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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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sagte Phyllis neben mir, als hätte sie meine Gedanken gehört. »Alle befinden sich im Krieg wegen einem Ring.«
    »Hm. Und der gehört jetzt Nicolas Sarkozy«, sagte Corey. Wir lachten alle und versauten dadurch die Szene, in der Sean Bean einen Pfeil abbekommt und dramatisch zu Boden geht.
    Später im Bett dachte ich noch einmal über den Abend nach. Phyllis hatte ausgesprochen, was ich gedacht hatte. Das war nicht unüblich bei uns beiden. Wir dachten häufig das Gleiche und es war schon vorgekommen, dass wir beide gleichzeitig das Gleiche sagten.
    Aber Lee …
    Ich hatte seine Stimme in Französisch gehört. Wie konnte das sein? Oder lag er, wie Phyllis, auch auf meiner Wellenlänge? Nur im Gegensatz zu Phyllis hatte ich ihn klar und deutlich vernommen, als würde er mit mir sprechen. Obwohl … Ich war mir gar nicht mehr sicher, ob ich es mir nicht nur eingebildet hatte. Aber hätte ich mir Lees Blick nach dem Vorfall auch ausdenken können?
    Und dann seine Fürsprache. Weshalb legte er so viel Wert auf meine Gesellschaft? Ob ihm die Aufmerksamkeit der Grazien auf den Wecker ging? Das war es. Er hatte bestimmt eine Freundin, wollte sich aber nicht alle Chancen versauen und schob mich als Grund vor, damit Felicity und Co. nicht noch aufdringlicher wurden.
    Mit diesem Gedanken schlief ich beruhigt ein.
    Ich hatte wieder ziemlich wirr geträumt. Wieder von dem Jungen mit den blauen Augen und von Lee.
    Als ich – wie immer etwas später – den Klassenraum betrat, blieb ich überrascht stehen. Lee war
kein
Traum gewesen. Er war echt. Und er saß an meinem Tisch. Von hinten rempelte jemand gegen mich.
    Mr Sexy Selfridge, unser Mathelehrer. Er war erst Ende Zwanzig, sah aus wie ein Leistungssportler mit blauen Augen und niedlichen Lachfältchen drum herum. Er war der Schwarm der meisten Mädchen an der Schule und – es gab einen Gott! – Single.
    »Entschuldige, Felicity«, sagte Mr Selfridge freundlich und schob mich sanft vor sich in den Klassenraum.
    Genau wie alle anderen Mädchen der Schule hatte auch ich eine Schwäche für ihn. Leider hatte ich auch eine Schwäche in Mathematik und daher keine guten Voraussetzungen seine Aufmerksamkeit in positiver Weise auf mich zu lenken.
    Allerdings wich meine Benommenheit sobald ich mich meinem Platz näherte. Lee sah mir lächelnd entgegen.
    Wie er so lässig auf dem Stuhl saß, in Jeans und einem T-Shirt, das seine gut gebaute Brust umspannte, wirkte er wie ein Fotomodel oder ein Filmstar und ich überlegte, was er tatsächlich hier am College zu suchen hatte.
    »Guten Morgen, Felicity«, sagte er mit dieser schmeichelnden, weichen Stimme.
    Ich setzte mich. »Morgen.«
    Mr Selfridge begann mit dem Unterricht und ich holte schnell meine Unterlagen aus der Tasche. Die nächste Stunde musste ich mich arg konzentrieren (Gleichungen) und vergaß zeitweise meinen neuen Banknachbarn. Zumindest bis wir eigenständig Aufgaben lösen sollten. Ich war schon recht zufrieden mit meinen Ergebnissen, als Lee sich zu mir beugte.
    »Darf ich dir einen Tipp geben?«, fragte er und sah auf meine Rechnung.
    Ich versteifte mich, nickte aber.
    »Wenn du hier zuerst addierst und dann daraus die Quadratwurzel nimmst, kommst du schneller auf das Ergebnis und hier hast du dich vertan.« Er zeigte auf ein Ergebnis ziemlich am Anfang.
    Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Dann atmete ich tief durch und begann von neuem. Aber ich kam nicht weit, da klingelte die Stundenglocke. Den Rest als Hausaufgabe. Ja, klar. Das würde mein kompletter Nachmittag werden. Und es war erst eine Stunde vorbei.
    Warum ich?
    Die Frage drängte sich mir während der restlichen Schulwoche ziemlich oft auf, denn Lee besuchte tatsächlich alle Unterrichtsfächer, die ich auch hatte. Die einzige, die ich ebenso oft ertragen musste, war Felicity Stratton. Wie hatte er es geschafft, genau die gleichen Kurse zu besuchen – bei der Anzahl von Schülern am Horton College? Lee saß überall neben mir. Das gefiel mir nur bedingt, denn einerseits zog er nicht nur die Aufmerksamkeit der drei Grazien und des Star Clubs auf sich, sondern auch die aller Lehrer.
    Ich musste doppelt so oft antworten wie sonst. Lee war außerdem sehr gut in der Schule. Bis jetzt hatte er überall ohne Probleme mithalten können. Egal, ob in Musik transponiert werden sollte, in Religion die Grundlagen des Hinduismus erläutert wurden oder wir in Biologie die DNA-Stränge in Einzelteile zerlegten. Wenn ich nicht weiterkam, sagte er mir nicht

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