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Die Orks

Titel: Die Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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schneller zu reiten. Immer weiter ritten sie ins Tal des Todes. Sie jagten dem Schlachtfeld entgegen, das Gebrüll Tausender kampfeslüsterner Krieger in den Ohren. Dann waren sie zwischen den vorrückenden Linien. Feinde zur Linken, Feinde zur Rechten. Ein verschwommenes Gewirr aus Leibern und nichtssagenden Gesichtern huschte vorbei. Stryke war sich dumpf der sich drehenden Köpfe, der zeigenden Arme, der in ihre Richtung gebrüllten Schreie bewusst. Er betete, dass die Überraschung und die Konfusion der unmittelbar bevorstehenden Schlacht den Vielfraßen einen kleinen Vorteil verschaffen würde. Und er hoffte, der Trupp würde davon profitieren, dass keine der beiden Armeen sicher sein konnte, auf welcher Seite diese unerwarteten Eindringlinge standen. Obwohl ihm klar war, dass die Unis, sobald sie als Orks erkannt waren, annehmen würden, sie seien hier, um die Mannis zu unterstützen. Sie hatten weniger als ein Viertel des Wegs über das Schlachtfeld hinter sich, als Pfeile und Speere in ihre Richtung flogen. Glücklicherweise waren die beiden Horden noch so weit auseinander, dass die Geschosse sich beiderseits von ihnen harmlos in den Boden bohrten. Aber die Soldaten schlossen die Lücke sehr schnell. Wenn sie auch nur einen Augenblick nachließen, würden die Vielfraße zwischen den beiden tödlichen Flutwellen zermalmt werden. Hier und da beeilten sich bereits Trauben von Kriegern, die schneller auf den Beinen oder beritten waren und freie Bahn hatten, dem Trupp den Weg zu versperren. Eine Gruppe mit Lanzen und Breitschwertern bewaffneter Fußsoldaten kam Stryke in die Quere. Er ritt durch den Haufen und schlug sie zur Seite. Coilla und die übrigen Vielfraße ritten den Rest nieder. Die Orks hatten Glück. Wären die Soldaten weniger überrascht und organisierter gewesen, hätten sie ihrer Flucht gleich hier ein Ende bereiten können. Pfeile schlugen jetzt viel näher ein. Ein Speer pfiff durch die Lücke zwischen der Kruppe von Strykes
    Pferd und dem Kopf desjenigen hinter ihm. Einzelne Soldaten kamen von rechts und links angelaufen, um nach den galoppierenden Orks zu hauen und zu stechen. Die Orks schlugen ihrerseits zu und mähten Unis wie Mannis unterschiedslos nieder. Ein schwarzgekleideter Mensch kam angelaufen, sprang Coillas Pferd an und griff nach den Zügeln. Er klammerte sich daran fest und zog mit aller Kraft. Ihr Pferd stockte und hielt die nachfolgenden Orks auf. Mehr Menschen kamen von allen Seiten angerannt, um sich ins Getümmel zu stürzen.
    Sie riss ein Messer heraus und stach dem Menschen ins Gesicht. Er schrie auf und fiel. Die nachfolgenden Orks ritten ihn über den Haufen. Coilla bohrte ihrem Pferd die Fersen in die Weichen. Der Trupp legte noch einmal an Tempo zu und galoppierte den rennenden Soldaten davon. An der Flanke der Kolonne und daher verwundbarer, schwang Haskeer seine Axt, erst zur einen Seite, dann zur anderen, und spaltete die Schädel von Pikenieren, die versuchten, ihn aus dem Sattel zu werfen. Brüllend gelang ihm die Flucht. Die Vielfraße ritten weiter, da ihnen der Blick auf beiden Seiten von einem endlosen Meer heranstürmender menschlicher Krieger versperrt wurde. Stryke wusste, dass der Trupp seinen Schwung verlor. Er fürchtete, dass man sie jeden Augenblick überwältigen würde.
    Von der Hügelkuppe aus betrachtet, sah die Flucht des Trupps durch das Tal so aus, als habe ein Riese eine Handvoll kleiner schwarzer Perlen ausgerollt. Delorran und seine Soldaten sahen zu, wie sich der Schraubstock um sie schloss, um sie zu zerquetschen.
    "Diese Wahnsinnigen", rief Delorran.
    "Sie werfen lieber ihr Leben weg, als sich meiner Gerechtigkeit zu unterstellen."
    "Sie sind erledigt, Hauptmann", stimmte sein Feldwebel zu.
    "Wir können hier nicht noch länger abwarten und das Risiko eingehen, gesehen zu werden. Fertig machen zum Abmarsch!"
    "Was ist mit dem Artefakt, Hauptmann?"
    "Wollen Sie gehen und es holen?" Den Vielfraßen wurde jetzt endgültig der Weg über das Schlachtfeld versperrt. Hunderte von Menschen, Unis und Mannis, strömten ihnen entgegen.
    "Vorwärts!", bellte Delorran. Er wendete sein Pferd und führte seine Soldaten die andere Seite des Hügels herunter. Im Tal sah Stryke Menschen aus Leibeskräften rennen, um dem Trupp den Weg zu versperren. Er ritt einfach weiter und in sie hinein, während er mit dem Schwert um sich schlug. Zwei Herzschläge später erreichten die anderen Vielfraße den menschlichen Wall und machten sich daran, sich mit ihren

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