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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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haben den Beweis, den Sie brauchen …«
    Der Detective trat vor und packte Stratton am Arm. Niemand
im Saal war schockierter als ich. Ellie und ich waren sicher gewesen, dass er Strattons Mann war.
    »Dennis Stratton, ich verhafte Sie wegen Mordes an Tess McAuliffe und Liz Stratton.«
    Völlig entgeistert und mit zitternden Lippen blickte Stratton auf Sollie.
    Dann geriet die Situation außer Kontrolle. Pferdeschwanz nahm die Waffe von meinen Rippen, benutzte mich aber als Deckung, während er auf Lawson zielte. Champ löste sich aus der Runde der Zuschauer und rammte ihn, so dass er über den Boden rutschte. Dort, im Kampf, drehte er ihn auf den Rücken.
    »Tut mir Leid, Kumpel, aber du schuldest mir noch einen Seitengrill aus Chrom für meine Ducati.« Champ knallte mit seiner Stirn gegen die von Pferdeschwanz, dessen Kopf mit einem Krachen auf den Boden traf.
    In diesem Moment löste sich ein Schuss.
    Die Menschen schrien, drängten hektisch zum Ausgang. »Jemand hat geschossen!«
    Ich blickte zu Stratton, Lawson, Sollie … und schließlich auf Champ. Er hing breitbeinig über Pferdeschwanz, auf seinen Lippen zeigte sich ein ungläubiges Grinsen. Zuerst dachte ich, er würde »Siehst du, ich habe dir doch gesagt, dass ich dir den Rücken freihalte«, sagen. Doch dann sah ich, dass sein Blick eher Schock ausdrückte. Blut sickerte durch sein weißes Hemd.
    »Geoff!«, rief ich. Er begann zu schwanken, ich fing ihn gerade noch auf und legte ihn vorsichtig auf den Boden.
    »Scheiße, Neddie«, sagte er und blickte mich an. »Dafür schuldet mir das Schwein ein ganz neues Motorrad.«
    Noch ein Schuss knallte, dann brach das Chaos aus. Strattons zweiter Leibwächter schoss. Lawson war getroffen. Die Gäste warfen sich auf den Boden.
    Eine Kugel bohrte sich in die Brust des Leibwächters, er fiel
nach hinten durch ein Fenster, riss die bestickten Vorhänge von den riesigen Stangen. Dann erblickte ich Stratton, der nicht mehr von Lawson festgehalten wurde. Er schlich nach hinten Richtung Küche.
    Ich rief ins Mikrofon, nach Ellie. »Champ ist verletzt. Er wurde getroffen!« Aber sie antwortete nicht. Ich hatte eigenmächtig den Plan geändert. Und jetzt?
    »Meine Güte, Kumpel, renn los!«, verlangte Champ und leckte über seine Lippen. »Ich habe hier alles unter Kontrolle.«
    »Halte durch.« Ich drückte seine Hand. »Die Polizei wird bald hier sein. Tu so, als würdest du auf dein Bier warten.«
    »Ja, so eins könnte ich jetzt ganz gut gebrauchen.«
    Ich schnappte mir die Waffe von Pferdeschwanz, dann rannte ich dem Kerl hinterher, der den Mord an meinem Bruder in Auftrag gegeben hatte.

106
    Die Schießerei war vorbei, als Ellie und die beiden anderen FBI-Agenten den Ballsaal erreichten. Verwirrte Gäste in Smokings und Abendkleidern drängten nach draußen. Als sie die FBI-Jacken sahen, deuteten sie in den Saal. »Da gab’s eine Schießerei. Jemand ist verletzt.«
    Ellie rannte mit gezogener Waffe in den Ballsaal. Das Sicherheitspersonal des Hotels war bereits dort. Der Raum war fast leer, Stühle und Tische waren umgekippt, Blumen lagen auf dem Boden.
    Das sah nicht gut aus.
    Lawson lehnte gegen eine Wand, einen roten Fleck an der Schulter. Carl Breen kniete neben ihm und brüllte etwas in sein Funkgerät. Drei weitere Personen lagen auf dem Boden. Zwei sahen aus wie Strattons Männer - einer, wahrscheinlich tot, war in einen Vorhang gewickelt, der andere war Pferdeschwanz, das Schwein, das Ned gejagt hatte. Mausetot, wie er war, würde er niemanden mehr verfolgen.
    Den dritten erkannte Ellie an seinem orangefarbenen Haar.
    Champ!
    »Mein Gott«, stöhnte Ellie und eilte hinüber. Geoff lag auf dem Rücken, ein Knie angewinkelt. Die linke Seite seines Hemdes war von Blut durchtränkt. Weißes Gesicht, leicht glasiger Blick.
    »Mein Gott, Champ …« Ellie kniete nieder.
    Einer der Sicherheitsleute bellte etwas in sein Funkgerät und rief nach einem Krankenwagen. Ellie beugte sich vor und blickte Champ in die Augen. »Halte durch. Es wird alles wieder gut.« Sie legte eine Hand seitlich an sein Gesicht. Es war von kaltem Schweiß überzogen. Ihr Blick verschwamm hinter ihren Tränen.

    »Ich weiß, das muss ich bitter bezahlen«, meinte Geoff und schaffte es zu lächeln. »Dass ich mich als Kellner ausgegeben habe und so.«
    Ellie lächelte zurück und drückte sanft seine Hand. Dann blickte sie sich im Ballsaal um.
    »Er ist ihm nachgelaufen, Ellie«, flüsterte Geoff und drehte seine Augen Richtung Küche.

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