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Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Orpheus-Prophezeiung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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Leier: Komm zurück. Lass uns über alles reden.
    Mara löschte sie.
    Eine Mail von Orpheus.
    Hast Du Dich entschieden?
    Vertraust Du mir?
    Ich habe Dir etwas angehängt, was Du vielleicht kennst.
    Ist Dir eigentlich klar, dass allein dieses Lied schon beweist, dass Du auserwählt bist? Dass Du auf geheimnisvolle Weise Verbindungen zu einer großen alten Wahrheit besitzt?
    Du bist Dir dieser Verbindungen nicht bewusst, nehme ich an.
    Trotzdem gibt es sie.
    Sonst hättest Du dieses Lied sicher nicht komponieren können.
    Es würde mich wundern, wenn dieses Lied nicht schon andere auf den Plan gerufen hätte, die ebenfalls mit Dir Kontakt aufnehmen werden.
    Oder es schon getan haben.
    Achte darauf, Mara.
    Und achte auf das Zeichen.
    Nur Du bist berechtigt, es zu tragen.
    Sie fröstelte.
    Wieso wusste dieser Fremde so viel?
    Wer war er?
    Wieder sah sie sich in dem kleinen Wäldchen um, in dem sie sich plötzlich ganz verlassen fühlte.
    Wurde sie überwacht?
    Aber warum sprach der Unbekannte dann nicht einfach mit ihr?
    Sie kämpfte die aufkeimende Angst nieder und zwang sich, ihre Gedanken zu ordnen.
    Er wusste von dem Zeichen. Von dem Zeichen auf der Violine. Oder etwa auch von dem Zeichen auf ihrem Körper?
    Sie musste sich ansehen, was dieser Orpheus an die Datei angehängt hatte. Es war kein Datei-Attachment, sondern ein Link. Sie klickte darauf, und ein Video öffnete sich.
    O nein, dachte sie. Aber sie hätte wissen müssen, dass das nicht so einfach in der Versenkung verschwand.
    Es war das Video, das Björn mit ihr produziert hatte. Mara suchte den Namen des Youtube-Mitglieds, das den Film eingestellt hatte. Eine nichtssagende Buchstabenkombination. Anonym.
    Mara ließ den Film kurz anlaufen, aber ohne Ton. Zuerst sah man eine schwarze Fläche, auf der mit weißen Buchstaben ihr Name erschien: Mara Thorn. Dann folgte in einer zweiten Zeile der Name des Lieds: »Horizons of Harmony.«
    Was wollte dieser Orpheus ihr damit sagen?
    Was war an diesem Lied so besonders?
    Sie spürte eine dumpfe Qual. Da draußen spielte jemand ein Spiel mit ihr, und sie wusste nicht, warum.
    Mit einer heftigen Bewegung klappte sie das Notebook zu.
    Im selben Moment hörte sie, wie sich Schritte näherten.
    Sie sah zur Seite. Eine Gestalt kam zwischen den Bäumen vom Wendehammer her.
    Er ist ganz in der Nähe, dachte sie. Nun stellt er mich zur Rede. Und wir sind ganz alleine hier.
    Es war eine helle Figur. Sie leuchtete richtig inmitten des tristen Herbstwalds.
    Mara war aufgesprungen, bereit zur Flucht.
    Da trat die Person hinter einem Baum hervor, und sofort fiel Maras Angst in sich zusammen.
    Es war Deborah.

20
    Sie gingen zurück zu dem weißen Wohnblock und betraten ein Treppenhaus, das mit hellen glänzenden Fliesen ausgelegt war. Dann öffnete Deborah im Erdgeschoss eine Wohnungstür, und Mara schlug der typische Geruch von Räumlichkeiten entgegen, in denen lange nicht gelüftet worden war. Ein Gemisch aus frisch verlegtem Teppichboden, Wandfarbe und Putzmittel. Hier musste vor Kurzem renoviert worden sein.
    »Wem gehört das hier?«, fragte Mara, als sie über den kleinen Flur ins Wohnzimmer gelangt waren. Der Raum war perfekt, aber steril wie für einen Möbelkatalog eingerichtet. Eine Essecke, eine Schrankwand aus hellem Holz mit einer Auswahl von Büchern. In der einen Ecke ein Flachbildfernseher und eine Stereoanlage, in der anderen eine L-förmige Couchgarnitur, die mit beigefarbenem Velours bezogen war. Vor den Fenstern gab es eine kleine Terrasse, hinter der die Bäume des nahen Waldes zu erkennen waren.
    Deborahs Absätze klapperten auf dem harten Boden. »Eine der Firmen, für die ich arbeite, hält diese Wohnung für Geschäftsfreunde und Mitarbeiter bereit, die nur wenige Tage in Berlin sind. Das ist billiger, als sie in einem Hotel unterzubringen. Du kannst deine Sachen hier ins Gästezimmer stellen. Ach, entschuldige! Oder willst du lieber ins große Schlafzimmer?«
    Was Deborah Mara als Gästezimmer zeigte, war etwa so groß wie der Raum, den Mara als Kind bei ihren Pflegeeltern bewohnt hatte. Länglich, mit dem Bett an der rechten Längsseite. Dahinter ein Fenster, hinter dem ebenfalls Bäume zu sehen waren.
    Sie stellte ihren Rucksack ab, der nun klein und verloren dastand – neben einem Schrank, dessen Türen offen standen und in dem nur ein paar Kleiderbügel hingen. »Wo ist dein Gepäck?«, fragte sie, als sie bei einer weiteren Erkundung der Wohnung in die Küche gekommen war.
    »Habe ich schon

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