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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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nicht einsieht, hole ich meine eigenen Leute dazu. Das werde ich tun, verstehen Sie? Sagen Sie das Ihren Vorgesetzten. Sie besorgen mir die richtigen Leute. Können Sie das tun, Agent Shurtleff?«
    »Ich glaube, ich habe, was ich brauche«, meinte Ellie. Sie faltete die Liste zusammen und schob sie in ihr Notizbuch. »Eine Sache noch. Dürfte ich fragen, wer die Alarmanlage eingeschaltet hat, als Sie gestern Abend das Haus verlassen haben?«
    »Die Alarmanlage?« Stratton zuckte mit den Schultern und blickte zu seiner Frau. »Ich wüsste nicht, dass es überhaupt jemand getan hätte. Lila war hier. Der Innenalarm ist aber sowieso immer eingeschaltet. Diese Gemälde waren direkt mit der
örtlichen Polizei verbunden. Wir haben Bewegungsmelder. Sie haben das doch unten gesehen.«
    Ellie nickte und steckte ihre Notizen in ihren Koffer. »Und wer kennt den Code sonst noch?«
    »Liz, ich, Miguel, unser Hausmeister, Lila. Unsere Tochter Rachel, die in Princeton studiert.«
    Ellie blickte ihn streng an. »Den Innenalarm, meinte ich.«
    Stratton warf den Stapel Papiere auf den Tisch. Ellie bemerkte eine Falte auf seiner Stirn. »Was wollen Sie damit sagen? Dass jemand den Code kannte? Dass die Einbrecher auf diese Weise hereingekommen sind?«
    Er wurde rot im Gesicht, blickte zu Lawson hinüber. »Was ist hier los, Vern? Ich will, dass sich qualifizierte Leute darum kümmern. Profis, keine Junior Agents, die Beschuldigungen aussprechen … Ich weiß, dass sich die Kripo von Palm Beach nicht gerade überschlägt. Können wir nichts dagegen unternehmen?«
    »Mr. Stratton«, wehrte der Palm-Beach-Detective beunruhigt ab, »es ist nicht so, dass dieser Raub das einzige Vorkommnis gestern Abend war. Es wurden fünf Menschen umgebracht.«
    »Eine letzte Sache noch«, meldete sich Ellie auf dem Weg zur Tür wieder zu Wort. »Macht es Ihnen was aus, mir den Code für den Innenalarm zu verraten?«
    »Den Alarmcode.« Stratton presste verärgert die Lippen aufeinander. Er war es gewohnt, mit den Fingern zu schnippen und seine Mitmenschen springen zu lassen. »Zehn null-zwei fünfundachtzig«, antwortete er.
    »Der Geburtstag Ihrer Tochter?«, versuchte es Ellie mit einer Vorahnung.
    Dennis Stratton schüttelte den Kopf. »Die erste Aktienausgabe für mein Unternehmen.«

20
    Junior Agent. Ellie schäumte, als der Butler die Tür hinter ihr schloss und sie auf die lange Kieseinfahrt trat.
    Sie hatte im Lauf der Jahre eine Menge protziger Häuser gesehen. Das Problem war, dass sie normalerweise von protzigen Arschlöchern bewohnt wurden. Von Arschlöchern wie diesem reichen Clown. Sie erinnerte sich, dass in erster Linie genau dies der Grund war, warum sie Sotheby’s mit all den Primadonnen und Wichsern wie Dennis Stratton hinter sich lassen wollte.
    Ellie stieg in ihren Dienstwagen, einen Crown Vic, und meldete sich beim leitenden Special Agent Moretti, ihrem Vorgesetzten von C-6, der Abteilung für Raub und Betrug. Sie hinterließ ihm die Nachricht, dass sie ein paar Morde überprüfen wollte. Wie Lawson gesagt hatte, hatte es fünf Tote gegeben. Und am selben Abend waren Kunstwerke im Wert von sechzig Millionen verschwunden. Na, sagen wir mal vierzig …
    Von Stratton zum Brazilian Court war es nicht weit. Ellie war sogar gleich zu Anfang, als sie hierher gezogen war, schon einmal dort gewesen, zum Mittagessen im Café Boulud mit ihrer achtzigjährigen Tante Ruthie.
    Mit ihrem Ausweis bahnte sie sich am Hotel den Weg an der Polizei und den draußen stehenden Übertragungswagen der Presse vorbei und ging im Erdgeschoss zu Zimmer 121. Die Bogart-Suite. Ihr fiel ein, dass Bogart und Bacall, Cary Grant, Clark Gable und die Garbo in diesem Hotel abgestiegen waren.
    Ein Polizist bewachte die Tür. Sie hielt ihm ihren FBI-Ausweis zur üblichen Überprüfung hin - einem langen, forschenden Blick auf das Foto und dann wieder auf sie, als wäre der Polizist ein skeptischer Rausschmeißer, der gefälschte Personalausweise überprüfte.

    »Er ist echt.« Ellie blickte ihn leicht verärgert an. »Ich bin auch echt.«
    Ellie betrat ein großes Wohnzimmer, das raffiniert à la »tropisches Bombay« oder Ähnlichem eingerichtet war: antike Möbel im britischen Kolonialstil, Drucke mit Amaryllis-Motiven, vor jedem Fenster sich im Wind wiegende Palmen. Jemand von der Spurensuche besprühte den Beistelltisch auf der Suche nach Fingerabdrücken.
    Ellies Magen verkrampfte sich. Sie hatte noch nicht viele Mordfälle bearbeitet. Eigentlich noch gar keinen

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