Die Orks
draußen und sah Jup in der Nähe. Er winkte ihn zu sich. Der Zwerg eilte herbei und zwängte sich hinein.
"Du hast Glück", erklärte Stryke ihm trocken. "Du darfst ein Teil halten, das abkommt." Er nickte auf die Beine des Soldaten. Voller konnte das Zelt nicht mehr werden. Jup tastete sich behutsam zum Ende von Darigs Bett vor.
"Ich sollte besser nicht auf ihn treten", erklärte er.
"Ich glaube kaum, dass er es bemerken würde", sagte Alfray.
"Ein Wiesel ist im Fluss", vertraute Darig ihnen wissend an.
"Er hat etwas Kristall als Schmerzmittel bekommen", erklärte Stryke. Jup hob eine Augenbraue. "Etwas? Um einen alten Ausdruck der Zwerge zu
benutzen, ich würde sagen, er ist vollkommen zugedröhnt."
"Aber er bleibt es nicht ewig", erinnerte Alfray sie ein wenig gereizt.
"Bringen wir's hinter uns, ja?"
"Der Fluss, der Fluss", sang Darig mit riesigen Augen.
"Halt seine Knöchel fest, Jup", gab Alfray seine Anweisungen. "Stryke, drück seine Arme nach unten. Ich will nicht, dass er sich bewegt, wenn ich anfange." Sie taten, wie geheißen. Alfray zog die Decke weg und enthüllte das brandige Bein. Die entzündete Wunde schwamm in Eiter.
"Ihr Götter", murmelte Jup.
Alfray tupfte sanft mit einem Stofflappen.
"Nicht besonders schön, was?" Stryke rümpfte die Nase.
"Und auch nicht sonderlich wohlriechend. Wo wirst du es abtrennen?"
"Hier am Oberschenkel, ein Stück über dem Knie. Und der Trick ist, es schnell zu tun." Er beendete seine Säuberung des entzündeten Bereichs und wrang den Lappen in einer Holzschüssel aus.
"Wartet hier, ich hole, was ich brauche." Er verschwand aus dem Zelt. Ein paar Schritte entfernt brannte ein kleines Feuer in einer Grube.
"Du!", schnauzte er einen zufällig vorbeikommenden Soldaten an.
"Bleib hier stehen und gib mir, was ich brauche, wenn ich es dir sage." Der Soldat nickte und ging zum Feuer. Alfray riss den feuchten Lappen in zwei Stücke und gab ihm eines. Mit dem anderen umwickelte er das Heft eines langen Messers, das aus dem Feuer ragte. Seine Klinge leuchtete kirschrot. Ein Beil ließ er in
den Flammen. Mit dem Fuß schob er das Ende einer Schaufel neben die Axt in die Flammen. Wieder im Zelt kniete er nieder und holte aus der Tasche seines Wamses ein Stück grobes Seil, vielleicht eine Handspanne lang. Darig lächelte glückselig.
"Das Schwein reitet das Pferd, das Schwein reitmumpf."
"Beiß darauf!", befahl Alfray, während er dem Patienten das Stück Seil in den offenen Mund stopfte.
"Jetzt?", sagte Stryke.
"Jetzt. Haltet ihn fest!" Er brachte die glühende Klinge ins Spiel. Darigs Augen weiteten sich, und er fing an, sich zu wehren. Jup und Stryke hielten seine sich windenden Glieder fest. Mit mehreren raschen, geschickten Schnitten höhlte Alfray die Wunde aus. Er schlug Hautfalten beiseite und grub sich durch das Fleisch darunter. Darig wehrte sich heftiger und spie das Seil aus. Sein gequältes Brüllen bewirkte, dass Meklun sich unruhig herumwälzte, war jedoch nur von kurzer Dauer. Alfray rammte ihm den Strick wieder in den Mund. Während er ihn mit der Handfläche an Ort und Stelle hielt, arbeitete er mit einer Hand weiter. Nach kurzer Zeit lag der Knochen frei. Darig stöhnte und verlor das Bewusstsein. Alfray ließ das Messer fallen und bellte:
"Das Beil!" Es wurde über Strykes Kopf in das Zelt gereicht, der Stiel zum Schutz vor der gewaltigen, beinah weißglühenden Hitze der Schneide umwickelt. Alfray nahm es mit beiden Händen und hob es hoch über den Kopf. Er zielte, holte tief Luft und ließ es mit aller Kraft heruntersausen. Der Hieb landete mit einem gedämpften Knall genau im Ziel. Stryke und Jup spürten, wie Darig unter seiner Wucht bockte. Aber das Bein war erst halb durchtrennt.
Darig kam schlagartig zu sich, einen irren Ausdruck im Gesicht, und wehrte sich sofort wieder. Er spie erneut den Knebel aus und kreischte. Niemand hatte eine Hand frei, um ihn daran zu hindern.
"Beeil dich!", drängte Stryke.
"Haltet ihn still!", befahl Alfray. Er löste das Beil aus der Wunde und holte zu einem weiteren Hieb aus. Auch der zweite Schlag saß im Ziel und war eher mit noch größerer Kraft geführt worden. Er beendete die Sache, wenn man von einigen wenigen Fasern aus Sehnen und Haut absah. Ein dritter, nicht mehr ganz so hart geführter Hieb teilte auch sie und drang durch die Pferdedecke, auf der Darig lag, und in den harten Boden darunter. Das Geschrei hörte nicht auf. Stryke beendete es mit einem wohlgezielten Fausthieb an Darigs
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