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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Dort bestellte ich ein Sandwich und ein Bier und fühlte mich gezwungen, ab und zu mit einem Zwei-Dollar-Einsatz zum Fenster zu gehen. Stratton schien allerdings richtig darauf zu stehen. Er war laut und geschwätzig, paffte seine Zigarre und zog vor jedem Rennen mehrere Hunderter aus einem dicken Stapel.
    Eine dritte Person trat an den Tisch: ein fetter Kerl mit Halbglatze und Hosenträgern. Sie wetteten wie wild, bestellten eine Flasche Champagner nach der anderen. Je mehr sie verloren, desto mehr lachten sie und gaben den Angestellten, die ihre Einsätze entgegennahmen, dicke Trinkgelder.
    Gegen zehn erledigte Stratton einen Anruf mit seinem Handy, dann standen sie gemeinsam auf. Er unterschrieb die Rechnung - sie war mit Sicherheit mehrere tausend Dollar hoch. Schließlich legte er die Arme um die beiden anderen, und sie machten sich auf den Weg nach unten.
    Ich bezahlte und eilte hinterher. Sie zwängten sich in seinen Bentley. Das Verdeck war immer noch offen, alle drei rauchten Zigarren. Der Bentley schlingerte leicht.
    Sie fuhren über die mittlere Brücke zurück nach Palm Beach und bogen nach rechts ab zum Jachthafen.
    Na, Jungs, jetzt geht die Party erst richtig los, was?
    Eine Schranke hob sich, und ein Wachmann winkte sie durch. Ich konnte ihnen auf keinen Fall folgen, was meine Neugier aber nicht schmälerte. Also parkte ich den Wagen in einer Seitenstraße und stieg auf die Brücke hinauf. Ein Stück
entfernt saß ein älterer Schwarzer beim Angeln. Von hier oben überblickten wir den Jachthafen aus der Vogelperspektive.
    Stratton und seine Kumpane kutschierten immer noch durch das Dock. Am vorletzten Anlegeplatz gingen sie an Bord der »Mirabel«, einer dieser riesigen, weißen Jachten, von der man sein Auge nicht mehr abwenden konnte. Stratton verhielt sich, als gehöre sie ihm, begrüßte die Mannschaft, führte die anderen herum. Tabletts mit Essen und Getränken wurden gebracht. Das Trio »Die Drei Arschlöcher« war ganz auf Party gestimmt: saufen, Zigarren, auf Strattons Jacht rumsitzen, als gehörte ihnen die Welt.
    Der schwarze Fischer weiter oben ließ einen Pfiff hören.
    Drei langbeinige Models stolzierten in Stöckeln auf die Jacht zu und gingen an Bord. Meinem Eindruck nach konnten es dieselben Mädchen sein, die sich ansonsten im Rachel’s auf der Bühne auszogen.
    Mit einer Blonden in kurzem, rotem Kleid schien Stratton ziemlich vertraut zu sein. Er hatte einen Arm um sie gelegt und stellte die anderen seinen Freunden vor. Sie reichten Getränke herum und fanden sich zu Paaren zusammen. Der Fette fing an, mit einer dünnen Rothaarigen in bauchfreiem T-Shirt und Jeansrock zu tanzen.
    Stratton zog die Frau im roten Kleid auf eine Bank, begann, sie zu küssen und zu befummeln. Sie legte ein Bein um ihn. Dann stand er auf, nahm sie am Arm, in der anderen Hand eine Flasche Champagner, und verschwand unter Deck, nachdem er für seine Freunde noch einen Witz gerissen hatte.
    »Da wird einem was geboten«, sagte ich zu dem Angler.
    »Das ist an vielen Abenden so«, erwiderte er. »Die rote Mieze ist derzeit eindeutig die Favoritin.«

66
    »Woher hast du das?« Ellie stand von ihrem Küchentisch auf und blickte auf Tess’ Vorstrafenregister.
    »Das kann ich dir nicht sagen, Ellie.« Ich wusste, dass ich mich erbärmlich anhörte. »Aber es stammt von jemandem mit Einfluss.«
    »Einfluss?« Sie schüttelte den Kopf. »Das hat mit Einfluss nichts zu tun, Ned. Diese Informationen hier stehen der Polizei nicht zur Verfügung. Ich setze bei dieser Aktion alles aufs Spiel, und du kannst mir nicht sagen, mit wem du sonst noch sprichst?«
    »Falls du dich damit besser fühlst: Ich habe ihm auch nichts von dir erzählt«, räumte ich verlegen ein.
    »Oh, hervorragend, Ned«, gluckste Ellie mit einem Nicken. »Das macht die Sache natürlich viel einfacher. Ich wusste immer, dass es ein inszenierter Einbruch war. Jetzt habe ich wenigstens eine Ahnung, von wem.« Ich sah ihr an, dass sie nachdachte. »Wenn Liz ihren Mann mit dieser Affäre reingelegt hat …«
    »Ich weiß«, unterbrach ich sie, um ihren Gedanken zu Ende zu führen, »dann konnte sie ihn auch mit den Gemälden reinlegen.«
    Ellie setzte sich wieder. Ihr Gesicht drückte beides aus: dass sie die Sache durchschaute, aber auch verwundert war. »Könnten wir mit Stratton völlig auf dem Holzweg sein?«
    »Angenommen, sie hat ihren Mann in dieser Angelegenheit reingelegt.« Ich setzte mich neben sie. »Warum mussten dann meine Kumpel

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