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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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eine Beinwunde zugezogen. Tatsache ist, dass er in schlechterer Verfassung ist, als ich gedacht habe. Wundbrand. Ich brauche ein Feuer, um meine Klingen zu erhitzen."
    "Muss es amputiert werden?"
    Alfray nickte. "Er verliert das Bein oder das Leben."
    "Scheiße. Noch ein verwundeter Soldat, der gezogen werden muss. Das hat uns gerade noch gefehlt, Alfray." Er nickte in Mekluns Richtung. "Wie geht es ihm?"
    "Keine Verbesserung, zudem scheint er Fieber zu bekommen."
    "Wenn das so weitergeht, brauchen wir uns wegen Jennesta keine Sorgen mehr zu machen. Also schön, ein Feuer. Aber klein und abgedeckt. Hast du es Darig schon gesagt?"
    "Er ahnt es vermutlich, aber ich werde es ihm gleich noch mal schonend beibringen. Es ist eine verdammte Schande. Er ist einer der Jüngsten im Trupp, Stryke."
    "Ich weiß. Brauchst du irgendwas?"
    "Ich habe Kräuter, die den Schmerz lindern, und etwas Alkohol. Wahrscheinlich nicht genug. Kann ich es mit Kristall versuchen?"
    "Nur zu. Aber du weißt, dass er die Schmerzen kaum stillt."
    "Zumindest wird er ihn ablenken. Ich mache einen Aufguss." Alfray ging wieder zu seinem Patienten.
    Coilla übernahm den Platz des Feldarzts. "Hast du einen Moment Zeit?" Stryke grunzte, er habe.
    "Alles in Ordnung mit dir?", erkundigte sie sich.
    "Warum fragst du?"
    "Weil du in letzter Zeit ziemlich komisch bist. Irgendwie unnahbar. Und dann die Sache mit Haskeer…"
    "Er hat es darauf angelegt."
    "Das kannst du laut sagen. Aber ich rede von dir."
    "Wir sitzen in der Patsche. Was erwartest du, ein Lied und einen Tanz?"
    "Ich dachte nur, falls du…"
    "Warum die rührende Besorgnis um meinen Gesundheitszustand, Gefreiter?"
    "Sie sind unser Anführer, es liegt in meinem Interesse, Hauptmann. In unser aller Interesse."
    "Ich werde nicht zusammenbrechen, wenn es das ist, was du glaubst, Coilla. Ich bringe uns durch diesen Schlamassel."
    Sie antwortete nicht. Er wechselte das Thema.
    "Hast du gehört, dass Darigs Bein amputiert werden muss?"
    "Ja, es ist brandig. Was werden wir wegen der Kobolde unternehmen?"
    Stryke war dankbar, dass sie über Taktik reden wollte. Dabei fühlte er sich wohler.
    "Wir werden sie natürlich dann angreifen, wenn sie es am wenigsten erwarten. Das könnte in den letzten Zügen der Nacht sein, aber auch bei Tagesanbruch."
    "Dann will ich mit den Kundschaftern los und mir selbst einen Überblick verschaffen."
    "Genau. Wir gehen zusammen."
    "Schwarzberg ist groß, Stryke. Angenommen, die Kobolde, hinter denen wir her sind, halten sich gerade in der Mitte auf?"
    "Nach allem, was ich gehört habe, lagern die Banditentrupps rings um die
    Hauptsiedlung. Sie lassen die Frauen und Kinder im Kern. So können die
    Banditentrupps leichter kommen und gehen und auch die Siedlung bewachen."
    "Das hört sich nach einer gefährlichen Anordnung an. Falls wir in einen
    Verteidigungsring laufen…"
    "Wir müssen nur sorgfältig planen, wie wir es machen."
    Sie betrachtete ihn mit besorgtem Blick. "Du weißt, dass das Wahnsinn ist, nicht wahr?"
    "Hast du eine bessere Idee?"
    Einen kurzen Augenblick hoffte er, sie werde ja sagen.
    -----
    Eine Stunde verging wie im Flug, während sich die Vielfraße mit den zahllosen Dingen beschäftigten, die nötig waren, um einen Kriegstrupp kampfbereit zu machen. Da alles reibungslos ablief, ging Stryke zum Unterstand, der als Lazarettzelt benutzt wurde. Dort fand er Alfray vor, der sich um Meklun
    kümmerte. Der bewusstlose Fußsoldat hatte einen feuchten Lappen auf der Stirn. Der größte Teil des übrigen Platzes wurde von Darig eingenommen, der ebenfalls lag, aber ein wenig lebendiger wirkte. Ein leeres Grinsen auf dem Gesicht und die Augen glasig, rollte er den Kopf hin und her und murmelte unablässig vor sich hin. Im flackernden Kerzenschein sah Stryke, dass seine Decke zerknautscht war und Schweißflecken aufwies.
    "Gerade zur rechten Zeit", sagte Alfray. "Ich brauche Hilfe."
    "Ist er so weit?"
    Alfray betrachtete Darig, der kicherte.
    "Ich habe ihm genug Kristall gegeben, um ein ganzes Regiment flachzulegen. Wenn er jetzt nicht so weit ist, wird er es nie mehr."
    "Mahagoni rempelt Scharen von Singvögeln, die mit Band gefesselt sind", verkündete Darig.
    "Ich verstehe, was du meinst", sagte Stryke. "Was soll ich tun?"
    "Hol noch jemanden her. Um ihn festzuhalten, werden zwei nötig sein."
    "Hübsches Band", fügte Darig hinzu. "Hübsch… Glubsch… Glümp."
    Alfray kauerte sich neben den Patienten. "Nur die Ruhe", beschwichtigte er. Stryke schaute nach

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