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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Schläfe, der ihn ruhig stellte.
    "Wir müssen die Blutung stillen", sagte Alfray zu ihnen, indem er das amputierte Bein wegzog.
    "Bringt mir die Schaufel." Die Schaufel wurde vorsichtig abgeliefert. Ihre Flachseite war dunkelrot, und als Alfray darauf blies, leuchtete ein kleiner Fleck für einen Augenblick gelblich-weiß auf.
    "Das müsste heiß genug sein", entschied er.
    "Haltet ihn gut fest. Das gibt ein schmerzhaftes Erwachen." Er presste die Schaufel gegen den Stumpf. Der scharfe Geruch nach verbranntem Fleisch lag in der Luft, als die Hitze ihr Werk tat. Darig wurde wieder aus seiner Bewusstlosigkeit gerissen und wehrte sich schreiend, aber Schock und Blutverlust zeigten bereits Wirkung. Sein Geschrei war schwächlich im Vergleich mit dem Lärm, den er noch Augenblicke zuvor veranstaltet hatte. Jup und Stryke hielten ihn weiter nieder, während Alfray Alkohol über den Stumpf spritzte und dann einen mit Heilsalbe behandelten Verband anlegte. Darig verfiel in ein monotones Murmeln, und sein Atem nahm einen regelmäßigen, wenn auch etwas flachen Rhythmus an.
    "Er atmet gleichmäßig", verkündete Alfray.
    "Das ist doch schon was."
    "Wird er es überstehen?", fragte sich Jup.
    "Vermutlich schon." Er bückte sich zum amputierten Bein und wickelte es in ein Tuch.
    "Was er jetzt braucht", sagte er, indem er seine Last aufhob,
    "ist Ruhe und gute Ernährung, damit er wieder zu Kräften kommt." Er klemmte sich das blutige Bündel unter den Arm.
    "Das ist ein bisschen viel verlangt", antwortete Stryke.
    "Vergiss nicht, dass wir nur eiserne Rationen dabei haben, und ich kann niemanden für die Jagd erübrigen."
    "Überlass das mir", sagte Alfray.
    "Ich kümmere mich darum. Und jetzt verschwindet. Ihr stört meine Patienten." Er schob sie hinaus. Stryke und Jup fanden sich draußen vor dem Zelt wieder, wo sie auf die geschlossene Türklappe starrten.
    Die Nacht würde in Kürze dem Morgengrauen weichen. Stryke hatte eine Gruppe von zwanzig Soldaten für den Überfall zusammengestellt, darunter auch die Kundschafter, welche bereits in den Randgebieten Schwarzbergs postiert waren. Eine Rumpftruppe sollte zurückbleiben, um das Lager und die Verwundeten zu bewachen. Da er mit Alfray darüber reden musste, war er unterwegs zum Lazarettzelt. Meklun war so weggetreten wie zuvor. Darig hatte sich aufgerichtet. Seine Augen waren blutunterlaufen und die Haut bleich, aber ansonsten schien es ihm angesichts der Kürze der verstrichenen Zeit recht gut zu gehen. Die Wirkung des Pelluzits hatte fast völlig nachgelassen. Alfray servierte ihm gerade einen Teller Gulasch aus einem schwarzen Eisenkessel.
    "Du musst wieder zu Kräften kommen", befahl er, indem er ihm den dampfenden Teller reichte. Darig löffelte einen zaghaften Bissen. Seine unsichere Miene verschwand, und er machte sich mit Genuss über den Teller her.
    "Hmmm, Fleisch. Köstlich. Was ist das?"
    "Äh, das ist jetzt nicht so wichtig", sagte Alfray.
    "Iss einfach deine Portion." Stryke begegnete seinem Blick.
    "Was sein muss, muss sein", formulierte Alfray lautlos, dann schaute er ungewohnt schüchtern weg. Sie saßen in verlegenem Schweigen da, während Darig aß. Dann steckte Haskeer den Kopf in das Zelt und sorgte für eine Ablenkung.
    "Irgendwas riecht ziemlich gut", sagte er mit einem hoffnungsvollen Blick auf den Kessel.
    "Das ist für Darig", erwiderte Alfray eilig.
    "Es ist… etwas Besonderes." Haskeer schaute enttäuscht drein.
    "Schade."
    "Was gibt es?", fragte Stryke spitz.
    "Wir warten auf den Befehl zum Abrücken, Boss."
    "Dann wartet noch etwas länger. Ich komme gleich." Der Feldwebel zuckte die Achseln, warf noch einen letzten, sehnsüchtigen Blick auf den Kochtopf und ging.
    "Wenn das Gulasch auf die Art etwas Besonderes ist, wie ich glaube", sagte Stryke,
    "hättest du ihm etwas geben sollen." Alfray lächelte. Darig schaute verwirrt von einem zum anderen.
    "Ruh dich jetzt aus", sagte Alfray, indem er ihn bei den Schultern nahm und sanft, aber bestimmt auf sein Lager drückte.
    "Vielleicht solltest du hier bleiben und dich um ihn und Meklun kümmern", schlug Stryke vor.
    "Es gibt auch Soldaten, die das können. Zum Beispiel Vobe oder Jad. Oder Hystykk. Die sind alle dazu fähig."
    "Ich dachte nur, es wäre dir vielleicht lieber, hier bei ihnen zu bleiben."
    "Ich wäre lieber da, wo es zur Sache geht." Alfray reckte stur sein runzliges Kinn vor.
    "Es sei denn, du hältst mich für zu alt für diese Art…"
    "Bleib ruhig! Das Alter hat nichts damit zu

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