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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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rechtzeitig, Stratton. Der Plan hat sich geändert. Ich wollte mir dieses wundervolle Ereignis nicht entgehen lassen. Und Ihre Freunde möchten vielleicht mithören, wenn wir hier unsere geschäftlichen Angelegenheiten besprechen.«

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    Oben in einer der Hotelsuiten geriet Ellie in Panik. »Ned, was machst du da?«, rief sie immer wieder ins Mikrofon, aber Ned antwortete nicht.
    »Abbrechen«, sagte Ficke. »Wir blasen dieses Fiasko ab.«
    »Das können wir nicht«, widersprach Ellie. Sie erhob sich von ihrem Lauschposten. »Ned ist im Ballsaal. Er wird sich mit Stratton treffen. Er zieht die Sache durch.«
    Ficke funkelte sie an. »Wenn wir nach unten gehen, Special Agent Shurtleff, dann mit Sicherheit, um ihn da rauszuholen, nicht um ihm zu helfen. Die Show ist vorbei.« Er riss sich den Kopfhörer herunter. »Ich lass mir von diesem Cowboy nicht das FBI in den Dreck ziehen.« Er nickte dem Einsatzleiter zu. »Beenden Sie die Sache.«
    »Nein.« Ellie schüttelte den Kopf. »Geben Sie mir zwei Männer. Wir können ihn nicht einfach im Stich lassen. Wir haben es versprochen. Er braucht Verstärkung. Er zieht die Sache durch und trifft sich mit Stratton.«
    »Dann bleiben Sie von mir aus und hören Sie zu, Special Agent Shurtleff«, sagte der leitende Agent an der Tür. »Das Band läuft.«
    Ellie konnte es nicht fassen. Er brach einfach die Zelte ab. Ned war da unten. Ohne Verstärkung.
    »Er hat gesagt, er würde uns Stratton ausliefern, und das wird er auch tun«, beharrte Ellie. »Wir haben es versprochen. Wir können nicht einfach weglaufen. Wir würden zulassen, dass er umgebracht wird.«
    »Sie können Downing nehmen«, sagte Ficke. »Und Finch unten in der Halle.« Sein Blick wirkte irgendwie gleichgültig. »Er ist Ihr Werkzeug, Special Agent Shurtleff. Er ist Ihr Problem.«

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    »Unsere geschäftlichen Angelegenheiten hier besprechen?«, fragte Stratton mit seinem typischen, unerschütterlichen Lächeln, obwohl ich wusste, dass er sich wunderte, was hier vor sich ging.
    Ich erwiderte sein Lächeln auf meine Art. »Sie haben meinen Bruder umgebracht, Stratton. Sie dachten doch wohl nicht, dass ich Ihnen das so ungestraft durchgehen lasse?«
    Ein paar Köpfe drehten sich. Überrumpelt, wie Stratton war, blickte er sich um.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, Mr. Kelly, aber für einen Mann, der eigentlich verhaftet wurde und auf seine Verhandlung wartet, finde ich es reichlich mutig, mir irgendwelche Beschuldigungen an den Kopf zu werfen.«
    »Liz hat er auch umgebracht«, fuhr ich so laut fort, dass es alle hören konnten, die in der Nähe standen. »Und es mit dieser lächerlichen Affäre getarnt, weil sie ihn anschwärzen wollte. Er hat seine eigenen Bilder gestohlen und verkauft, dann hat er diese vier Menschen in Lake Worth umgebracht, damit es so aussieht, als wäre für die Diebe etwas schief gelaufen. Aber ihm ist etwas abhanden gekommen. Etwas, das nicht gestohlen werden sollte. Stimmt’s, Mr. Stratton?«
    Ich hielt das Paket hoch.
    Stratton riss die Augen auf. »Oh, Mr. Kelly, was haben Sie uns da mitgebracht?«
    Ich hatte ihn. Er saß in der Falle. Ich sah, dass seine Maske, mit der er sich immer unter Kontrolle hatte, Risse bekam. Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
    Lawson kam auf uns zu. Und schlimmer noch: Strattons Handlanger, der Pferdeschwanz.
    »Schade, dass Moretti von Ihrem eigenen Vater umgebracht
wurde«, meinte Stratton. »Warum erzählen Sie das nicht auch herum? Ich glaube, Sie sind es, der etwas tarnt. Sie sind derjenige, der auf Kaution freigelassen wurde. Sie haben nicht den geringsten Beweis.«
    »Der Beweis …« Ich lächelte. »Der Beweis ist dieses Bild.« Ich schwenkte das Paket. »Dasjenige, das ich Ihnen heute Abend bringen sollte, Mr. Stratton. Der Gaume.«
    Stratton schielte auf das Paket, befeuchtete seine Lippen. Seine Stirn glänzte.
    Die Anwesenden tuschelten aufgeregt, rückten näher, versuchten zu verstehen, was hier passierte.
    »Das … das ist absurd«, begann er zu stottern und suchte nach einem ihm freundlich gesinnten Gesicht. Die Umstehenden warteten auf eine Antwort. Fast schon war ich schadenfroh.
    Dann wandte er sich wieder mir zu, doch statt völlig die Fassung zu verlieren, drückte sein Gesicht die gewohnte Kontrolle aus. Seine Augen begannen zu leuchten. »Dieser miserable Trick könnte sogar funktionieren, wenn Sie dieses Bild tatsächlich in Ihrem Paket hätten. Stimmt’s, Mr. Kelly?«
    Im Ballsaal wurde es plötzlich still.

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