Die Orks
wenn wir uns auf den Heimweg machen könnten?"
"Dass wir uns verstecken, um einem Angriff der Kobolde zu entgehen, ist keine Zeitverschwendung. Tu, was man dir sagt." Haskeer zog mürrisch ab. Das Lager wurde abgebrochen, die Verwundeten reisefertig gemacht und Mobbs auf das Pferd gesetzt, das Mekluns Bahre zog. Nachdem sie alle Spuren ihrer Anwesenheit verwischt hatten, machten sich die Vielfraße in aller Eile auf den Weg zum Schwarzbergwald und in den Schutz, den er versprach.
Sie erreichten den Wald drei Stunden später. Die hochaufragenden Bäume breiteten hoch über ihnen ihr Blätterdach aus, welches das bereits schwächliche Sonnenlicht noch einmal filterte, sodass es am Boden schattig und feucht war. Auf einem spröden Teppich aus braunem Mulch schlugen sie ein Zwischenlager auf. Soldaten wurden als Wachen eingeteilt, um die Augen nach allen Anzeichen für Ärger offen zu halten. Zur Sicherheit wurde kein Feuer angezündet, ihre erste Mahlzeit des Tages bestand daher aus einer weiteren kargen Ration: schweres Schwarzbrot, harte Stücke Pökelfleisch und Wasser. Stryke, Coilla, Jup und Haskeer saßen bei Mobbs. Alle anderen versammelten sich um sie und schauten zu. Alfray kam von den Verwundeten zurück, die er versorgt hatte, und bahnte sich einen Weg durch die sitzenden Soldaten.
"Darig geht es gar nicht so schlecht", meldete er,
"aber Mekluns Fieber ist schlimmer geworden."
"Tu für ihn, was du kannst", sagte Stryke. Dann richteten er und der ganze Trupp ihre Aufmerksamkeit auf Mobbs. Der Gremlin hatte Nahrung verweigert und nur etwas Wasser getrunken. Stryke nahm an, dass ihm die Furcht den Appetit genommen hatte. Jetzt bewirkte ihre erhöhte Aufmerksamkeit, dass er sich noch unbehaglicher fühlte.
"Du hast von uns nichts zu befürchten", versicherte ihm Stryke,
"wenn du aufrichtig mit uns bist. Also keine Rätsel mehr." Er hielt den Zylinder in die Höhe.
"Ich will alles hören, was du über dieses Ding weißt und warum es dein Leben wert ist."
"Es könnte euer Leben wert sein", erwiderte Mobbs. Coilla runzelte die Stirn.
"Inwiefern?"
"Das hängt davon ab, wie viel euch eure Abstammung bedeutet und wie schwer ihr vom Schicksal geschlagen wurdet."
"Das sind doch nur leere Worte, mit denen er seinen Tod hinauszögern will", donnerte Haskeer.
"Stechen wir ihn ab, sage ich."
"Lass ihm Gerechtigkeit widerfahren", sagte Jup. Haskeer funkelte den Zwerg an.
"Ich hätte mir denken können, dass du für ihn Partei ergreifst."
"Ich entscheide, ob seine Worte etwas zu bedeuten haben oder nicht", stellte Stryke fest.
"Drück dich deutlicher aus, Mobbs."
"Um das zu tun, müsst ihr etwas über die Geschichte unseres Landes wissen, und ich fürchte, diese Geschichte ist etwas, das uns langsam entgleitet."
"O ja, erzähl uns eine Geschichte", warf Haskeer beißend ein.
"Wir haben schließlich alle Zeit der Welt."
"Halt die Klappe", sagte Stryke drohend.
"Ich weiß ein wenig über Maras-Dantiens Vergangenheit", warf Alfray ein.
"Worauf willst du hinaus, Gremlin?"
"Bei allem Respekt, das meiste von dem, was ihr zu wissen glaubt, was viele von uns als wahr erachten, ist nur eine Mixtur aus Mythen und Legenden. Ich versuche den wahren Ablauf der Ereignisse zu begreifen, die zu unserer gegenwärtigen bedauerlichen Lage geführt haben."
"Die Menschen haben uns in die gegenwärtige Lage gebracht", erklärte Stryke.
"Ja. Aber in historischen Begriffen ist das eine Entwicklung, die gerade erst begonnen hat. Davor hat sich das Leben in Maras-Dantien seit undenklichen Zeiten nicht verändert. Natürlich hat es immer Feindschaften zwischen den eingeborenen Rassen gegeben, und die sich ständig verändernden Bündnisse führten oft zu Konflikten. Aber das Land war groß genug für alle, um in Einklang miteinander leben zu können."
"Dann sind die Menschen gekommen", warf Coilla ein.
"Aye. Aber wie viele von euch wissen, dass es zwei Zuströme dieser erbärmlichen Rasse gab? Und dass die Beziehungen zwischen ihnen und den älteren Rassen anfangs nicht feindselig waren?" Jup blieb skeptisch.
"Du machst Witze."
"Das ist eine Tatsache. Die ersten Einwanderer, die durch die Scilantische Wüste zogen, kamen einzeln oder in kleinen Gruppen. Sie waren Pioniere auf der Suche nach einer neuen Grenze, versuchten sich Verfolgungen und Übergriffen zu entziehen oder wollten einfach einen neuen Anfang machen."
"Sie wurden verfolgt oder belästigt?", rief Haskeer fassungslos.
"Deine Geschichte ist mehr als
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