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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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meinen Arm und zerrte mich zur Luke des Karrens. Er machte eine eindeutige Bewegung, ich sollte hineinkrabbeln. Mir stach mein Erbrochenes ins Auge.
    »Äh, kann ich zuerst saubermachen?«, fragte ich ihn und deutete auf den Schmutz.
    Er schien zu verstehen, denn er nickte. Ich streute etwas Schnee darauf und fegte anschließend mit ein paar Reisern alles hinaus. Dann krochen der Junge und ich wieder hinein. Die Klappe wurde geschlossen und wenige Sekunden später ruckelte der Karren los.
    Der Junge saß mir schweigend gegenüber und starrte mich an. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Er wirkte weder wütend noch ängstlich. Vielmehr neugierig und desinteressiert zugleich. Der Gesichtsausdruck, den die Queen immer hatte, wenn sie einer Parade beiwohnte. Ein solches Gesicht gehört bestimmt mit zur Königsausbildung. So wie eine Krone nonchalant tragen, huldvolles Winken und arrogant nicken.
    »Ich bin Felicity. Wie heißt du?«, fragte ich, als mir die Stille zu dumm wurde.
    Er hob fragend beide Augenbrauen.
    »Was?«, fragte ich irritiert.
    »Du bist nicht befugt zuerst zu sprechen oder mich zu duzen«, sagte er hochnäsig. »Aber da wir beide Opfer einer Entführung sind, werde ich darüber hinwegsehen.«
    Wie freundlich, dachte ich und wollte schon sagen, er könnte es auch lassen, aber da antwortete er: »Ich heiße Karolus. Karl. Wie dein Freund.«
    »Carl ist bestimmt nicht mein Freund.« Ich lehnte mich dem jungen Karl gegenüber an die Wand und schloss die Augen. Die Kopfschmerzen wurden langsam erträglich.
    »Du bist mit ihm gekommen, ihr habt beim Essen nebeneinander gesessen und du hast nur mit ihm geredet. Mit niemandem sonst.«
    Ich blinzelte überrascht. »Sag nur, wir sind dir inmitten dieser Menschenansammlung aufgefallen.« Das war mehr als ungewöhnlich. Obwohl - Lees strahlend schöne Erscheinung war überall auffällig.
    »
Du
bist mir aufgefallen.« Jetzt sah er mich eindringlich an.
    »Ich?« Ich war perplex. Ich war wohl niemand, der auffiel. Ich war die graue Maus, das Mauerblümchen, der Blaustrumpf. Ich fiel höchstens durch meine Ungeschicklichkeit auf, weil ich etwas verschüttete oder fallenließ.
    »Du hast seltsam verloren gewirkt zwischen all den Menschen.« Karl lehnte sich zurück und zog die Knie an. »Du hast das Essen kaum angerührt, als wärst du Besseres gewohnt.«
    Ich konnte ihm jetzt schlecht entgegenhalten, in jedem Schnellimbiss gäbe es besseres Essen als an der Tafel in seinem Königshaus.
    »Außerdem hat dein Haar manchmal golden geschimmert.«
    »Ich saß neben dem Kamin«, sagte ich trocken. »Das Feuer war an.«
    Plötzlich beugte er sich vor und streckte die Hand aus. Erschrocken zuckte ich zurück doch er fasste nur nach einer Strähne meines Haars und rieb sie zwischen den Fingern.
    »Das ist so zart wie Seide.« Er wirkte erstaunt. »Du riechst auch gut.«
    Ich fühlte mich geschmeichelt, aber dann fiel mir ein, dass die meisten Menschen, denen wir bislang begegnet waren, sehr schmuddelig gewesen waren. Also stellte nur fest, dass ich mich regelmäßig wusch.
    »Ist dieser Karl dein Mann?«, fragte Karl und lehnte sich wieder an seine Wand.
    »Gott behüte!« Bei dem Gedanken schüttelte es mich regelrecht.
    »Wieso? Ich könnte mir denken, dass er auf einige Frauen recht attraktiv wirkt.«
    Meine Kopfschmerzen wurden wieder stärker und das Denken fiel mir schwerer. »Mein Begleiter heißt Lee. Carl ist der Schwager meiner Schwester.« Ich fühlte, wie mir wieder schlecht wurde und legte mich hin.
    »Ist Lee dein Mann?«
    Ich schloss die Augen. »Nein. Was glaubst du, haben sie mit uns vor?«, fragte ich. »Ich vermute, du dienst als Druckmittel für irgendeine Forderung.« Mir schoss durch den Kopf, dass die Entführung vielleicht gar keine materiellen, sondern vielmehr politische Zwecke verfolgen könnte. »Hat dein Vater viele Feinde?«
    Karl zuckte die Schultern. »Er ist König. Natürlich hat er Feinde. Die Sachsen im Norden, die Aquitanier im Süden und den Herzog von Bayern. Ich glaube, das hier sind Sachsen. Ihre Sprache, ihre Kleidung. Alles deutet darauf hin.«
    Hui, das war ganz schön schwerer Tobak. Mir wurde schwummerig. Der Junge redete recht locker über Weltpolitik. Ob Prinz William auch so locker wäre, wenn Präsident Obama mit England im Clinch läge? Aber auch wenn Karl mit Sicherheit gut behandelt würde, was geschähe mit mir? Es grenzte schon an ein Wunder, dass sie mich nicht sofort umgebracht hatten.
    Hoffentlich waren

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