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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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gleich hinter der Interstate an der Reihe, wo vier Menschen zwischen zwanzig und Anfang dreißig wie bei einer Hinrichtung umgebracht worden waren. Ein völlig anderer Tatort. Viel schlimmer.
    Ein vierfacher Mord reichte für eine landesweite Berichterstattung. Presse- und Polizeifahrzeuge sperrten das Haus immer noch im Umkreis von zwei Straßenblocks ab. Es schien, dass die gesamte Polizei und Spurensicherung von Südflorida hier herumschwirrte.
    Sobald Ellie das Haus mit der gelben Holzfassade betrat, hatte sie Probleme zu atmen. Es sah wirklich schlimm hier aus. Die Umrisse von drei der Opfer waren mit Kreide auf den Boden des spärlich eingerichteten Schlafzimmers und der Küche gezeichnet worden. Der Boden und die schlecht gestrichenen Wände waren mit Blutflecken und Schlimmerem übersät. Ellies Magen hob sich. Sie schluckte. Von Kunstgeschichte bis hierher war es ein verdammt weiter Weg.
    Auf der anderen Seite des Zimmers entdeckte sie Ralph Woodward vom örtlichen Büro. Froh, ein vertrautes Gesicht zu sehen, ging sie zu ihm hinüber.
    Er schien überrascht, sie hier anzutreffen. »Was meinen Sie, Special Agent«, fragte er und rollte mit den Augen, »ein paar Bilder an die Wände, hier und da eine Pflanze, und man erkennt die Wohnung nicht wieder, was?«

    Ellie hatte keine Lust mehr auf diesen Scheiß. Ralph war eigentlich gar nicht so schlimm, aber mein Gott …
    »Ich persönlich halte es für Drogenhandel.« Ralph Woodward zuckte mit den Schultern. »Wer tötet sonst auf diese Weise?«
    Eine Überprüfung der Personalien der Opfer ergab, dass sie aus der Gegend von Boston stammten. Alle waren vorbestraft - geringfügige und mittelschwere Verbrechen. Einbrüche, Autodiebstahl. Einer von ihnen hatte Teilzeit im Bradley’s gearbeitet, einer Kneipe in der Nähe des Intracoastal Waterway in West Palm. Ein anderer hatte in einem der örtlichen Countryclubs die Autos geparkt. Ein weiteres Opfer - Ellie zuckte zusammen, als sie den Bericht las - war weiblich.
    Der Leiter der örtlichen Polizei, Vern Lawson, betrat das Haus. Er unterhielt sich kurz mit ein paar Beamten, dann sah er Ellie. »Gehört nicht ganz in Ihren Zuständigkeitsbereich, Special Agent Shurtleff, oder?«
    Er drängte sich an Woodward heran, als wären sie alte Kumpel. »Hast du kurz Zeit, Ralphie?«
    Ellie beobachtete die beiden, als sie in der Nähe der Küche die Köpfe zusammensteckten. Ob sie über sie sprachen? Scheiß drauf, sollten sie es ruhig tun. Das war ihr Fall. Niemand konnte sie rausdrängen. Diebstahl von Kunstwerken im Wert von sechzig Millionen - oder egal, in welchem Wert - hatte nichts mit Kleinkriminalität zu tun.
    Ellie betrachtete eine Reihe von Tatortfotos. Wenn ihr bei denjenigen von Tess McAuliffe in der Badewanne nur schwummrig geworden war, kam ihr bei diesen hier beinahe das Frühstück hoch. Ein Opfer war gleich an der Haustür durch Kopfschuss getötet worden. Der Typ mit den roten Haaren war am Küchentisch gestorben. Ebenfalls erschossen. Zwei waren im Schlafzimmer getötet worden, der Kräftige von hinten, wahrscheinlich, als er versuchte zu fliehen, die Frau, in eine Ecke gekauert und vermutlich um ihr Leben flehend, mit
einem direkten Schuss von vorne. Kugeln und Einschusslöcher an den Wänden waren mit Zahlen gekennzeichnet.
    Drogen? Ellie holte tief Luft. Wer tötet sonst auf diese Weise?
    Ellie kam sich ein bisschen nutzlos vor und machte sich auf den Weg zur Tür. Die anderen hatten Recht. Das war nicht ihr Terrain. Außerdem brauchte sie frische Luft.
    Abrupt blieb sie stehen, als sie etwas auf dem Küchentresen entdeckte.
    Werkzeug.
    Ein Hammer. Eine Feile. Ein Kartonmesser.
    Das war nicht einfach nur Werkzeug. Für jemand anderen hatte es keine Bedeutung, aber Ellie wusste, dass dies Standardwerkzeuge für Arbeiten waren, die sie schon hundertmal gesehen hatte - um einen Bilderrahmen zu öffnen.
    Mein Gott, dachte Ellie.
    Sie ging zurück zu den Tatortfotos. In ihrem Hirn machte es Klick. Drei männliche Opfer. Drei männliche Einbrecher im Haus von Stratton. Sie betrachtete die Bilder genauer. Entdeckte etwas. Wenn sie nicht an beiden Tatorten gewesen wäre, hätte sie es nicht bemerkt.
    Alle drei Opfer trugen die gleichen schwarzen Schnürschuhe.
    Ellie rief sich das Bild des schwarz-weiß gekleideten Sicherheitsbeamten im Casa del Océano in Erinnerung. Dann blickte sie sich im Zimmer um. Etwa ein Dutzend Polizisten, die den Tatort untersuchten. Sie sah genauer hin. Ihr Herz begann zu

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