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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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sein anderer Arm kurz losließ. Dann beugte ich mich vor und hob ihn über meinen Rücken. Er wedelte mit dem Messer, zog mir mit der Klinge über den Arm. Ich schleuderte ihn so fest ich konnte gegen die Wand.
    Plötzlich lag der Kerl auf dem Boden.
    Er schien um die vierzig zu sein, hatte dichtes, dunkles Haar und trug eine Nylonjacke. Er hatte eine Figur wie ein Schrank. Ein Bodybuilder. Keine Chance, dass ich ihn bezwang. Er hatte immer noch sein Messer und kam rasch auf die Füße. Mir blieb ungefähr eine Sekunde, einen Weg zu finden, um mein Leben zu retten.
    Ich griff nach dem, was ich finden konnte. An der Wand lehnte ein Baseballschläger aus Aluminium. Ich schwang ihn mit aller Kraft, zertrümmerte aber nur die Lampen über dem Billardtisch.
    Der Kerl trat zurück, um nichts von den Glassplittern abzubekommen. Er lachte mich aus.
    »Ich habe keine Bilder!«, schrie ich.
    »Tut mir Leid, Mr. Kelly.« Wieder wedelte er mit dem Messer. »Das ist mir scheißegal.«
    Er kam auf mich zu, schlitzte mir den Unterarm auf. Die Schmerzen waren unerträglich, wahrscheinlich, weil ich gesehen hatte, wie er mich verletzte. »Das ist nur der Anfang«, drohte er lächelnd.
    Ich holte aus und traf seinen Arm. Er stöhnte. Das Messer fiel scheppernd auf den Boden.
    Er machte einen Satz auf mich zu. Als ich gegen die Wand
knallte, sah ich Sterne und bunte Farben vor meinen Augen. Ich versuchte, ihn mit dem Schläger abzuwehren, doch er war zu nah. Und zu stark.
    Er drückte den Schläger in meinen Brustkorb, in meine Lungen, ließ ihn nach oben rutschen, bis er an meiner Luftröhre war.
    Ich begann zu keuchen. Ich war zwar stark, aber diesen Kerl konnte ich nicht von der Stelle bewegen. Ich bekam keine Luft.
    Ich spürte, wie die Venen in meinem Gesicht anschwollen. Mit allerletzter Kraft riss ich mein Knie nach oben und rammte es ihm zwischen die Beine. Dann warf ich mich gegen ihn. Wir rollten über den Boden, prallten an das Regal hinter dem Billardtisch. Spiele, Billardstöcke und der Videorekorder purzelten auf uns herunter.
    Der Kerl stöhnte. Jesses, vielleicht hatte er sich den Kopf angeschlagen. Ich entdeckte sein Messer auf dem Boden, huschte hinüber und war wieder zurück, bevor er seine Augen öffnen konnte.
    Ich riss seinen Kopf nach hinten und drückte ihm sein eigenes Messer unters Kinn. »Wer hat Sie geschickt?« Dieses Schwein hatte meinen Bruder getötet. Es hätte mich nicht viel gekostet, ihm die Kehle durchzuschneiden.
    »Wer hat Sie geschickt? Wer?«
    Er verdrehte die Augen, dass nur noch das Weiße zu sehen war.
    »Hey, verdammt!«
    Ich packte ihn am Kragen, als wollte ich ihn in ein Boot hieven, doch er kippte nur nach vorne in meine Arme.
    Die Kufe eines Hockeyschuhs steckte in seinem Rücken. Als ich ihn nicht mehr halten konnte, kippte er vornüber. Tot.
    Ich war völlig erschöpft, konnte mich kaum bewegen. Ich blieb keuchend sitzen und blickte ihn an. Dann holte mich die Realität wieder ein: Ich hatte gerade einen Menschen getötet.
    Aber darüber konnte ich nicht nachdenken - nicht jetzt. Ich
ging hinüber zu meinem Bruder und kniete mich ein letztes Mal vor ihn. Tränen verschleierten meinen Blick, als ich mit der Hand über Daves Wange strich. »Oh, Dave, was habe ich nur getan?«
    Ich schaffte es, wieder aufzustehen, und wankte zum Sofa zurück, wo der Kunstband lag. Aus diesem riss ich die Seite mit dem Portrait von Dr. Gachet heraus.
    Dann huschte ich aus dem Keller und zurück in die Nacht. Mein Arm blutete, so dass ich mein Sweatshirt als Verband benutzte. Dann tat ich etwas, worin ich in letzter Zeit ziemlich gut geworden war.
    Ich rannte davon.

44
    Das Klingeln seines Handys riss ihn aus dem Bett. Dennis Stratton hatte sowieso nicht geschlafen. Er war wach geblieben, um sich auf CNBC die Auslandsnachrichten anzuschauen. Er sprang in seine Shorts und nahm beim zweiten Ton ab. Liz lag zusammengerollt unter ihrem Laken und schlief. Ein kurzer Blick auf die beleuchtete Anzeige: privater Anruf.
    Er war aufgeregt. Das Problem war also gelöst worden.
    »Haben wir es?«, flüsterte Stratton. Er wollte die Sache endlich zu Ende bringen. Sie machte ihn nervös. Und er war nicht gerne nervös. Dennis Stratton war ein Mensch, der gerne alles unter Kontrolle hatte.
    »Fast«, antwortete der Anrufer zögernd. Stratton spürte, dass sich zwischen ihnen etwas änderte. »Wir werden noch etwas Zeit brauchen.«
    »Noch etwas Zeit …« Strattons Lippen waren trocken. Er wickelte sich in den

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