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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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wenige Stunden zuvor zusammen gewesen waren, als ich dachte, dass sich mein Leben endlich zum Guten wendete. Eine Million Dollar und die Frau meiner Träume.
    Dein Glück hat dich wieder eingeholt, Neddie-Boy. Ich konnte ein bitteres Lachen nicht unterdrücken. Dein UnGlück.
    Als ich auf die Flagler Bridge zufuhr, sah ich, wie die hellen Türme des Breakers Hotel den Himmel erleuchteten. Ich überlegte, dass ich höchstens einen Tag Zeit hatte, bevor mein Name auftauchte. Ich wusste gar nicht genau, wohin ich fahren sollte.

    Jemand hatte meine besten Freunde getötet. Dr. Gachet, ich weiß zwar nicht, was für eine Art von Doktor du bist, aber du kannst sicher sein: Ich lasse dich dafür bezahlen.
    »Geteilte Asse«, murmelte ich wieder verbittert, als ich die Brücke überquerte. Hinter mir rückten die Lichter von Palm Beach in die Ferne. Volltreffer. Ja, super!

Zweiter Teil
    Ellie

18
    Ellie Shurtleff kniete vor der Schalttafel der Sicherheitsanlage im Keller des Casa del Océano und richtete ihre Taschenlampe auf das durchgeschnittene Koaxialkabel in ihrer Hand.
    Irgendetwas ergab hier am Tatort keinen Sinn.
    Als leitende Spezialagentin der neu eingerichteten Abteilung für Kunstraub und Kunstbetrug der Region Südflorida - um genau zu sein: Ellie war die Abteilung - hatte sie lange auf eine solche Gelegenheit gewartet. Kunstwerke in einem Wert von sechzig Millionen Dollar als gestohlen gemeldet, gleich hier vor ihrer Nase.
    Seit sie acht Monate zuvor New York hinter sich gelassen hatte, zusammen mit dem Posten einer stellvertretenden Direktorin bei Sotheby’s, hatte sie im Büro in Miami im Wesentlichen herumgesessen, Auktionen und Interpolmeldungen überwacht, während sich die anderen Agenten mit Drogenhändlern und Geldwäschern herumschlagen durften. Langsam fragte sie sich - ebenso wie ihre ganze Familie -, ob dies ein Auf- oder ein Abstieg auf ihrer Karriereleiter war. In die Abteilung Kunstraub versetzt zu werden war hier unten nicht unbedingt eine Auszeichnung. Alle anderen hatten einen Jura-Abschluss, keinen Master in Kunstgeschichte.
    Natürlich gab es Vorteile, die sie sich ständig in Erinnerung rief: der kleine Bungalow unten am Strand in Delray; oder mit ihrem Kajak das ganze Jahr über hinausfahren zu können. Und zum zehnjährigen Treffen ihrer Abschlussklasse in Kunstgeschichte würde sie natürlich als Einzige eine Waffe ziehen können.
    Ellie erhob sich schließlich wieder. Mit ihren gerade mal Einsachtundfünfzig und achtundvierzig Kilo, mit ihrem kurzen,
braunen Haar und der feingliedrigen Gestalt wusste sie, dass sie nicht wie eine Agentin aussah. Zumindest nicht wie eine, die man viel aus dem Labor herausließ. Man witzelte, dass sie sich ihre FBI-Windjacke aus der Kinderabteilung bei Burdines besorgen musste. Aber in Quantico war sie in ihrem Jahrgang die Zweitbeste gewesen. In Tatortmanagement und in qualifizierter Kriminalpsychologie hatte sie alle anderen geschlagen. Sie konnte mit der Waffe umgehen und einen Menschen entwaffnen, der einen Kopf größer war als sie.
    Und zufällig kannte sie sich außerdem noch mit der Vorgeschichte des Kubismus aus.
    Und ein bisschen mit elektrischen Drähten. Sie blickte auf das durchgeschnittene Kabel. Also gut, Ellie, warum?
    Die Haushälterin hatte genau gehört, wie die Einbrecher den Code eingegeben hatten. Aber das Kabel war durchgeschnitten. Sowohl das von der internen als auch das von der externen Alarmanlage. Wenn die Einbrecher den Code kannten, warum dann das Kabel durchschneiden? Sie hatten Zugang gehabt, obwohl das Haus verschlossen gewesen war. Die Polizei von Palm Beach schien sich schon ihre Meinung gebildet zu haben. In diesen Dingen waren sie sehr gut. Sie hatten Fingerabdrücke gesucht. Die Diebe waren nur wenige Minuten im Haus gewesen, hatten genau gewusst, was sie mitnehmen wollten. Die Polizei hatte erklärt, es seien drei Eindringlinge in gestohlenen Polizeiuniformen gewesen. Profis.
    Aber egal, was die örtliche Polizei glaubte oder wie dieses Arschloch, Dennis Stratton, über seinen unersetzlichen Verlust wetterte, in ihrem Kopf begannen sich zwei Wörter zu winden:
    Inszenierter Einbruch.

19
    Der Dennis Stratton saß mit übereinander geschlagenen Beinen in einem dick gepolsterten Korbsessel im luxuriös gestalteten Sonnenzimmer mit Meeresblick. Mehrere Anrufe blinkten auf seinem Telefon, und in seinem Ohr klemmte der Kopfhörer seines Handys. Vern Lawson, der Leiter der örtlichen Polizei, stand neben Strattons Frau,

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