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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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herbeiführen, sondern vor allem für Verblüffung sorgen, aber das mochte reichen, um ihnen die Zeit zu erkaufen, die sie brauchten. Das Geräusch rennender Füße drang an seine Ohren. Er bereitete sich auf einen weiteren Waffengang vor. Doch es war Coillas und Haskeers Gruppe, die durch einen angrenzenden Korridor lief.
    »Den Göttern sei Dank!«, rief sie.
    »Wir dachten schon, wir hätten dich verloren!«
    »Jennesta ist hier!«
    »Das haben wir bemerkt«, erwiderte sie trocken.
    »Also zurück in den Keller!« Sie rannten nach unten, wobei sie sämtliche Gegner beiseite fegten und jeden niedermähten, der ihnen in die Quere kam. Sie fuhren durch das Durcheinander wie Messer durch Hühnerhälse. Schließlich trafen sie schwer atmend und trotz der Kälte schwitzend vor der Portalkammer ein und stürmten hinein. Seraphim war immer noch in Trance, während Alfray und Reafdaw zusahen. Eine kleinere Ausgabe des draußen am Himmel erstrahlenden Bilds schwebte über dem Kreis des Portals. Augenblicklich erwachte der Magier aus seiner Versunkenheit. Das Bild flackerte und erlosch.
    »Wir können nicht mehr tun«, keuchte er. Seraphim sah aus wie ein Mann, der gerade schwere körperliche Arbeit geleistet hatte.
    »Das war ein schlauer Trick«, lobte ihn Stryke.
    »Und was nun?« Bevor Seraphim antworten konnte, kehrte Jups Gruppe zurück,
    die immer noch lautstark ihrem Staunen über das Schauspiel Ausdruck verlieh. Sie waren blutverschmiert und außer Atem, aber größtenteils unversehrt. Sanara eilte in die ausgebreiteten Arme ihres Vaters.
    »Geben Sie mir die Instrumentale«, sagte Seraphim. Stryke reichte ihm die vier, die bereits miteinander verbunden waren, während Sanara ihm den einzelnen Stern gab, den er in ihrer Obhut zurückgelassen hatte. Mit bebenden Fingern fügte Seraphim den fünften Stern in die Verbindung ein.
    »Eines habe ich noch nicht erwähnt«, bekannte er.
    »Und das wäre?«, fragte Coilla wachsam.
    »Die Aktivierung dieses Portals wird eine erhebliche Energiemenge freisetzen. Dabei wird der Palast vermutlich zerstört.«
    »Das sagen Sie uns jetzt?« Sie funkelte ihn an.
    »Hätte ich es Ihnen früher gesagt, wäre Ihre Entscheidung vielleicht davon beeinflusst worden.«
    »Wird uns das daran hindern, das Portal zu benutzen?«, fragte Stryke.
    »Nicht, wenn Sie rasch hindurchgehen.« Den meisten Mitgliedern des Trupps waren deutliche Zweifel anzumerken. Seraphim deutete nach oben in Richtung des stetig lauter werdenden Kampfgetöses.
    »Ihre Wahlmöglichkeiten sind begrenzt. Benutzen Sie das Portal, oder stellen Sie sich der Anarchie dort oben.« Stryke nickte zustimmend. Seraphim trat vor und wählte einen der größeren juwelenbesetzten Steine aus. Er legte den fünfteiligen Stern auf dessen Oberfläche.
    »Ist das alles?«, murrte Haskeer.
    »Warten Sie«, erwiderte der Mensch. Der Raum über dem Podest des Portals verwandelte sich plötzlich in etwas Erstaunliches. Es glich einem verkehrt herum fließenden Wasserfall aus Millionen winzig goldener Sterne, die beständig umherwirbelten und niemals stillstanden. Durch die Sohlen ihrer Stiefel konnten alle ein rhythmisches Pulsieren von Energie spüren. Alle Anwesenden waren gebannt von dem phantastischen Anblick. Die unzähligen Sterne strahlten einen Glanz aus, der sich auf ihren Gesichtern, ihrer Kleidung und auf den Wänden ringsumher widerspiegelte.
    »Ich muss es auf Ihren Bestimmungsort einstellen«, erläuterte Seraphim, als er sich dem Steinkreis näherte.
    »Es ist wunderschön«, flüsterte Coilla.
    »Ehrfurchtgebietend«, äußerte Jup.
    »Und mein!« Alle fuhren herum. Jennesta stand in der Tür, General Mersadion neben sich, dessen Gesicht schlimm verwüstet war. Seraphim fasste sich zuerst.
    »Du kommst zu spät«, sagte er zu ihr.
    »Schön, dich wiederzusehen, mein lieber Vater«, erwiderte sie sarkastisch.
    »Eine Abordnung meiner Königsgarde ist dicht hinter mir. Ergebt euch oder sterbt, mir ist das einerlei.«
    »Ich glaube nicht«, sagte Sanara.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du eine Gelegenheit auslässt, jene zu töten, von denen du glaubst, sie hätten dir Unrecht getan.«
    »Du kennst mich so gut, Schwester. Und wie nett, dich wieder einmal leibhaftig zu sehen. Ich freue mich schon darauf, diesen Leib zu schänden.«
    »Wenn Ihr glaubt, wir würden uns kampflos ergeben«, erklärte Stryke,
    »seid Ihr im Irrtum. Wir haben nichts zu verlieren.«
    »Ah, Hauptmann Stryke.« Sie ließ einen verächtlichen

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