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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Gail Silver an, eine Freundin bei der Bezirksstaatsanwaltschaft von Miami.
    »Ich suche nach einem ehemaligen Häftling namens Earl Anson. Er war einer der Killer bei diesem Kunstraub, an dem ich arbeite. Wäre es möglich, dass du mir eine Liste der Verhandlungen besorgst, bei denen er als Zeuge ausgesagt hat?«
    »Was ist er? Kann man sich den etwa als Zeugen mieten?«, witzelte Gail.
    »Informant«, antwortete Ellie. »Ich will herausfinden, ob er Verbindungen zu Kunsthehlern oder einem ganzen Hehlerring hatte, auf die ich diese Bilder zurückführen könnte.« Ganz gelogen war das nicht.
    »Wonach suchst du?«, fragte Gail, als wäre diese Anfrage reine Routine.
    »Angeklagte, Verurteilungen …«, begann Ellie zwanglos und hielt den Atem an. »FBI-Agenten, die an dem Fall gearbeitet haben - wenn du mir die auch besorgen könntest.«

88
    Am folgenden Nachmittag klopfte Ellie an die Tür von Morettis Büro. Er blätterte in einer Akte und winkte sie widerwillig herein. »Gibt’s was zu berichten?«
    Ihr Stand beim leitenden Special Agent konnte nicht mehr schlechter werden. Er hatte mit Sicherheit das Gefühl, dass ihm die Schau gestohlen worden war, nachdem durch Neds Verhaftung diese kleine Kunst-Agentin auf einmal im Rampenlicht stand.
    »Ich habe was herausgefunden«, antwortete Ellie noch an der Tür. »Und ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Zu den Bildern.«
    »Okay.« Moretti lehnte sich zurück und schob die Akte zur Seite.
    »Ned Kelly hat da etwas erwähnt«, meinte Ellie und setzte sich, auf ihrem Schoß einen Ordner. »Sie wissen ja, er war zur Beerdigung seines Bruders oben in Boston.«
    »Stimmt, ich hatte sowieso vorgehabt, mit Ihnen über ihn zu sprechen.« Moretti schlug die Beine übereinander.
    »Er hat mit seinem Vater geredet. Es kommt ein bisschen unerwartet, Sir, aber er hat angedeutet, er wüsste, wer dieser Dr. Gachet ist.«
    »Wer hat das gesagt?« Ihr Chef richtete sich auf.
    »Kellys Vater«, antwortete Ellie. »Außerdem schien er anzudeuten, dass es jemand aus dem Gesetzesvollzug ist. Jemand von hier aus Florida.«
    Moretti kniff die Augen zusammen. »Woher sollte Kellys Vater wissen, wer hinter dem Raub steckt?«
    »Das weiß ich nicht, Sir. Das möchte ich herausfinden. Aber ich frage mich, warum sich die Polizei von Palm Beach nie um diese Affäre zwischen Stratton und Tess McAuliffe gekümmert
hat, von der ich Ihnen berichtet habe. Haben Sie das weitergegeben?«
    Moretti nickte. »Natürlich …«
    »Sie kennen Lawson, den leitenden Detective? Er kam mir schon immer etwas komisch vor.«
    »Lawson?«
    »Ich habe ihn bei meinen drei Besuchen bei Stratton zu Hause jedes Mal gesehen«, fuhr Ellie fort.
    »Sie können es nicht lassen, zwei und zwei zusammenzuzählen, nicht wahr, Special Agent Shurtleff?«
    »Also habe ich die.32 überprüft, die Liz Stratton verwendet hat«, fuhr Ellie fort, ohne auf ihn einzugehen. »Wissen Sie, woher sie stammt? Sie wurde aus einer Asservatenkammer gestohlen.«
    »Sie meinen, ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen? Sie kriegen eine Menge Beifall von der Presse, weil Sie Ned Kelly ausgeliefert haben, jetzt wollen Sie auch noch Mrs. Kojak spielen. Hatten wir nicht eine Vereinbarung? Was das FBI betrifft, sind diese Morde geklärt. Ballistik, Motive - alles hieb- und stichfest.«
    »Ich rede von den Gemälden.« Ellie blickte ihn an. »Ich dachte, ich könnte nach Boston fliegen und diesen alten Mann verhören. Wenn das okay ist.«
    Moretti zuckte mit den Schultern. »Ich könnte die örtlichen Kollegen hinschicken …«
    »Die örtlichen Kollegen sind nicht mit den Hehlern vertraut und wissen nicht, in welche Richtung sie wegen der Bilder fragen sollen«, hielt Ellie dagegen.
    Moretti versteckte sein Gesicht hinter seinen aneinander gelegten Händen. »Wann wollen Sie los?«
    »Morgen früh«, antwortete sie. »Sechs Uhr. Wenn der Kerl so krank ist, wie ich gehört habe, wäre es gut, die Sache sofort zu erledigen.«
    »Morgen früh.« Moretti nickte, schien aber nachzudenken.
Eine Sekunde später hob er die Schultern, als hätte er eine Entscheidung getroffen.
    »Aber seien Sie diesmal vorsichtig«, sagte er mit einem Lächeln. »Sie erinnern sich, was das letzte Mal passiert ist, als Sie da oben waren?«
    »Keine Sorge«, beruhigte ihn Ellie. »Wie groß sind schon die Chancen, dass so etwas zweimal hintereinander passiert?«

89
    An diesem Abend zog sich Ellie ein altes, verknittertes T-Shirt an, reinigte ihr Gesicht und schlüpfte

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