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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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bemerkte ich, was für einen Schwachsinn ich spielte, weil ich mit meinen Gedanken ganz woanders war.
    »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten, Junge«, fuhr Sol fort, redete aber immer noch über meinen Vater. »Die Sache mit Stratton erledigt sich von alleine. Aber wenn wir schon dabei sind«, er fing meinen Blick ein, während er sein Blatt auffächerte. »Ich könnte dir ein bisschen helfen.«
    »Wovon redest du, Sol?«
    »Es geht um den Fisch. Wir reden später darüber.«
    Ich warf eine Karo Zehn.

    »Gott, wie langweilig«, schnaubte Sollie, als er seine Karten vollständig ablegte. »Du machst es mir zu einfach, Junge.« Er griff nach der Punkteliste. Sein dritter glatter Rommé. »Wenn das so weitergeht, kannst du meinetwegen im Gefängnis bleiben.«
    Winnie, Sollies Filipino-Hausmädchen, meldete Besuch.
    Ellie folgte gleich hinter ihr.
    Ich sprang von meinem Stuhl auf.
    »Ihre Ohren haben wohl schon geklingelt, meine Liebe.« Sollie Roth lächelte. »Jetzt schauen Sie sich Ihren Freund an. Er macht sich solche Sorgen um Sie, dass er gar nicht richtig spielen kann.«
    »Er hat Recht«, bestätigte ich und umarmte Ellie. »Und, wie ist’s gelaufen?«
    Sie setzte sich achselzuckend an den Tisch. »Aufgrund der Tatsachen, dass Moretti getötet wurde und ich mich mit dir rumtreibe, bin ich das, was im Handbuch für FBI-Agenten mit Katastrophe bezeichnet wird. Der Chef hat die entsprechenden Maßnahmen eingeleitet. Bis wir das hier lösen, wird geschaut, wie man disziplinarisch gegen mich vorgeht.«
    »Du kannst deine Arbeit behalten?«, fragte ich voller Hoffnung.
    »Vielleicht.« Ellie hob die Schultern. »Von einer Sache ist das noch abhängig …«
    »Und von welcher?« Ich schluckte, als ich mir vorstellte, es ginge um irgendeine komplizierte verfahrensrechtliche Angelegenheit.
    »Von uns«, antwortete sie. »Dass wir uns Dennis Stratton schnappen.«
    Ich wusste nicht, ob ich richtig gehört hatte. »Du hast ›uns‹ gesagt?«, fragte ich zweifelnd.
    »Ja, Ned.« Die leiseste Andeutung eines Lächelns huschte über ihre Lippen. »Du und ich - das wären dann wir.«

95
    Zunächst musste Ellie Nachforschungen anstellen. In der Welt der Kunst vor allem. Was, zum Teufel, hatte es mit diesem Bild, diesem Gaume auf sich?
    Es gab unzählige Möglichkeiten, über einen Maler zu recherchieren, selbst über einen, von dem sie kaum gehört hatte und der vor hundert Jahren gestorben war.
    Im Internet allerdings fand sie so gut wie gar nichts über Henri Gaume. Der Maler hatte ein völlig unauffälliges Leben geführt. Es gab keine Biografien. Schließlich schlug sie im Benezit nach, der riesigen Enzyklopädie französischer Maler und Bildhauer, und übersetzte den Eintrag selbst aus dem Französischen. Aber auch er enthielt praktisch nichts. Gaume war 1836 in Clamart geboren, hatte eine Weile in Montmartre gemalt und zwischen 1866 und 1870 im angesehenen Salon de Paris ausgestellt. Dann war er von der künstlerischen Bildfläche verschwunden. Das gestohlene Bild, das Stratton nicht einmal versichert hatte, hieß Faire le ménage - den Haushalt machen. Ein Hausmädchen blickte in einen Spiegel über einem Waschbecken. Ellie konnte es nirgends ausfindig machen. Es war nicht gelistet.
    Schließlich rief sie die Galerie in Frankreich an, in der Stratton das Bild angeblich gekauft hatte. Der Besitzer konnte sich kaum daran erinnern. Er meinte, das Bild habe wahrscheinlich aus einem Nachlass gestammt. Von einer älteren Dame aus der Provence.
    Um dieses Gemälde konnte es nicht gehen. Gaume war als Maler so gewöhnlich wie sonst etwas.
    Barg es ein Geheimnis? Eine Nachricht? Warum wollte Stratton es unbedingt zurückhaben? Was konnte so viel wert sein, dass man sechs Menschen dafür tötet?

    Ihr Kopf begann zu schmerzen.
    Sie schob die großen Bücher über die Maler des neunzehnten Jahrhunderts zur Seite. Dort fand sie keine Antwort. Sie lag irgendwo anders versteckt.
    Was hatte es mit diesem wertlosen Gaume auf sich?
    Was ist es, Ellie?
    Dann kam ihr die Idee. Nicht auf einen Schlag, sondern als würde ein Vogel ganz sanft an ihrem Hirn picken.
    Liz Stratton hatte es ihr gesagt, als sie von Strattons Männern weggeschafft worden war. Ihr resigniertes Gesicht, als würde man sie nie wieder sehen. Sie sind die Kunstexpertin. Warum, glauben Sie, nennt er sich selbst Gachet?
    Natürlich. Der Schlüssel lag im Namen.
    Dr. Gachet.
    Ellie drückte sich vom Schreibtisch ab. Es hatte immer schon - selbstverständlich

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