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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Leid, dass ich alle im Stich gelassen habe.« Er legte seine Hand über meine. »Ich weiß, dass es nicht reicht, das zu sagen. Ich weiß, dass damit nichts besser wird. Aber es ist alles, was ich habe.«
    Ich spürte einen Druck hinter den Augen. »Wenn Dave uns von da oben zuschaut«, sagte ich und versuchte zu lachen, »wette ich, dass er denkt: Mann, dieses Stückchen Weisheit hätte ich schon ein paar Tage früher gebrauchen können.«
    Franks Lachen hörte sich fast wie ein Stöhnen an. »Das ist was, das ich nie auf die Reihe gekriegt habe - große Ideen, beschissener
Zeitpunkt. Aber ich habe für alles vorgesorgt. Für deine Mutter. Und für dich auch, Ned.«
    »Wir werden diesen Kerl kriegen, Pop.« Ich drückte seine Hand. Jetzt weinte ich tatsächlich.
    »Ja, mein Sohn, du schnappst ihn dir.« Unsere Blicke trafen sich zu einer schweigenden, heftigen Umarmung. Sol hatte Recht gehabt. Ich vergab meinem Vater. Alles. Dazu brauchte ich keine Worte.
    »Ich muss gehen, Pop.« Ich drückte seine knochigen Finger. »Vielleicht siehst du mich eine Weile nicht mehr.«
    »Das hoffe ich doch schwer, mein Sohn«, gluckste er. »Jedenfalls nicht dort, wohin ich gehen werde.« Er ließ meine Hand los.
    Ich trat einen Schritt zurück in den Flur. »Hey, Pop«, sagte ich und drehte mich noch einmal um. Meine Stimme stockte.
    Frank stand immer noch am Gitter.
    »Eins musst du mir noch verraten. Moms Pelzmantel, den du damals mit nach Hause gebracht hast - er war gestohlen, oder?«
    Seine eingesunkenen Augen bekamen einen harten Ausdruck, als wollte er sagen: Wie kannst du mich so was fragen? Dann verzog er seine Lippen zu einem Lächeln. »Natürlich war er gestohlen, Junge.«
    Als ich den Flur entlangging, lächelte ich meinem Vater ein letztes Mal zu.

99
    Der FBI-Mann befestigte einen Draht an meinem Körper.
    »Du wirst die ganze Zeit über dieses Mikrofon tragen«, erklärte Ellie. Wir waren in Sols Haus, das uns als eine Art Basis diente. »Unsere Leute werden überall sein. Du brauchst nur das entscheidende Wort zu sagen, Ned, dann schnappen wir uns Dennis Stratton.«
    Ein ganzes Team von Agenten war da. Morettis Ersatz, ein dünnlippiger Kerl mit schmierigem, dunklem Haar und Hornbrille, hatte das Sagen. Der leitende Special Agent Ficke.
    »Also, das sind die Grundregeln«, klärte mich Ficke auf. »Erstens, ohne Stratton machen Sie gar nichts. Keine Zwischenhändler. Sie erwähnen Morettis Namen nicht. Ich will nicht, dass er denkt, es gäbe eine Möglichkeit, dass er irgendwelche Geheimnisse preisgegeben hat. Vergessen Sie auch nicht, Stratton hat Anson vielleicht nie kennen gelernt. Ebenso wenig wie Ihren Vater. Bringen Sie ihn dazu, dass er von dem Diebstahl redet, wenn Sie können. Wer hat ihn inszeniert? Bitten Sie ihn, den Scheck sehen zu dürfen. Der Scheck reicht, um ihn dranzukriegen. Schaffen Sie das alles?«
    »Ich werde es schaffen, Agent Ficke. Wie machen wir das mit dem Bild?«
    »Hier … probieren Sie es aus.«
    Eine Agentin brachte ein mit viel Klebeband verschlossenes Paket. »Was ist da drin?«, wollte ich wissen.
    »Eine Menge Schwierigkeiten für Sie, wenn Stratton es auspackt«, antwortete Ficke. »Also bitten Sie ihn vorher, Ihnen den Scheck zu zeigen. Wenn man ihnen irgendwie zusetzt, kommen wir und holen Sie.«
    Ich schaute Ellie an. »Wirst du da sein?«
    »Natürlich werde ich da sein.«

    »Auf jedem Stock steht Verstärkung bereit«, beruhigte mich Ficke. »Sobald Sie haben, was wir brauchen, oder die anderen das Paket öffnen, brechen wir durch die Tür. Ihnen passiert nichts.«
    Ich beäugte ihn. Mir wird nichts passieren. Ich kam mir so entbehrlich vor wie jemand, der losgeschickt wird, um ein Minenfeld zu testen. Los, geh, dir wird nichts passieren. Eine Sache war allen in diesem Zimmer klar: Es entspräche ganz gewiss nicht Strattons Plan, dass ich dieses Hotelzimmer lebend verließ.
    »Ich möchte mit Ellie reden«, verlangte ich.
    »Sie leitet diesen Einsatz nicht«, widersprach Ficke ziemlich ruppig. »Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich an mich.«
    »Ich habe keine Fragen. Ich muss mit Ellie reden. Aber nicht hier. Alleine. Draußen.«

100
    Wir gingen hinaus Richtung Pool. Ficke beobachtete uns durch die Rollos hindurch, so dass ich Ellie die Stufen hinunter zum Strand, »meinem Büro«, führte. So weit weg von ihm wie möglich.
    Ellie krempelte sich die Hosenbeine hoch und ließ ihre Schuhe an der Treppe stehen. Dann gingen wir den Strand entlang. Die Sonne stand bereits

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