Die Orks
Alfrays Aufmerksamkeit war ein schnurrbärtiger Grobian, der versuchte, ihm den Kopf von den Schultern zu trennen. Er benutzte eine beidhändige Axt, um seine Ambitionen zu verwirklichen, aber der Ork hatte andere Vorstellungen. Außerdem hatte er eine flinkere Waffe. Sein Schwert zuckte nicht nur ein Mal durch die Deckung des Axtschwingers, sondern gleich zwei Mal. Der Uni schwankte und ging zu Boden. Einer der Gemeinen schnappte sich die Axt und richtete sie gegen einen anderen Angreifer.
Alfrays Glieder schmerzten und er fühlte sich bereits erschöpft. Aber er verscheuchte den Gedanken und stürzte sich auf einen neuen Trupp Aufseher. In Zusammenarbeit mit zwei Gemeinen drängte er sie zur Brüstung zurück. Einer kippte hintenüber und fiel. Die anderen beiden wurden gefällt, wo sie standen.
Er drehte sich um, fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn und sah schwarzen Rauch aus der Richtung von Coillas Abschnitt aufsteigen.
Jup war zu Feuerlöscharbeiten zur seewärtigen Seite gerufen worden. Dort gab es ein kleines Tor, das in Krenads Zuständigkeit fiel, aber die Dinge waren außer Kontrolle geraten. Die Unis hatten das Tor mit einem brennenden Karren gerammt. Das Tor stand teils offen, teils in Flammen, und der Feind strömte durch die Lücke. Es half, dass der Durchgang schmal war. Folglich konnten die Angreifer keinen wie auch immer gearteten Brückenkopf errichten, solange die Verteidiger sie gleich bei ihrem Eintreffen niederschlugen. In der näheren Umgebung des Tors häuften sich die Leichen, die meisten davon Unis. Aber die Flut der Angreifer war so stark, dass es schwer war, sie alle zu bekämpfen. Jup und die Hälfte seiner Gruppe erhöhten die Aussichten, die Bresche wieder zu schließen. Er schickte seinen Keil von dreißig durch Schilde geschützte Gemeine zur Bresche mit dem Ziel, den Zufluss zu unterbinden. Dreißig weitere bekamen den Auftrag, den Karren wegzuschieben und das Tor zu schließen. Die übrigen Mitglieder der Gruppen von Jup und Krenad waren damit beschäftigt, das Feuer zu löschen und sich die vereinzelten Unis vorzunehmen, denen es bereits gelungen war, in die Siedlung einzudringen. Eine Zeit lang stand es auf des Messers Schneide, aber sie schlossen die Bresche. Er hätte gern eine Atempause gehabt, aber er bekam keine. Die Glocke des dortigen Wachturms läutete, und die Wachen signalisierten ihm hektisch seinen nächsten Bestimmungsort.
Stryke hatte ebenfalls einen Hilferuf beantwortet. Der Vorfall auf der Nordseite, um den es ging, erwies sich als relativ leicht zu regeln. Er war verstimmt darüber, für nichts und wieder nichts durch die halbe Siedlung gehetzt worden zu sein, aber froh, weil er nur zehn Männer mitgenommen hatte. Mehr von seinem Teil der Palisade abzuziehen hatte er nicht gewagt. Jetzt kehrte er im Eiltempo zurück, den Gemeinen Talag an seiner Seite und die anderen dicht hinter sich. Als sie an einer Häusergruppe in die Straße einbogen, die zu ihrem Posten führte, sahen sie einen Tumult voraus. Ein einsamer Uni zu Pferde kam auf sie zu. Eine wütende Meute war ihm dicht auf den Fersen. Der Mann musste durch eine Bresche in irgendeinem der Tore in die Stadt gelangt und den Begrüßungskomitees irgendwie entwischt sein. Er ritt in vollem Galopp und peitschte die Flanken des Pferdes mit seinem Zügel. Etwa auf halbem Weg zwischen dem Reiter und Strykes Gruppe versuchte jemand, über die Straße zu laufen. Es war ein Kind. Stryke erkannte in ihm Aidan Galby. Die Orks riefen den Jungen an, und die Menge tat dasselbe. Der Reiter galoppierte weiter, ohne auch nur im Geringsten die Richtung zu ändern. Er traf den Jungen und schleuderte ihn beiseite wie eine Stoffpuppe. Aidan kugelte über die Straße und blieb mit dem Gesicht nach unten vor einem Haus liegen. Der Zusammenstoß verlangsamte den Uni zwar, änderte aber nicht die Richtung seiner Flucht. Während er sein Pferd anspornte, wurde er von der Hälfte von Strykes Gruppe angegriffen. Talag war einer der Ersten, die ihn erreichten. Er und zwei andere griffen nach den Zügeln des Pferds. Doch es war Talag, der den Zorn des Unis zu spüren bekam. Der Mann schlug mit seinem Schwert
zu und durchtrennte ihm mit einem wilden Hieb den Hals. Stryke sprang vor, packte den hinterherwehenden Mantel des Reiters und zog ihn vom Pferd. Dann rammte er ihm das Schwert in die Brust und durchbohrte sein Herz. Er ließ die Leiche fallen und wandte sich Talag zu. Ein Blick reichte. Er lief weiter zu dem
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