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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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wünschte, du würdest die anderen Rassen nicht so sehen, wie so viele von ihnen uns sehen.«
    »Deine Ansichten haben sich ziemlich gewandelt«, konterte er.
    »Als du dich letztes Mal über Menschen ausgelassen hast, lag dir nicht das Geringste an ihnen.«
    »Das stimmt so nicht, und das weißt du auch. Jedenfalls glaube ich erkannt zu haben, dass das Leben komplizierter ist. Vielleicht läuft alles auf die richtige Einstellung hinaus und zum Henker mit Rassen.«
    »In Grenzen«, warnte Alfray.
    »Aber lasst uns nicht unsere Identität verlieren. Die ist zu wichtig.«
    »Es gibt einige Rassen, denen es nichts auszumachen scheint, ihre Identität anderen zu überlassen«, erwiderte Haskeer mit einem Seitenblick auf Jup. Es war ein unverhohlener Hinweis auf Zwerge und deren Käuflichkeit.
    »Ihr Götter, nicht schon wieder!«, beklagte sich Jup.
    »Hörst du endlich auf, mir für alles die Schuld zu geben, was meine Rasse tut? Als wäre ich persönlich verantwortlich.«
    »Ja, lass das, Haskeer«, warnte Stryke.
    »Wir haben schon genug Streit, auch ohne dass du einen neuen anfängst.«
    »Jedenfalls können wir so einen Angriff wie den letzten nicht noch einmal abwehren, so viel steht fest«, knurrte Haskeer.
    »Nicht mit den Menschen hier.«
    »Sie haben viel Herz«, befand Coilla.
    »Das ist einiges wert.«
    »Kampfgeist wäre mehr wert.«
    »Du urteilst zu hart über sie.«
    »Wie ich schon sagte, sie sind Menschen.« Der Wortwechsel kam zum Erliegen, als jemand auf der Leiter erschien, die von der Siedlung zum Wehrgang führte. Es war Krista Galby. Sie betrat den Laufgang, wobei sie den Saum ihres Kleids ein wenig anhob, um zu vermeiden, dass es sich irgendwo verfing. Sie begrüßten sie, obwohl Haskeers Willkommen sehr gedämpft ausfiel. Sie schien besserer Stimmung zu sein.
    »Ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass es Aidan besser geht«, begann sie.
    »Er ist bei sich und scheint mich zu erkennen. Er kann jetzt auch wieder besser atmen.« Sie ging zu Alfray und nahm seine rauen Hände in ihre.
    »Ich muss Ihnen dafür danken. Ich weiß nicht, wie ich Ihnen das je vergelten kann.«
    »Dazu besteht kein Anlass. Es freut mich zu hören, dass es dem Jungen besser geht. Aber er braucht immer noch ärztliche Fürsorge und wird sie auch noch die nächsten ein, zwei Wochen brauchen. Ich komme später noch einmal vorbei und sehe nach ihm.«
    »Danke.« Sie lächelte.
    »Die Götter sind meinem Sohn gewogen. Und Ihnen.«
    »Vielleicht verdient in diesem Fall Alfray den Löwenanteil der Dankbarkeit«, warf Stryke trocken ein.
    »Mach dich nicht über die Götter lustig«, warnte Alfray.
    »Das ist unklug. Ohne ihr Wohlwollen wären meine Bemühungen vergebens.« Stryke deutete mit einem Kopfnicken auf die Armee vor der Stadt.
    »Ich frage mich, ob die dort draußen ihrer Gottheit gerade danken oder sie verfluchen.«
    »Sind Sie nicht gläubig, Hauptmann?«, fragte Krista.
    »Ich weiß nicht, was ich dieser Tage glauben soll, um ehrlich zu sein. Die Ereignisse können einem Ork schon den Kopf verdrehen.« Keiner von ihnen wusste, was er darauf erwidern sollte.
    »Ich sagte, ich könnte es Ihnen nie vergelten«, wiederholte Krista.
    »Aber wenn es in meiner Macht liegt, Ihnen einen Wunsch zu erfüllen, sagen Sie es nur.«
    »Was ist mit dem Stern?«, platzte Haskeer dazwischen. Die anderen warfen ihm mörderische Blicke zu.
    »Stern?« Zuerst war sie verwirrt. Dann half ihr ihre Intuition.
    »Meinen Sie den Instrumental?«
    »Den… was?«, erwiderte Jup unschuldig.
    »Instrumental. Ein religiöses Relikt. Ich könnte mir vorstellen, dass er tatsächlich wie ein schlichter Stern aussieht. Meinen Sie das?« Sie konnten es kaum abstreiten. Coilla sprang rasch in die Bresche.
    »Er meint, können wir ihn sehen?«
    »Woher wissen Sie, dass wir einen Instrumental haben? Wir haben kein Geheimnis daraus gemacht, aber wir erzählen es auch nicht gerade herum.«
    »Ein Händler, den wir unterwegs getroffen haben, hat es uns erzählt. Katz… ein Pixie.«
    »Ah, ja. Ich erinnere mich an ihn.«
    »Er hat ihn sehr interessant beschrieben«, fuhr Coilla in der Hoffnung fort, es nicht noch schlimmer zu machen.
    »Wir haben uns vorgenommen, einen Blick darauf zu werfen, sollten wir je nach Ruffettsblick kommen«, endete sie lahm.
    »Ich kann mich erinnern, dass Katz wenig Interesse daran hatte. Tatsächlich hat er unsere Gastfreundschaft missbraucht, indem er verbotenerweise den Tempel betreten hat. Wir mussten ihn auffordern

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