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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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wieder verschloss, nahm er einen vertrauten Duft im Wind wahr. Eine Spur von Pelluzit. Er schüttelte den Kopf, halb überzeugt, dass der Duft noch als eine Art Erinnerung aus seinem Traum stammte. Dann drang er erneut in seine Nase. Er sah sich um. Coilla und Alfray ritten hinter ihm. Ihre Gesichter waren müde und unbewegt. Sein Blick glitt an ihnen vorbei und die Reihe schläfriger Soldaten entlang. Er sah Jup, der vor Müdigkeit im Sattel zusammengesunken war. Ein, zwei Plätze weiter hinten, fast am Ende der Kolonne und ohne Nebenmann ritt Haskeer. Er machte einen heimlichtuerischen Eindruck und senkte den Kopf in einem offenkundigen Versuch, sich einer genaueren Betrachtung zu entziehen. Stryke schwang sein Pferd aus der Reihe.
    »Übernehmt die Führung!«, befahl er Coilla und Alfray.
    Sie reagierten, und mindestens einer von beiden antwortete. Er verstand es nicht und hätte es ohnehin ignoriert. Seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich vollkommen auf Haskeer. Er galoppierte zu ihm. Als er ihn erreichte, war der Geruch von verbranntem Kristall unverkennbar. Der Feldwebel machte einen Versuch, etwas in seiner schinkengroßen Faust zu verbergen.
    »Geben Sie's auf, Feldwebel«, sagte Stryke, sein Tonfall eisige Drohung. Mit träger Unverschämtheit öffnete Haskeer die Faust und zeigte die kleine Tonpfeife, die er darin versteckt hatte. Stryke entriss sie ihm.
    »Sie hatten keine Erlaubnis dafür«, knurrte er.
    »Sie haben nicht gesagt, dass wir es nicht dürfen«, knurrte er.
    »Ich habe auch nicht gesagt, dass ihr dürft. Das ist Ihre letzte Warnung, Feldwebel Haskeer. Und denken Sie über das hier nach.« Stryke beugte sich blitzschnell vor und schmetterte dem Feldwebel die Faust an den Kopf. Sie traf mit fleischigem Klatschen. Der Hieb holte Haskeer sauber vom Pferd. Er schlug schwer auf den Boden. Die Kolonne hielt an. Alle sahen zu. Haskeer stöhnte und kam unsicher auf die Beine. Einen Moment sah es so aus, als wolle er zurückschlagen, aber dann ließ er es lieber.

"Sie werden laufen, bis Sie sich ein wenig Disziplin angeeignet haben, Feldwebel Haskeer", sagte Stryke zu ihm, während er einem der Gemeinen bedeutete, die Zügel von Haskeers Pferd zu nehmen.
    "Ich habe nicht geschlafen", beklagte sich Haskeer.
    "Immer was zu meckern, wie? Keiner von uns hat geschlafen, Vielfraß, und keiner von uns wird schlafen, bis ich es sage. Verstanden?" Stryke wandte sich an den Rest des Trupps. "Ist sonst noch jemandem nach Auflehnung zumute?" Sie ließen das Schweigen für sich sprechen.
    "Niemand rührt den Kristall an, bis ich es sage!", rief er ihnen zu. "Mir ist völlig egal, wie viel von dem Zeug da ist, darum geht es nicht. Es könnte alles sein, was wir haben, um mit Jennesta um unser Leben zu feilschen. Vor allem, wenn wir uns diesen verdammten Zylinder nicht wiederholen, was im Moment ziemlich unwahrscheinlich ist. Begriffen?"
    Das beredte Schweigen sprach wiederum für sich.
    Coilla brach es schließlich. "Sieht so aus, als könnten wir bald schlauer sein, was den Zylinder betrifft", sagte sie mit einem Kopfnicken auf das, was hinter der nächsten Biegung in Sicht kam. Am Weg erhob sich ein Felsen aus Granit, klobig und verdreht, als sei er unter der Einwirkung unvorstellbarer Hitze geschmolzen. Selbst für diejenigen, die ihn noch nie gesehen hatten, handelte es sich um eine unverwechselbare Landmarke. Ob durch Zufall oder den Willen der Götter, die Ähnlichkeit war so treffend, dass der Block von einem titanischen Bildhauer hätte bearbeitet worden sein können.
    "Die Dämonenkralle", verkündete Stryke, obwohl es keinem gesagt werden musste. "In weniger als einer Stunde sind wir in Schwarzberg."
    Stryke musste sich die bestürzenden Träume aus dem Kopf schlagen, wenn die Vielfraße überleben sollten. Zum Glück war die Aussicht auf einen Vorstoß in Feindgebiet mehr als genug, um ihn geistig zu beschäftigen. Er ordnete an, ein vorübergehendes Lager aufzuschlagen, während sie sich auf ihren Angriff auf Schwarzberg vorbereiteten. Mehrere Soldaten wurden ausgesandt, um die Vorauskundschafter in Empfang zu nehmen, die das Land ausspionierten. Die übrigen Vielfraße machten sich daran, ihre Ausrüstung zu überprüfen und ihre Waffen auf Vordermann zu bringen. Stryke entschied, kein Feuer anzuzünden, um ihre Stellung nicht zu verraten. Daraufhin bat Alfray ihn, den Befehl noch einmal zu überdenken.
    "Warum?", fragte Stryke.
    "Ich mache mir Sorgen um Darig. Er hat sich im Kampf gegen die Unis

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