Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
- weil sie während ihrer Ausbildung in Quantico nur immer hinterhergelatscht war.
    Sie ging ins Schlafzimmer. Ganz gleich, was auf ihrem Ausweis stand - die ganze Sache hatte etwas Unheimliches. Das noch völlig unveränderte Zimmer, das zum Zeitpunkt des Mordes am Abend zuvor genau so ausgesehen hatte. Komm schon, Ellie, du bist das FBI.
    Während sie ihren Blick durchs Zimmer schweifen ließ, hatte sie keinen blassen Schimmer, wonach sie suchte. Auf dem zerwühlten Bett lag ein aufreizendes, rückenfreies Abendkleid. Dolce & Gabbana. Ein paar teure Stöckelschuhe auf dem Boden. Manolos. Das Mädel hatte Geld gehabt - und Geschmack!
    Auf noch etwas fiel ihr Blick. Auf einzelne Münzen in einer bereits beschrifteten Beweismitteltüte. Und auf ein Golftee. Schwarz mit goldener Schrift.
    Ellie betrachtete den Inhalt der Tüte genauer und entzifferte, was auf dem Golftee stand: Trump International.
    »Die FBI-Schüler-Besichtigungstour findet erst in vierzig Minuten statt«, meldete sich eine Stimme hinter ihr. Ellie erschrak.
    Als sie herumwirbelte, lehnte ein braun gebrannter, gut aussehender Kerl am Türrahmen und hatte die Hände in seine Sportjacke gesteckt.

    »Carl Breen«, stellte sich die Jacke vor. »Kriminalpolizei Palm Beach. Gewaltverbrechen. Entspannen Sie sich«, fuhr er lächelnd fort, »das war ein Kompliment. Die meisten FBIler, die hier durchkommen, sehen aus, als wären sie geklont.«
    »Danke.« Ellie glättete ihre Hosen und rückte ihr Halfter zurecht, das sich in ihre Hüfte bohrte.
    »Was führt das FBI also in unseren kleinen Laufstall? Mord fällt immer noch in die Kompetenz der Bundesstaaten, oder?«
    »Eigentlich ermittle ich in einem Fall von Diebstahl. Kunstraub in einem der großen Anwesen die Straße runter. Beziehungsweise wohl eher die Straße rauf.«
    »Spezialeinheit Kunst, hm?« Breen nickte und zeigte so was wie ein Grinsen. »Und Sie prüfen nur, ob die örtlichen Drohnen ihren Zweck erfüllen?«
    »Eigentlich wollte ich schauen, ob es einen Zusammenhang mit einem dieser Morde gibt«, antwortete Ellie.
    Breen nahm die Hände aus den Taschen. »Eine Verbindung mit dem Kunstraub. Schauen wir mal …« Er blickte sich um. »Da drüben an der Wand hängt ein Druck. Nach so was suchen Sie?«
    Ellie wurde rot im Gesicht wie nach einer Ohrfeige. »Eher nicht, aber es ist schön zu wissen, dass Sie ein Auge für Qualität haben, Detective.«
    Er grinste, um ihr zu zeigen, dass er einen Witz gemacht hatte. Eigentlich hatte er ein nettes Lächeln. »Wenn Sie von Sexualverbrechen geredet hätten, wären wir begeistert. Sozialer Wirbel in Palm Beach. Sie wohnte schon ein paar Monate hier. Es sind jeden Tag Leute ein- und ausgegangen. Ich bin sicher, wenn wir rausfinden, wer für diese Suite blecht, finden wir ein Treuhandvermögen oder so was.«
    Er führte Ellie durch den Flur ins Bad. »Vielleicht sollten Sie die Luft anhalten. Ich bin ziemlich sicher, dass van Gogh so etwas nicht gemalt hat.«
    An den Fliesen hingen mehrere Tatortfotos. Furchtbar sahen
sie aus. Die Tote. Das arme Mädchen, die Augen weit aufgerissen. Nackt. Ellie versuchte, den Anblick auszuhalten. Sie war sehr hübsch, dachte sie. Außergewöhnlich. »Wurde sie vergewaltigt?«
    »Das Gericht hat sich noch zur Beratung zurückgezogen«, antwortete der Detective. »Aber sehen Sie das Bett dort drüben? Die Flecken sehen nicht nach Apfelmus aus. Und die Voruntersuchungen am Tatort haben ergeben, dass sie geweitet war, als hätte sie kurz vorher Sex gehabt. Ich würde mal vermuten, dass derjenige, der das gemacht hat, auf gutem Fuß mit ihr stand.«
    »Ja.« Ellie schluckte. Breen hatte eindeutig Recht. Wahrscheinlich verschwendete sie ihre Zeit hier.
    »Der Arzt hat vorab geschätzt, dass der Mord gestern Abend zwischen fünf und sieben passiert ist. Um welche Uhrzeit war der Kunstraub?«
    »Zwanzig Uhr fünfzehn«, antwortete Ellie.
    »Zwanzig Uhr fünfzehn, hm?« Breen lächelte und stupste sie freundlich, aber nicht herablassend mit dem Ellbogen an. »Ich kann nicht behaupten, dass ich mich mit Kunst auskenne, Special Agent, aber ich glaube, Ihr Zusammenhang ist ein bisschen weit hergeholt. Was denken Sie?«

21
    Irgendwie kam sie sich bescheuert vor. Ärgerte sich, war wütend auf sich. Der Palm-Beach-Detective hatte sogar versucht, ihr zu helfen.
    Als Ellie in ihren Wagen stieg, lief sie wieder rot an. Kunstabteilung. War sie so offensichtlich fehl am Platz gewesen?
    Als Nächstes war das baufällige Haus in Lake Worth

Weitere Kostenlose Bücher