Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
Vom Netzwerk:
die drei Buchstaben ein. »Überleg es dir mit Carl. Richard Cosgrove ist einfach unerreichbar. Obwohl er wirklich sehr attraktiv ist.« Und dann fügte sie leise hinzu, als würde sie mit sich selbst sprechen: »Allerdings ist dein Schulkamerad Lee noch attraktiver.«
    Ein Klopfen an der Haustür rettete mich vor einer Antwort. Ich öffnete in der Erwartung Mrs Collins vorzufinden, die oft zu dieser Tageszeit auf einen Kaffee vorbeischaute. Aber es war nicht Mrs Collins. Es war Lee.
    »Bitte lass mich rein, Fay.«
    Ich wollte ihm die Tür ins Gesicht schlagen. Als hätte er – nein, er
hatte
wohl – meine Absicht erkannt, hielt er schnell einen riesengroßen Blumenstrauß in die Höhe. Lilien, Nelken, Rosen und ein paar Sorten, die ich nicht mit Namen kannte, wunderschön arrangiert mit Schleierkraut und grünen Gräsern. Die Blumen verströmten einen betörenden Duft.
    »Ich werde dir beantworten, soviel ich kann. Vor Ciaran konnte ich nicht offen sprechen. Bitte, Fay.«
    Ich war noch immer unschlüssig. Ich war echt wütend, aber das hier war wirklich … »Mir hat noch nie jemand Blumen geschenkt.«
    Lee hatte wieder dieses überhebliche Grinsen, bei dem er einen Mundwinkel höher zog als den anderen. Er sah aus, wie jemand, der sich seines Charmes absolut sicher war.
    Natürlich war er das.
    »Felicity? Wer ist da?«
    Mum schaute neugierig um die Ecke. Ich hatte sie einen Moment lang komplett vergessen, sonst hätte ich Lee bestimmt in den Flur geschubst und vor meiner Mutter versteckt. So sah ich ihr überraschtes Gesicht und die leuchtenden Augen, die von Lee zu den Blumen und wieder zurück zu Lee wanderten.
    »Oh, hallo Lee. Möchtest du nicht reinkommen? Felicity, es ist sehr unhöflich Gäste in der Tür stehen zu lassen.«
    »Eigentlich wollte ich Felicity ausführen, Mrs Morgan.« Lee setzte noch einen drauf und lächelte meine Mutter einschmeichelnd an.
    Wie erwartet schmolz sie dahin. Ich wusste, wenn ich jetzt mit Lee durchbrannte, würde sie nichts dagegen sagen und uns viel Glück wünschen.
    »Ich bringe Felicity um zehn Uhr nach Hause. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Kein Problem, Lee. Ihr könnt auch bis elf bleiben. Heute Abend komme ich ohne sie im Pub aus.« Sie kam näher und nahm mir die Blumen ab. »Die stelle ich in eine Vase und dann in dein Zimmer. Geh nur. Viel Spaß, ihr beiden.«
    Lee winkte ihr ein letztes Mal lächelnd zu und zog mich hinaus.
    »Waren die Blumen für mich oder ein Bestechungsgeschenk für meine Mutter?«, fragte ich, als die Tür hinter uns zugefallen war.
    Er hob eine Augenbraue. »Die waren für dich, ungläubiger Thomas. Komm mit, wir müssen ein Stück fahren.«
    Wir fuhren in seinem supereleganten Mercedes nach Westminster und er parkte in einer kleinen Seitenstraße hinter der Abbey. Inmitten der Diplomatenbüros und schwarzen Limousinen.
    »Was tun wir hier?«, fragte ich neugierig, als er mich zwischen diesen altehrwürdigen Häusern hindurchführte. Dieses Eck von Westminster hatte ich noch nicht oft besucht.
    »Ich werde dir jetzt ein paar Verhaltensregeln beibringen, also wie man sich verhält, wenn man Verehrer hat«, sagte Lee und warf mir einen spöttischen Blick von oben zu. »Nein, ernsthaft. Ich werde dir jetzt einen Ort zeigen, der zu jeder Zeit ein wenig Magie in sich hatte.«
    »Westminster Abbey?«, fragte ich überrascht, als wir um die Ecke bogen und Lee sich zu den unzähligen Touristen gesellte, um für uns beide das horrende Eintrittsgeld zu zahlen. »Lee, wenn wir hier inmitten der Menschen verschwinden, wird das Aufsehen erregen«, zischte ich.
    »Ich weiß. Komm mit.«
    Er packte meinen Ellbogen und sogleich durchfuhr uns der übliche leichte Stromschlag. Da ich darauf vorbereitet war, fand ich es nicht mehr ganz so schlimm. Lee lenkte uns um den Bekennerschrein herum, am Kreuzgang vorbei in Richtung Abteigarten.
    Hier war kaum etwas los. Die Touristen klapperten lieber die Dan-Brown-Sehenswürdigkeiten ab und blieben spätestens im Kapitelraum hängen. Dadurch waren wir beide ganz allein in dem kleinen Garten mit dem Brunnen in der Mitte. Durch ein Seitengitter konnten wir auf den Nachbarhof schauen, wo die Schüler der Westminster School gerade Pause hatten und in ihren exklusiven Schuluniformen Fußball spielten.
    Lee nahm meine Hand und zog mich in die uneinsichtigste Ecke des Gartens. »Okay. Das hier ist einer der ältesten Teile von ganz Westminster. Fühl in dich hinein.«
    Er scherzte nicht. Sein Gesicht war ganz ernst. Also

Weitere Kostenlose Bücher