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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Feldwebel. Delorran bedachte ihn mit einem geringschätzigen Blick.
    "Das war kein militärisches Ziel. Es sieht wie ein Lager von Zivilisten aus."
    "Aber woher wissen wir, dass die Vielfraße etwas damit zu tun hatten, Hauptmann?"
    "Es wäre ein zu großer Zufall, wenn dem nicht so wäre, wenn man bedenkt, dass ihre Spur geradewegs hierher führt." Ein Soldat kam zu ihnen gelaufen. Der Feldwebel beugte sich vor, hörte sich die Meldung an und entließ den Soldaten.
    "Die Leichen in den ausgebrannten Hütten, Hauptmann", berichtete der Feldwebel.
    "Es sind Orks. Anscheinend ausschließlich Frauen und Kinder."
    "Irgendwelche Anzeichen für die Todesursache?"
    "Dafür sind die Leichen zu sehr verstümmelt, Hauptmann."
    "Also sind Stryke und seine Bande so tief gesunken, dass sie jetzt ihre eigene Art abschlachten, noch dazu Wehrlose."
    "Bei allem Respekt, Hauptmann…", wandte der Feldwebel behutsam ein.
    "Ja, Feldwebel?"
    "Nun, es könnte auch das Feuer gewesen sein. Wir haben keinen Beweis dafür, dass die Vielfraße…"
    "Ich habe den Beweis meiner Augen. Und da ich weiß, wozu Stryke fähig ist, überrascht es mich nicht im Geringsten. Die Vielfraße sind jetzt Abtrünnige. Vielleicht sind sie sogar zu den Unis übergelaufen."
    "Ja, Hauptmann." Es war eine gedämpfte, nicht sehr enthusiastische Antwort.
    "Treiben Sie die Kompanie zusammen, Feldwebel, wir haben keine Zeit zu verschwenden. Was wir hier gesehen haben, gibt uns noch mehr Grund, diese Banditen zu fangen und ihnen Einhalt zu gebieten. Wir reiten weiter."
    Sie konnten für Meklun nicht mehr tun, als seine Seele in die Obhut der Kriegsgötter zu übergeben und ihn zum Schutz vor Aasfressern tief in der Erde zu vergraben. Nachdem sie Mobbs aus dem Schwarzbergwald eskortiert hatten, ritten die Vielfraße auf dem ersten Abschnitt ihrer Reise nach Dreieinigkeit Richtung Südwesten. Diesmal würde ihre Route zwischen Weberflur und Quatt verlaufen, der Heimat der Zwerge. Auf dem direkten Weg lag Weberflur, aber eingedenk der Schwierigkeiten, die sie an der Straßensperre gehabt hatten, war Stryke entschlossen, sich der menschlichen Siedlung mit Vorsicht zu nähern. Sein Plan sah vor, sie zu umgehen und zu den Ausläufern der Carascragberge zu reiten. Dann würden sie nach Westen in Richtung Dreieinigkeit abbiegen. Das würde die Reise zwar erheblich verlängern, aber er glaubte, dass diese Verzögerung gerechtfertigt war. Im weiteren Verlauf des Tages stießen sie auf eine beachtliche Greifenherde. Die Tiere waren sehr schnell und in dem für ihre Gattung typisch ruckartigen Sprunglauf nach Norden unterwegs. Ein oder zwei Stunden später sichteten sie eine weit entfernte Gruppe von Drachen hoch über
    dem westlichen Horizont. Dass die Tiere sich einer Freiheit erfreuten, die durch den Aufruhr, in dem sich das ganze Land befand, bedroht war, ließ sie nur noch imposanter erscheinen. Die Parallele zur Befreiung der Vielfraße entging Stryke nicht. Haskeer sah keinerlei Ähnlichkeiten, sondern fuhr vielmehr fort, sich auf ihrem Ritt zu beklagen.
    "Wir wissen nicht mal, was dieses Sternending bewirkt", stöhnte er, indem er ein Argument wiederholte, das er schon unzählige Male vorgebracht hatte. Stryke verlor langsam die Geduld, aber er erklärte es noch einmal.
    "Wir wissen, dass Jennesta ihn haben will. Das reicht schon als Grund." Haskeer ignorierte seine Ausführungen und deckte ihn weiterhin mit Fragen ein.
    "Was machen wir, wenn wir den zweiten Stern tatsächlich finden? Was ist mit den anderen dreien? Angenommen, wir finden sie nie? Wohin gehen wir dann? Mit wem verbünden wir uns, wenn wir alle gegen uns haben? Wie können…"
    "Um der Götter willen!", brauste Stryke auf.
    "Hör auf, mir zu sagen, was wir nicht können. Konzentriere dich auf das, was möglich ist."
    "Wir könnten alle einen Kopf kürzer gemacht werden!" Haskeer riss an den Zügeln seines Pferdes und ritt an der Kolonne vorbei ans Ende des Zuges.
    "Ich weiß nicht, warum du wolltest, dass er bleibt, Stryke", sagte Coilla.
    "Ich weiß es selbst nicht", seufzte er.
    "Abgesehen davon, dass mir die Vorstellung nicht gefällt, den Trupp aufzulösen, und was man auch über den Kotzbrocken sagen kann, er ist zumindest ein guter Kämpfer."
    "Gerade dieses Talent könnten wir demnächst gut gebrauchen", sagte Jup.
    "Seht mal da!" Aus der Richtung von Weberflur stieg eine dicke schwarze Rauchsäule auf.
    Mobbs war glücklich. Er war von den Kobolden befreit worden. Die Orks, von denen er gerettet

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