Die Orks
Waffen einen Weg hindurch zu bahnen. Noch mehr Chaos brach aus, als die beiden Seiten auch mit dem Kampf gegeneinander begannen. Die Szene wechselte von Konfusion zu blutiger Anarchie. Jup wäre beinahe von einer kleinen Gruppe mit Speeren bewaffneter Unis vom Pferd gezerrt worden. Sein wildes Umsichschlagen hielt sie zurück, aber er wäre ihnen dennoch zum Opfer gefallen, hätten ihm ein paar andere Vielfraße nicht dabei geholfen, die Angreifer zurückzuschlagen. Gemeinsam trieben sie ihre Pferde wieder vorwärts. Alfray hielt zwar einigermaßen mit den anderen Schritt, fiel aber wegen seines
Begleiters unvermeidlich zurück. Auch sie wurden zum Ziel eines Angriffs, diesmal von Mannis, die mittlerweile die Überlegung verworfen hatten, die Orks seien gekommen, um ihnen zu helfen. Er wehrte sich, so gut er konnte. Doch der verwundete Kamerad behinderte ihn ebenso wie das Banner der Vielfraße, das sich als weniger wirkungsvolle Waffe erwies, wie es ein Breitschwert unter den gegebenen Umständen gewesen wäre. Und keine anderen Vielfraße waren nahe genug, um ihm zu helfen. Alfray und Darig waren fast aus der Reichweite der Angreifer, als Darig mit voller Wucht von einem Speerstoß getroffen wurde. Er schrie auf. Alfray hieb nach dem Speerträger und trennte ihm ein Stück aus der Schulter. Doch was Darig betraf, war der Schaden bereits angerichtet. Er schwankte im
Sattel, und sein Kopf fiel schlaff von einer Seite auf die andere. Alfray war zu beschäftigt, andere Angreifer abzuwehren, um auf Darig achten zu können. Dann begegnete ihm ein berittener Krieger, und Alfrays Pferd bäumte sich auf. Darig kippte aus dem Sattel. Kaum lag er auf dem Boden, als eine Traube von Menschen heran war. Ihre Schwerter, Äxte, Speere und Messer hoben und senkten sich. Alfray schrie vor Wut und Verzweiflung laut auf. Mit einem einzigen Hieb streckte er den Reiter nieder, der ihm den Weg versperrte. Ein rascher Blick auf die Menschentraube um Darig bestätigte, dass er nichts mehr ausrichten konnte. Er spornte sein Pferd an und entging um Haaresbreite dem nächsten Angriff. Er fand Anschluss an die übrigen Vielfraße, die sich durch den Flaschenhals am Rand des Schlachtfelds kämpften. Mittlerweile war er überzeugt davon, dass sie es nicht schaffen würden. Hinter ihnen trafen sich die Armeen und prallten in wilder Raserei aufeinander. Der Beginn der Schlacht erwies sich als Segen für die Orks. Da beide Seiten damit beschäftigt waren, einander abzuschlachten, wurden die Vielfraße unwichtiger. Nach zwei Minuten wilden Gemetzels, die eine Ewigkeit zu dauern schienen, hatte der Trupp das Schlachtfeld hinter sich gelassen. Sie rasten in vollem Galopp über die Grasnarbe und den jenseitigen Hang hinauf. Auf halbem Weg schaute Coilla sich um. Eine Gruppe von Menschen, zwanzig oder dreißig an der Zahl, ritt ihnen hinterher. Für sie sahen sie wie Unis aus.
"Wir haben Gesellschaft!", rief sie. Stryke wusste es bereits.
"Reitet weiter!", brüllte er. Auf der Kuppe des Hügels angekommen, sahen sie einen welligen Hang, der zu einer grasbewachsenen Ebene mit vielen kleinen Wäldchen führte. Sie blieben in Bewegung. Ihre Verfolger, die ebenso schnell ritten wie sie, erreichten hinter ihnen die Kuppe. Auf dieser Seite des Tals war der Boden weicher. Erdbrocken wurden von den Hufen der Jäger und der Gejagten aufgewirbelt. Ein Soldat schrie etwas. Alle schauten himmelwärts. Drei Drachen schwenkten aus der Richtung des Schlachtfelds auf sie ein. Stryke ging davon aus, dass sie es auf seinen Trupp abgesehen hatten. Er führte die Vielfraße in die Richtung des nächsten Wäldchens, da er auf die Deckung setzte, die es ihnen bieten würde.
"Kopf einziehen!", rief Jup. Ein Drache stieß herab. Sie spürten einen Hitzeschwall im Rücken. Der Drache rauschte im Tiefflug über ihre Köpfe hinweg und schraubte sich dann wieder zu seinen Artgenossen in die Höhe. Der Trupp schaute zurück und sah, dass die Verfolger dezimiert worden waren. Verkohlte Kadaver von Menschen und Pferden lagen auf dem Boden. Manche brannten noch. Mehrere Menschen, die von Kopf bis Fuß in Flammen gehüllt waren, schwankten und fielen. Ein paar waren nicht getroffen worden, hatten aber den Mut verloren, was die Verfolgung betraf. Sie hatten ihre Pferde angehalten und starrten auf die Gefallenen oder verständnislos den Orks hinterher, die ihnen im letzten Augenblick entwischt waren. Stryke fragte sich, ob das Gemetzel Absicht war oder nicht. Bei Drachen wusste man
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