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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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dass sie sich an das Bewährte halten: starke Abordnungen zu den Toren und Leitern für die Mauer.«
    »Aber sie sind religiöse Fanatiker, Hauptmann«, warf Noskaa ein.
    »Sie könnten alles Mögliche versuchen.«
    »Es macht Ihnen Ehre, dass Sie das erkennen, Soldat. Rechnen Sie immer mit dem Unerwarteten. Aber bei einer Belagerung sind die Möglichkeiten beider Seiten begrenzt. Wir sind hier drinnen, sie sind da draußen. Unsere Aufgabe besteht darin, dafür zu sorgen, dass es so bleibt.«
    »Jawohl, Hauptmann«, antworteten sie im Chor.
    »Behaltet die Wachtürme im Auge«, erinnerte er sie,
    »und helft den Mannis, wo ihr könnt. Vorausgesetzt, das widerspricht keinem meiner Befehle«, fügte er hinzu. Sie nickten. Stryke setzte seine Inspektion fort. Danach konnte er wie Tausende anderer Verteidiger nur noch zusehen, wie die Angreifer sich näherten. Während sich die nächsten ein, zwei Stunden unerträglich in die Länge zogen, gingen die vier Divisionen der Uni-Armee in Stellung und näherten sich aus allen vier Windrichtungen. Das bedeutete, dass Stryke und seine Kameraden auf eine Masse von Truppen starrten. Jene auf den Laufgängen und jene am Boden verspotteten einander und wechselten Verunglimpfungen. Stryke marschierte hin und her und klopfte den Männern aufmunternd auf die Schulter.
    »Immer mit der Ruhe, Männer… noch nicht schießen… haltet stand… haltet euch gegenseitig den Rücken frei…« Dann wurde es sehr still. Eine Reihe schriller Pfeiftöne erscholl aus den Reihen der Belagerer, von Pfeifen aus Schilfrohr erzeugt.
    »Das ist ihr Signal!«, bellte Stryke.
    »Bereitmachen zur Abwehr!« Die Angreifer stimmten ein ohrenbetäubendes Gebrüll an und stürmten dann von allen Seiten vorwärts. Die Verteidiger antworteten mit ihren Kriegsrufen, und der eigentliche Angriff begann.
    Die Verteidiger waren zunächst vorrangig bestrebt, die Angreifer daran zu hindern, die Palisade überhaupt zu erreichen. Bogenschützen der Mannis erledigten diese Aufgabe zum großen Teil und ließen Pfeile zu Hunderten auf die anstürmende Infanterie herabregnen. Schilde wurden über Köpfe gehoben, und Geschosse prallten daran ab. Doch viele fanden dennoch Ziele aus Fleisch und Blut. Soldaten fielen mit durchbohrten Augen, Kehlen, Oberkörpern. Manche Unglücklichen in den vordersten Reihen wurden von mehreren Pfeilen gespickt und von den nachfolgenden Truppen förmlich in den Boden gestampft, wenn sie fielen. Pferde stürzten und warfen ihre Reiter ab, und auch sie mussten dem Pfeilregen Tribut zollen. Eine Gruppe feindlicher Bogenschützen, mehrere hundert Mann stark, neigte ihre Waffen himmelwärts und schickte ihrerseits einen Pfeilhagel über die Mauer.
    »Feindlicher Beschuss!«, bellte Stryke. Jeder, der konnte, ging in Deckung.
    Dutzende von Pfeilen überschütteten den Laufgang und töteten oder verwundeten, aber die meisten waren zu weit gezielt und gingen auf die eigentliche Siedlung hinter ihnen nieder. Reservisten und zivile Hilfstruppen bekamen den Großteil ab. Männer, Frauen und Packtiere brachen unter dem Geschosshagel zusammen. Leute liefen in Deckung, manche schreiend. Feldsanitäter eilten zu den Verwundeten. Stryke hörte die verwünschten Glocken überall läuten. Er schaute zum nächsten Wachturm, aber keiner der Posten auf Ausguck versuchte ein Signal zu
    übermitteln. Andererseits hatten sie selbst Probleme, da Dutzende feindlicher Bogenschützen versuchten, sie von den Türmen zu schießen. Er blieb, wo er war.
    Ihm ging auf, dass er neben dem jungen Manni-Offizier kauerte. Der sah verängstigt aus.
    »Ihre erste Belagerung?«, fragte Stryke. Der weißgesichtige Mensch war zu nervös, um zu sprechen, und nickte nur.
    »Die anderen sind ebenso verängstigt wie wir, falls Ihnen das ein Trost ist«, sagte Stryke zu ihm.
    »Und vergessen Sie nicht, dass das Leben Ihrer Männer von Ihnen abhängt.« Der junge Mann nickte wieder, jetzt mit mehr Entschlossenheit, fand Stryke.
    »Wahrscheinlich werden wir in den nächsten Minuten nichts anderes erleben als den gegenseitigen Beschuss mit Pfeilen«, erklärte er.
    »Sie wollen uns zwingen, in Deckung zu bleiben, damit sie unter möglichst geringen Verlusten zur Palisade gelangen und sich daranmachen können, sie zu erklimmen.« Die Bogenschützen der Mannis wussten das. Sie tauchten in unregelmäßigen Abständen aus ihrer Deckung auf, um einen Pfeil abzuschießen, um sich dann wieder zu ducken und nachzuladen.
    »Können wir sie von der

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