von Leiterträgern rannten paarweise den Befestigungen entgegen. Vor Strykes Augen gingen mindestens drei von ihnen zu Boden. Aber ihre große Anzahl und das Sperrfeuer der Pfeile bedeuteten, dass ein erheblicher Teil durchkommen würde. Er wandte sich an den Offizier, der ihm aufmerksam zuhörte.
    »Unsere Aussichten sind umso besser, je weniger von ihnen über die Palisade gelangen. Schon eine Hand voll kann ein Chaos anrichten, wenn sie entschlossen sind.« Er hörte die Kriegsrufe der Belagerer, die einem das Blut in den Adern gefrieren ließen.
    »Und dieser Haufen ist, wenn auch nichts anderes, so doch zumindest entschlossen.« Leiterenden ragten über Brüstungen und schwankten hin und her, da die Männer, die sie unten festhielten, sich mühten, sie an die Palisade zu lehnen. Die Bogenschützen der Mannis und auch die Speerwerfer nahmen jetzt die Halter aufs Korn. Sie waren besonders verwundbar und fielen in Scharen. Doch unweigerlich krachten über die Hälfte der Leitern gegen die Palisade, deren Enden über die Brüstungen ragten. Verteidiger liefen los, um sie wegzustoßen.
    Eine klatschte direkt vor dem Offizier und Stryke an die Palisade.
    »Vorwärts!«, sagte er. Sie eilten hin und packten die Holme. Mit einer gewaltigen Anstrengung stießen sie sie weg. Niemand war auf ihr. Sie sahen zu, wie die Leiter wegkippte und die Soldaten am Boden auseinander sprangen. Andere Leitern wurden erklommen. Dicht gedrängte Reihen der Unis stürmten sie mit gezogenem Schwert und erhobenem Schild empor. Stryke und der Offizier liefen hin, um dabei zu helfen, sie zu kippen. Bei der ersten, die sie erreichten, waren drei oder vier Feinde bereits auf halber Höhe. Mit Hilfe einiger Gemeiner gelang es ihnen, die Leiter von der Palisade zu stoßen. Einen Moment schwankte sie in aufrechter Stellung, dann kippte sie mit ihrer schreienden Besatzung hintenüber. Es gab keine Verschnaufpause. Unzählige Leitern lehnten mittlerweile an der Palisade und diejenigen Verteidiger, welche keine Speere warfen oder Pfeile abschossen, rannten von einer zur anderen. Stryke wusste, dass sich diese und ähnliche Szenen in diesem Augenblick überall rings um die Siedlung abspielten. Er hoffte nur, dass es keine Schwachstelle gab, die dem Feind einen bedeutenden Durchbruch gestatten würde. Bei diesem Gedanken erreichte der erste Uni die Brüstung und kletterte über sie hinweg. Stryke sprang zu ihm und hieb ihm das Gesicht in Fetzen. Der heulende Mann fiel und traf dabei seine Kameraden auf den tieferen Sprossen, sodass alle gemeinsam zu Boden fielen. Jetzt tauchte der Kopf eines weiteren Unis auf, dann noch einer und schließlich mehrere zugleich. Binnen weniger Sekunden schafften es ein paar Dutzend ganz nach oben, und viele gelangten über die Brüstung auf den Laufgang. Um diese mussten sie sich kümmern. Stryke rannte förmlich in einen hinein, parierte seinen Diagonalhieb und schlitzte ihm den Bauch auf. Der Mann fiel in die Siedlung. Ein Schwert zischte über Strykes Kopf hinweg. Er fuhr herum und fällte den Angreifer, um dessen Leiche mit einem Fußtritt abwärts zu befördern. Der junge Offizier war ebenfalls in einen Kampf verwickelt und gab eine gute Vorstellung. Er erledigte seinen Gegner und wandte sich dem nächsten zu. Stryke wurde seinerseits in das nächste Duell verwickelt.
    Auf dem Laufgang wurde jetzt überall gekämpft, und ständig fielen Unis, Mannis und Orks schreiend in die Tiefe. Das Ende einer Leiter ragte über einen noch unbesetzten Abschnitt der Mauer. Ein Manni-Verteidiger, nicht viel mehr als ein Junge, stürzte sich auf den Mann, der dort auftauchte und über die Brüstung sprang. Er war klar unterlegen. Der Offizier sah, was geschah, und eilte ihm zu Hilfe. Ein

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