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Die Palm-Beach-Verschwoerung

Titel: Die Palm-Beach-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Es sei egal, dass ich vorbestraft wäre und sie immer noch beim FBI arbeiten würde. Das würde sie von den anderen unterscheiden, sagte sie mit einem Lachen. Sie von dem ganzen Behördenkram fern halten. Sie war die einzige Agentin, die mit einem Mann zusammen war, den sie selbst verhaftet hatte.
    Du kannst dich darauf verlassen, sagte Ellie.
    Dann hatte ihr das FBI tatsächlich eine Beförderung angeboten. Sie wurde nach New York versetzt. Leiterin der Abteilung Internationaler Kunstraub. Ein großer Schritt nach oben. Eine Menge Auslandsreisen. Die Besuche wechselten von einmal wöchentlich zu einmal im Monat. Dann hatten sie im letzten Frühling irgendwie aufgehört.
    Na ja, wir hatten uns ein paar Mal die Woche noch E-Mails geschrieben und miteinander telefoniert. Sie hat mir gesagt, dass sie mich immer noch unterstütze und stolz darauf sei, was ich tat. Sie habe immer gewusst, dass ich was aus mir machen würde. Aber ich hatte eine Veränderung in ihrer Stimme bemerkt. Ellie war schlau und immer auf der Überholspur. Nach dem Fall war sie sogar im Fernsehen gewesen. Als der September heranrückte, bekam ich eine Mail, dass sie bei meiner Entlassung vielleicht im Ausland sei. Ich wollte nicht drängen. Träume ändern sich. Das ist es, was das Gefängnis mit einem macht. Während die Tage dahingingen, beschloss ich, wieder von vorne anzufangen, falls sie mich abholen würde. Dann wäre ich der glücklichste Mensch in Florida. Wenn nicht - nun, wir hatten uns beide in der Zwischenzeit verändert.
    Vor dem Gefängnis warteten ein Taxi und ein paar andere Autos. Eine junge Latino-Familie ging aufgeregt auf jemanden zu.

    Keine Ellie. Nirgendwo ein Minivan.
    Aber gleich beim Zaun am Ende der langen Einfahrt stand ein Fahrzeug, das mir ein Lächeln entlockte.
    Ein Cadillac in vertrautem Hellgrün. Einer von Sollies Wagen.
    Und an der Motorhaube lehnte mit überkreuzten Beinen ein Kerl in Jeans und dunkelblauem Sakko.
    Orangefarbenes Haar.
    »Hey, Kumpel, es entspricht zwar nicht genau dem, was du dir erhofft hast«, meinte Champ mit zerknirschtem Lächeln, »aber du siehst aus wie jemand, der gerne nach Hause gefahren werden würde.«
    Ich bekam feuchte Augen, als ich Champ dort in der heißen Sonne stehen sah. Seit dem Tag meiner Verhaftung hatten wir uns nicht mehr getroffen. Er hatte sechs Wochen im Krankenhaus verbracht. Milz- und Lungendurchschuss, nur noch eine Niere. Die Kugel war von seiner Wirbelsäule abgeprallt. Ellie hatte mir erzählt, dass er nie wieder Rennen fahren könnte.
    Ich nahm meine Taschen und ging auf ihn zu. »Und, wo genau ist ›zu Hause‹?«
    »Bei den Kiwis gibt’s einen Spruch: Zu Hause ist dort, wo die Frauen schnarchen und das Bier nichts kostet. Heute Abend ist mein Sofa gemeint.«
    Wir legten die Arme umeinander und hielten uns lange fest. »Du siehst blendend aus, Champ. Ich habe ja schon immer gesagt, du würdest mal gut abkassieren.«
    »Ich arbeite jetzt für Mr. Roth. Er hat den Kawasaki-Laden auf dem Okeechobee Boulevard gekauft …« Er reichte mir eine Visitenkarte. Geoff Hunter, ehemaliger WSB-Weltmeister, Gesellschafter. »Wenn man sie schon nicht fahren kann, kann man sie wenigstens verkaufen.«
    Geoff nahm mir die Tasche ab. »Na, Kumpel, was meinst du? Zischen wir los? Diese alte Kutsche ist mir unheimlich.
Hab mich noch nie sicher gefühlt, wenn ich mit etwas fahre, das ein Dach und vier Räder hat.«
    Ich ließ mich auf dem Beifahrersitz nieder, während Geoff meine Taschen im Kofferraum verstaute. Dann zwängte er seinen noch immer steifen Körper hinters Lenkrad. »Schauen wir mal«, sagte er und fummelte mit dem Zündschlüssel herum, »ansatzweise erinnere ich mich noch daran, wie das funktioniert …«
    Er ließ den Motor aufheulen und fuhr ruckartig los. Ich drehte mich um und warf einen letzten Blick durch das Heckfenster. Hoffte auf etwas, das nicht sein sollte. Die Türme des Coleman-Gefängnisses rückten in die Ferne, und mit ihnen ein Teil meiner Hoffnungen und Träume.
    Als Champ das Gaspedal durchdrückte, schaltete der zwanzig Jahre alte Caddie in einen neuen Gang, der wahrscheinlich lange Zeit nicht benutzt worden war. Champ zwinkerte mir beeindruckt zu. »Was meinst du, Kumpel, sollen wir auf der Schnellstraße mal schauen, was dieser alte Vogel wirklich draufhat?«

113
    Am nächsten Morgen ließ Sollie mich abholen.
    Als ich zu ihm nach Hause kam, schaute er im Sonnenzimmer neben dem Pool Nachrichten. Er wirkte ein bisschen älter, ein bisschen

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