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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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gegen elf ins Bett.
    Sie war müde, aber auch völlig aufgedreht. Fernsehen wollte sie nicht. Eine Weile blätterte sie durch ein Buch über van der Heyden, einen holländischen Maler aus dem siebzehnten Jahrhundert, doch meistens starrte sie nur ins Leere.
    Sie hatte herausgefunden, was sie wissen musste. Jetzt war nur noch zu überlegen, was als Nächstes zu tun war. Schließlich schaltete sie das Licht aus. Aber schlafen würde sie nicht können.
    Ellie zog die Decke bis zum Hals hoch und blickte auf die Uhr. Zwanzig Minuten waren vergangen. Sie lauschte auf die Stille im Haus.
    Plötzlich hörte sie ein Knarren aus dem Wohnzimmer. Ellie erstarrte. Das Holz arbeitet, oder vielleicht steigt jemand durchs Fenster. Normalerweise ließ sie es offen, damit der Durchzug für frische Luft sorgen konnte.
    Mit weit aufgerissenen Augen und ohne sich zu bewegen lauschte sie weiter. Wartete, dass sie wieder etwas hörte.
    Nichts.
    Dann wieder dieses Knarren.
    Diesmal hielt Ellie ganze zwanzig Sekunden den Atem an. Sie bildete sich nichts ein. Das war unverkennbar.
    Jemand war im Haus.
    Mein Gott. Ellie holte Luft. Ihr Herz raste, als sie unter das Kissen griff und ihre Finger um die Waffe legte, die sie normalerweise an den Garderobenständer hängte. Aber heute Nacht war sie auf Nummer sicher gegangen und hatte sie mitgenommen. Vorsichtig entsicherte sie die Pistole und zog sie unter
dem Kissen hervor. Sie ermahnte sich, ruhig zu bleiben, aber ihr Mund war völlig ausgetrocknet.
    Sie hatte es genau richtig erkannt: Heute Nacht würde es passieren!
    Das Knarren kam näher. Ellie spürte, dass sich in der Dunkelheit jemand ihrem Schlafzimmer näherte.
    Du schaffst das, sagte eine Stimme in ihr. Du wusstest, dass das hier passiert. Warte nur noch ein bisschen. Komm schon, Ellie.
    Jemand schlich in der Dunkelheit in ihr Zimmer.
    Dann das Geräusch, bei dem es ihr eiskalt den Rücken hinunterlief - eine Waffe klickte.
    Oh, Scheiße! Ellies Herz blieb beinahe stehen. Dieses Schwein wird mich erschießen.
    Ned … mach schon!
    Das Licht im Schlafzimmer wurde eingeschaltet. Ned stand auf der anderen Seite des Raumes und hatte seine Waffe auf den Eindringling gerichtet. »Waffe runter, sofort!«
    Ellie fuhr erschreckt hoch und zielte, ihre Pistole mit beiden Händen haltend, auf den Mann.
    Er stand einfach da und blinzelte, vom Licht geblendet, während er seine Waffe irgendwo zwischen Ellie und Ned gerichtet hielt.
    Moretti.
    »Waffe runter«, befahl Ellie wieder. »Wenn er nicht schießt, werde ich es tun.«

90
    Ich hatte keine Ahnung, was als Nächstes passieren würde. Was würde Moretti tun?
    Irgendwie steckten wir in einer Sackgasse. Ich hatte noch nie vorher jemanden erschossen.
    Genauso wenig wie Ellie.
    »Zum letzten Mal«, drohte Ellie und richtete sich auf. »Waffe runter, oder ich schieße!«
    »Okay«, gab Moretti nach und blickte von einem zum anderen. Er wirkte ruhig, als hätte er sich schon des Öfteren in einer solchen Situation befunden. Langsam senkte er die Waffe, dann legte er sie vorsichtig auf Ellies Bett.
    »Wir haben das Haus beobachten lassen, Ellie. Wir haben gesehen, dass Kelly reingegangen ist. Dachte, er führt was im Schilde. Wir haben uns Sorgen gemacht. Ich weiß, wonach es aussieht, aber ich dachte, es wäre das Beste, wenn …«
    »Das zieht bei mir nicht, Moretti.« Ellie schüttelte den Kopf und stieg aus dem Bett. »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Liz’ Waffe nachverfolgt habe. Ich weiß, woher sie stammt. Aus einem Einsatz, bei dem Sie dabei waren. Was ist mit dieser hier? Wurde sie auch aus dem Büro in Miami gestohlen?«
    »Jesses«, wehrte Moretti ab, »Sie glauben doch nicht etwa …?«
    »Genau das glaube ich, Sie Schleimscheißer. Ich weiß es! Ich weiß über Sie und Earl Anson Bescheid. Ich weiß, dass er Ihr Informant war. Es ist zu spät, um sich aus dieser Lage zu befreien. Ich muss nicht nach Boston fahren. Neds Vater hat schon geredet. Er hat Ned erzählt, dass er Sie aus Ihrer Zeit in Boston kennt.« Moretti schluckte schwer. »Sie lassen mich bewachen? Wo sind dann die anderen, Moretti? Bitte - rufen Sie sie herein.«

    Morettis Gesicht spannte sich an, dann zuckte er resigniert mit den Schultern.
    »Haben Sie so Tess McAuliffe umgebracht?« Ellie griff zu seiner Waffe. »Sich in ihr Badezimmer geschlichen und ihren Kopf unter Wasser gedrückt?«
    »Davon weiß ich nichts«, entgegnete Moretti. »Ich habe Tess McAuliffe nicht umgebracht. Das war Strattons Mann.«
    Ich

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