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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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ich war. Doch jetzt überkam es mich wie ein Sturm, der sich nicht zurückhalten ließ. Stratton hatte die ganze Zeit jemanden gehabt, der ihn deckte.
    »Wie gehen wir jetzt damit um?«, fragte ich Ellie, während die Autos an uns vorbeischossen.
    »Wir können eine Aussage von deinem Vater besorgen, aber wir haben es mit Polizisten zu tun, Ned. Wir werden mehr brauchen als nur die Anschuldigung eines Mannes, der wütend und dessen Ruf nicht gerade unanfechtbar ist. Das genügt nicht als Beweis.«
    »Aber du hast einen Beweis.«
    »Nein. Ich weiß nur, dass jemand die Sache mit Tess McAuliffe deckt. Mehr nicht. Wenn ich das publik mache, würde sich kaum eine Augenbraue heben.«
    »Ich habe gerade meinen Bruder beerdigt, Ellie. Du kannst nicht erwarten, dass ich einfach dasitze und Stratton und diese Schweine so davonkommen lasse.«

    »Nein, das erwarte ich nicht, Ned.«
    Der Blick ihrer sanften, blauen Augen drückte Entschlossenheit aus. Er sagte: Du musst mir helfen, das zu beweisen, Ned.
    Ich sagte nur: »Ich bin dabei.«

87
    Ellie brauchte zwei Tage, bis sie den Beweis hatte.
    Es war, als würde man ein Gemälde von einem anderen Blickwinkel aus betrachten, das Prisma umgekehrt vors Auge halten. Jedes Bild, jeder Lichtfleck wurde unterschiedlich gebrochen.
    Ellie wusste, dass alles davon abhing, wie sie hinschaute, egal, was sie zu Tage förderte. Sie musste sich absolut sicher sein.
    Zuerst nahm sie sich die Akte der Kriminalpolizei von Palm Beach zum erweiterten Selbstmord von Liz Stratton vor. Dazu gehörte eine Suche in der nationalen Ballistikdatenbank, um die Geschichte der Waffe nachzuverfolgen. Wie Lawson vermutet hatte, gehörte sie zu denjenigen, die beim Massaker an Neds Freunden in Lake Worth verwendet worden waren. Damit war auch die Anschuldigung gegen Liz und ihren Leibwächter hieb- und stichfest.
    Ellie blätterte um.
    Die Beretta.32 war zwei Jahre zuvor bei einer Drogenrazzia während eines gemeinsamen Einsatzes der Kripo von Miami-Dade County und des FBI konfisziert worden. Sie war in der Asservatenkammer in Miami verwahrt worden, bis sie zusammen mit anderen Waffen ein Jahr zuvor auf mysteriöse Weise verschwunden war.
    Paul Angelos, der ermordete Leibwächter, war ehemaliger Polizist. Warum sollte jemand, der auf Strattons Gehaltsliste stand, eine schmutzige Waffe mit sich herumtragen?
    Ellie prüfte, welche Beamten diesem Fall in Miami zugeordnet waren. Sie dachte, Angelos’ Name müsste dort auftauchen, aber es war der Name ganz unten auf der Seite, der sie erstarren ließ.

    Das konnte ein Zufall sein, sagte sie sich. Sie brauchte stichhaltige Beweise.
    Als Nächstes erforschte sie den Hintergrund von Earl Anson, dem Typen, der in Brockton Neds Bruder umgebracht hatte. Wie hatte er den Weg zu Stratton gefunden?
    Anson war ein Langzeitkrimineller in Florida gewesen. Bewaffneter Raubüberfall, Erpressung, Drogenhandel. Er hatte in Tampa und Glades im Gefängnis gesessen. Aber am meisten überraschte Ellie, dass beide Haftstrafen trotz der langen Latte seiner Vorstrafen bedingt ausgesetzt worden waren. Eine vierbis sechsjährige Haftstrafe für Raub war auf vierzehn Monate heruntergehandelt worden. Und im anderen Fall, nachdem er einmal rückfällig geworden war, hatte man die Strafe mit der abgesessenen Zeit verrechnet.
    Anson hatte Kontakt nach drinnen.
    Ellie rief im Gefängnis von Glades an, einer mittleren bis großen Einrichtung etwa fünfundsechzig Kilometer westlich von Palm Beach. Sie bekam sogar den stellvertretenden Direktor Kevin Fletcher an die Strippe und fragte ihn, wie Earl Anson es zweimal geschafft hatte, vorzeitig entlassen zu werden.
    »Anson«, überlegte Fletcher und tippte etwas in seinen Computer. »Habe ich nicht gerade gelesen, dass er oben in Boston dran glauben musste?«
    »Ein drittes Mal werden Sie ihn nicht zu Gesicht bekommen, wenn Sie das meinen«, bestätigte Ellie.
    »Für uns hier ist er kein Verlust«, seufzte Kevin Fletcher, »aber es schien ihm jemand ziemlich nahe zu stehen. Er hatte jemanden, der ihn ausgehalten hat.«
    »Ihn ausgehalten?«, fragte Ellie nach.
    »Jemand, der ihn geschützt hat, Agent Shurtleff. Aber nicht einfach nur, damit er es hier drinnen angenehmer hatte. Mein Tipp: Er war Informant.«
    Ein Informant!
    Ellie bedankte sich, dachte aber, dass ihre Pläne zunichte gemacht
worden waren. Um herauszufinden, wer sich einen Informanten hielt, musste man schon eine leuchtend rote Fahne schwenken.
    Also versuchte sie es anders und rief

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