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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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wie ein schwarzes Loch im Universum. Wie willst du deine A-Levels schaffen, wenn deine Mutter dich jede Nacht so lange im Pub stehen lässt?«
    Gute Frage. Ich hatte keine Antwort. »Das geht schon irgendwie«, murmelte ich ausweichend. »Ich rieche nicht nach Alkohol?«
    Jayden schüttelte den Kopf. »Aber geh und leih dir einen Concealer oder so was. Du siehst echt aus wie ein Vampir.«
    Ich sah ihn konsterniert an. Woher wusste er, was ein Concealer war? Zu meinem Glück kam soeben Ruby auf uns zu.
    »Ruby, kannst du mir ein wenig Makeup leihen?«, fragte ich, ehe Jayden mich bloßstellte und für mich fragte.
    Rubys verträumter Blick wurde kritisch. Sie musterte mich kurz, dann zog sie mich entschlossen in die nächste Mädchentoilette. Als ich ein paar Minuten später in den Spiegel blickte, sah ich ziemlich erholt aus, auch wenn ich kurz vorm Einschlafen war. Die Ruhe im Klo und das geduldige, mit geschlossenen Augen Sitzen und Warten, bis Ruby ihre Arbeit an mir beendet hatte, ließen meine ganze Erschöpfung hochkommen.
    Ich stolperte zur nächsten Stunde und ließ mich müde auf meinen Sitz fallen. Das Licht ging aus, ein Overheadprojektor wurde angeschaltet und im gleichen Moment landete ein Zettel vor mir auf der Tischplatte:
    Mrs Cobb zum Lachen bringen.
    Das war ein Scherz, dachte ich noch. Das muss ein Scherz sein, denn wer hätte jemals in der Geschichte des College Mrs Cobb auch nur lächeln sehen? Ich sah zu dem strengen Gesicht von Mrs Cobb. Sie war ganz konzentriert darauf, der Klasse ihre Folie zu erläutern. Dann verschwamm alles.
    »… Felicity … ohnmächtig«, drang eine fremde Stimme durch den Nebel. Ich blinzelte. Aber eigentlich war ich zu müde zum Blinzeln. Ich wollte schlafen. Nur schlafen.
    »Ich bringe sie an die frische Luft«, sagte wieder die unbekannte Stimme. Kurz darauf packte mich jemand. Ich fühlte, wie ich hochgehoben wurde. Jetzt zwang ich mich dazu meine Augen aufzureißen.
    »Bleib ja ruhig liegen«, murmelte Lee und presste mich noch fester an seine Brust.
    Erschrocken hielt ich ganz still und schloss die Augen wieder. Er roch gut. Ein seltsamer Duft, auf jeden Fall nach frischer Luft, aber auch noch nach etwas anderem … Wald? Wiesen? Moos! Jetzt hatte ich es: Moos. Um Himmels willen, bloß nicht ins Schwärmen geraten, sagte ich mir und öffnete die Augen. Wir hatten die Treppe erreicht.
    »Okay, jetzt kannst du mich runterlassen«, sagte ich und strampelte mich frei.
    Lee setzte mich ab. »Bist du sicher?«
    »Ja. Dir wird es bestimmt schon zu schwer. Ich bin schließlich keine Elfe.«
    Er grinste breit, als hätte ich einen Witz gemacht. »Nein, du bist keine Elfe. Aber ich schaffe das.«
    Das glaubte ich ihm. Mich hatte niemand mehr getragen, seit ich drei Jahre alt war. »Trainierst du mit Dreihundert-Kilo-Gewichten?«
    »Hin und wieder«, sagte er ausweichend. »Komm, ich spendiere dir einen Kaffee.«
    Kaffee! Allein das Wort klang schon verführerisch. Mir ging auf, dass ich seit bestimmt zwei Wochen keinen Kaffee mehr getrunken hatte, weil ich jeden Abend im Pub ausgeholfen hatte und dadurch morgens immer zu knapp dran war.
    »Äh, musst du nicht in den Unterricht zurück?« Den Kaffee hätte ich lieber alleine getrunken. Ohne einen blendend aussehenden Musterknaben, der alle Blicke auf sich zog und meine unzureichende Erscheinung damit unterstrich. Aber zu meinem Leidwesen grinste Lee nur und zuckte gleichgültig die Achseln.
    »Die eine Stunde wird mich schon nicht umbringen.« Er nahm mich am Ellbogen und zog mich die Treppe hinunter.
    Wir gingen zu Starbucks zwei Straßen weiter. Lee bestand darauf den Kaffee zu bezahlen und brachte mir ein Sandwich mit.
    Ich hatte es zu schnell verschlungen, als dass ich es hätte ablehnen können. Ohne zu fragen stand Lee wieder auf und kam mit einem weiteren zurück. Welches ich ebenso verschlang. Danach war ich auf jeden Fall nicht mehr so müde und konnte den ausgezeichneten Kaffee genießen.
    »Danke«, sagte ich, lehnte mich in dem bequemen Sessel zurück. Ich war beschämt. Was mochte er von mir denken, wenn ich hier fraß wie ein ausgehungerter Wolf?
    »Keine Ursache«, sagte er.
    Ich starrte auf seinen langen Beine, die sich vor uns austreckten und an den Knöcheln überschlugen. Ich wagte einen Blick auf seine gesamte Erscheinung– und bereute ihn sofort. Er bot das Bild vollkommen lässiger Eleganz. Hatte ich meine Haare heute Morgen überhaupt gekämmt?
    »Kommt es öfter vor, dass du verschläfst?«, fragte

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