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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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umklammerte meine Waffe noch fester. »Aber meine Freunde in Lake Worth - das waren Sie, Sie Schwein.«
    »Das war Anson.« Moretti zuckte lässig mit den Schultern. »Tut mir Leid, Neddie-Boy, hat Ihnen Ihre Mutter nicht gesagt, was passiert, wenn man Sachen nimmt, die einem nicht gehören?«
    Ich ging auf Moretti zu. Nichts hätte mich glücklicher gemacht, als ihm den Kiefer zu brechen.
    Ellie hielt mich zurück. »So leicht kommen Sie nicht davon, Moretti. Es wurden zwei Waffen in Lake Worth verwendet. Die.32 und eine Schrotflinte. Eine Person alleine hat diese Morde nicht begangen.«
    »Warum?« Ich starrte ihn an. »Warum mussten Sie sie töten? Wir haben die Bilder doch gar nicht genommen.«
    »Nein, die haben Sie nicht genommen. Das hat Stratton selbst getan. Eigentlich waren die Bilder schon verkauft, bevor Sie überhaupt von dem Job erfahren haben.«
    »Verkauft?« Ich blickte Ellie an, hoffte, sie könnte sich einen Reim darauf machen.
    Moretti lächelte. »Sie hatten die Sache von Anfang an durchschaut, stimmt’s, Ellie? Dass Sie Ned geschnappt haben, war reine Tarnung. Wie fühlt es sich an, Ned, dass Ihre Freunde wegen eines Tricks umgebracht wurden?«
    Moretti grinste mich an, als wüsste er, dass die Antwort auf die nächste Frage noch mehr wehtun würde.
    »Was für ein Trick? Warum mussten Sie uns nachstellen - wenn die Bilder schon verkauft waren? Warum Dave?«

    »Sie wissen es immer noch nicht, oder?« Moretti schüttelte den Kopf. Tränen brannten in meinen Augen.
    »Es wurde noch was anderes gestohlen«, erklärte Moretti. »Etwas, das nicht zur ursprünglichen Abmachung gehörte.«
    Ellie blickte mich an. »Der Gaume«, sagte sie.

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    »Herzlichen Glückwunsch.« Moretti klatschte in die Hände. »Ich wusste, dass jemand was Schlaues sagen würde, wenn wir nur lange genug hier herumstünden.«
    Ellies Blick wanderte zu mir. »Der Gaume hat keinen Sammlerwert. Für den würde niemand töten.«
    Moretti zuckte mit den Schultern. »Es tut mir Leid, aber es wird Zeit für einen Anwalt.« Wieder legte Moretti sein überhebliches Grinsen auf. »Nichts, was ich gesagt habe, wird verwertbar sein. Sie werden alles beweisen müssen, und dass Sie das können, bezweifle ich. Die Waffe, Anson - alles, was Sie vorgebracht haben, sind lediglich Indizienbeweise. Stratton wird mich schützen. Tut mir Leid, dass ich Ihnen die Verhaftung vermassele, aber ich werde Margaritas schlürfen, während Sie bis zu Ihrer Pension immer noch Fallberichte schreiben.«
    »Und sieht das hier auch nach einem Indizienbeweis aus, Moretti?« Ich schlug ihm so fest ins Gesicht, wie ich konnte. Seine Lippen begannen zu bluten, und fast wäre er zu Boden gegangen.
    »Das ist für Mickey und meine Freunde«, sagte ich. Bei meinem nächsten Schlag sackte er tatsächlich zusammen. »Der war für Dave.«
    Es dauerte ungefähr fünf Minuten, bis zwei Polizeiwagen auf den Notruf reagierten und vor dem Haus hielten. Vier Beamte stürmten herein und ließen sich von Ellie erklären, um wen es sich handelte und was passiert war. Anschließend rief sie gleich beim FBI an. Überall blitzten Blaulichter. Die Polizisten führten Moretti die Treppe vor dem Haus hinunter. Ein herrlicher Anblick.
    »Hey, Moretti«, rief Ellie. Er drehte sich um. »Gar nicht
schlecht für eine Kunst-Agentin, was?«, verabschiedete sie sich mit einem Zwinkern.
    Als ich ihm hinterherblickte, dachte ich, dass jetzt das ganze Kartenhaus zusammenbrechen müsste. Es würde nicht mehr halten können. Moretti würde reden. Das musste er.
    Doch in diesem Moment spielte sich ein völlig neues Horrorszenario vor meinen Augen ab.
    Ein Mann mit einer Hand in der Jackentasche stieg aus einem Wagen und betrat den Rasen vor Ellies Haus.
    Er ging an den blinkenden Polizeiwagen vorbei, zog seine Hand aus der Sportjacke, trat nahe an Moretti heran, der von den Polizisten abgeführt wurde.
    Zwei laute Schüsse in Morettis Brust.
    »Nein!«, schrie ich und rannte los. Dann leiser, als ich bestürzt stehen blieb: »Pop, nein …«
    Ich hatte gerade mit angesehen, wie mein Vater den leitenden Special Agent George Moretti umgebracht hatte.

Sechster Teil
    In der Schwebe

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    FBI-Supervisor Hank Cole genoss den Ausblick aus seinem Bürofenster auf die Silhouette von Miami. Dahinter erstreckte sich nichts als das herrliche, blaue Meer. Klar, das war tausendmal besser als Detroit. Oder Fairbanks! Ob es in Alaska wohl Golfplätze gab? Cole wusste, dass er in diesem Chaos irgendetwas zu

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