Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
Vom Netzwerk:
Die Kobolde haben dort einen Gefangenen untergebracht, Stryke. Einen Gremlin, der obendrein ziemlich alt aussieht."
    "Einen Gremlin? Was hat das schon wieder zu bedeuten?" Coilla zuckte die Achseln. Haskeer wurde ungeduldig.
    "Worauf warten wir noch? Machen wir sie fertig, solange sie noch schlafen!"
    "Das werden wir", sagte Stryke zu ihm.
    "Aber wir machen es richtig. Vergiss nicht, dass wir wegen des Zylinders hier sind. Das hier ist unsere einzige Möglichkeit, ihn je wiederzufinden. Und ich will nicht, dass diesem Gefangenen etwas passiert."
    "Warum?"
    "Weil der Feind unseres Feindes unser Freund ist." Die Vorstellung schien Haskeer fremd zu sein.
    "Wir haben keine Freunde."
    "Dann eben unser Verbündeter. Aber ich will ihn lebendig. Wenn der Zylinder nicht hier ist, kann er uns vielleicht sagen, wo wir suchen müssen. Es sei denn, mittlerweile hat einer von euch das Kauderwelsch der Kobolde gelernt."
    "Wir sollten uns beeilen", drängte Jup,
    "bevor die Wachen vermisst werden."
    "Richtig", stimmte Stryke zu.
    "Coilla, Alfray und ich übernehmen die Soldaten, die schon unten sind. Ich will mir den Gefangenen schnappen. Haskeer und Jup, ihr nehmt die anderen und umstellt die große Hütte. Aber unternehmt nichts, bevor ich nicht dort bin. Verstanden?" Die Feldwebel nickten, vermieden es aber, einander anzusehen.
    "Gut. Dann los." Die Vielfraße teilten sich entsprechend und schlichen sich ins Lager. Sie trafen auf keinen Widerstand und sahen auch keine Bewegung. Nachdem Strykes Gruppe sich mit den zurückgebliebenen Soldaten vereinigt hatte, bauten sie sich vor der kleineren Hütte auf. Sie sahen, wie Jup und Haskeers Männer dasselbe taten.
    "Wartet auf meinen Befehl", instruierte Stryke im Flüsterton.
    "Coilla, zeig mir das Fenster." Sie ging geduckt voran. Nachdem sie einen Blick durch die Öffnung geworfen hatte, winkte sie ihn zu sich. Ihm bot sich dasselbe Bild wie zuvor Coilla: zwei zusammengesunkene, schlafende Kobold-Wachen und der gefesselte Gefangene. Diesmal bemerkte der Gremlin nicht, dass er beobachtet wurde, und schaute nicht auf. Coilla und Stryke schlichen zu den anderen zurück.
    "Zeit für ein Wagnis", flüsterte Stryke.
    "Tun wir's schnell und leise." Er klopfte an die Tür und duckte sich daneben außer Sicht. Eine halbe Minute verstrich, während sie gespannt warteten. Stryke fragte sich, ob etwas schief gegangen war, und wäre nicht überrascht gewesen, wenn das ganze Kobold-Volk aufgetaucht und über sie hergefallen wäre. Er inspizierte rasch das umliegende Gelände und klopfte dann noch einmal, diesmal etwas lauter. Nachdem noch ein paar Sekunden verstrichen waren, hörten sie das Kratzen eines Riegels.
    Die Tür öffnete sich, und einer der Kobolde streckte den Kopf heraus. Die beiläufige Art, wie dies geschah, zeigte an, dass der Kobold nicht mit Problemen rechnete. Stryke packte das Wesen im Nacken und zog es brutal zu sich. Die anderen Vielfraße strömten in die Hütte.
    Stryke tötete den sich windenden Kobold mit einem einzigen Dolchstoß ins Herz. Mit der Leiche im Schlepptau huschte er rasch in die Hütte. Die zweite Wache war bereits tot. Der Kobold hatte nicht einmal die Gelegenheit bekommen, sich zu erheben, und sein Gesicht war im Augenblick des gewaltsamen Todes zu einer Fratze des Schreckens erstarrt. Stryke ließ die Leiche der ersten Wache daneben fallen. Coilla hatte dem zitternden Gefangenen die Hand auf den Mund gelegt. Mit der anderen hielt sie ihm einen Dolch an die Kehle.
    "Ein Laut, und du folgst ihnen in den Tod", versprach sie.
    "Wenn ich die Hand wegnehme, wirst du dich still verhalten?" Der Gremlin nickte, die Augen furchtsam aufgerissen. Coilla nahm die Hand weg, hielt das Messer jedoch nah genug, um ihre Drohung wahrzumachen.
    "Wir haben keine Zeit für höfliches Geplauder", sagte Stryke zu ihrem Gefangenen.
    "Weißt du von dem Artefakt?" Der Gremlin machte einen verwirrten Eindruck.
    "Von dem Zylinder?" Der Gremlin schaute von einem grimmigen Orkgesicht zum nächsten, dann auf die beiden toten Kobolde und schließlich wieder zu Stryke. Er nickte.
    "Wo ist er?" Der Gremlin schluckte. Als er sprach, klang seine Stimme tief und kratzig. Aber sie war mit den höheren Tönen vom Alter gedehnter Stimmbänder und Entsetzen unterlegt.
    "Er ist drüben im Langhaus." Coilla bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick.
    "Besser, du belügst uns nicht, Alter." Stryke zeigte auf einen der Soldaten.
    "Bleib bei ihm. Die anderen kommen mit mir." Er führte sie zum

Weitere Kostenlose Bücher