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Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition)

Titel: Die Pan-Trilogie, Band 1: Das geheime Vermächtnis des Pan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Regnier
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sofort das Ergebnis vor, sondern wies mich mit kleinen Hilfen darauf hin. Er erklärte mir die Zusammensetzung der Gene wesentlich besser, als es Ms Greenacre konnte. Das fand ich wiederum gut.
    In den meisten Pausen, wurde er von Felicity, Cynthia und Ava umgarnt, aber zweimal waren wir auch allein.
    »Möchtest du auch Lehrer werden?«, fragte ich ihn nach Biologie.
    »Ich bin noch unentschlossen«, meinte er.
    »Zwischen welchen Alternativen schwankst du denn?«
    Wir hatten bei meinem Schließfach Halt gemacht und ich wollte alle Schulsachen, die ich für morgen nicht brauchte, darin verstauen. Als ich mich zu ihm wandte, lehnte er in einer lässigen Pose an dem Spind links neben meinem.
    »Wie alle Jungs träume auch ich davon, Polizist zu werden«, sagte er und lächelte.
    »Ah ja. Und ich möchte die Ehefrau von Prinz Harry werden«, antwortete ich und lächelte süß zurück.
    Er lachte laut auf. »Aber im Gegensatz zu dir, ist es mir ernst damit. Vielleicht ist Polizist der falsche Ausdruck. Ermittler oder Kommissar würde mir gefallen.«
    »Oh, verstehe«, sagte ich gedehnt und fischte nach meinem Schlüssel. »James Bond.«
    »Ich sehe schon, ich werde viel Spaß hier mit dir haben«, sagte er lachend
    »Bestimmt. Man nennt mich auch das Bond-Girl von Westminster«, sagte ich trocken und deutete auf meine Kleidergröße L mit Tendenz zu XL. Er lachte wieder. Ich wollte eben mein Fach öffnen, da klemmte mein Schlüssel.
    »Oh. Mist.« Betroffen fummelte ich daran herum, hatte aber Angst, den Schlüssel schon wieder abzubrechen. Ich bezweifelte, dass Mr Williams noch einmal so nachsichtig wäre.
    »Lass mich mal.« Er nahm mir den Schlüssel ab und da, wo er mich berührte, begann meine Haut zu prickeln. Das Kribbeln wanderte den Arm hinauf. Lee betrachtete den Schlüssel, dann sah er mich an.
    »Du hast nicht zufällig eine Haarnadel, oder?« fragte er.
    Ich deutete auf meine strähnigen, mittellangen Haare. »Heute nicht. Aber ich habe was anderes.« Ich kramte in meiner Tasche und zog eine Büroklammer heraus.
    Er schüttelte den Kopf. »Zu klein und instabil.«
    Aber dann fiel mir etwas anderes ein. »Oh, warte mal.« Ich wühlte in meinem Mäppchen.
    »Ein Zirkel geht auch nicht«, sagte Lee und sah dann überrascht auf den stiftähnlichen Gegenstand, den ich ihm hinhielt. »Was ist das?«
    Ich betätigte den Mechanismus und am vorderen Ende fuhr eine zehn Zentimeter lange Spitze heraus.
    Lee sah mich groß an.
    »Ein Stilett. Mein Großvater hat es mir geschenkt, ehe er starb. Er meinte, es dient zur Verteidigung.«
    Ein Lächeln huschte über Lees Gesicht. »Du steckst voller Überraschungen.« Er griff nach dem Stilett und in zwei Sekunden hatte er meine Spindtür geöffnet.
    »Cool«, sagte ich beeindruckt. »Du wirst bestimmt ein guter Ermittler. Man sollte ja immer so denken und arbeiten können wie die Verbrecher, die man jagt.«
    Lee lachte. Auf einmal ertönte
Viva la Vida
von Coldplay. Lee griff in die linke Brusttasche seines Hemdes und zog sein Handy heraus. »Entschuldige«, murmelte er und nahm ab.
    »Handys sind übrigens verboten«, sagte ich laut, obwohl er gar nicht mehr zuhörte.
    Er unterbrach noch einmal kurz. »Das wird länger. Wir sehen uns Montagmorgen.«
    Er ging davon und ich atmete erleichtert auf. Erst jetzt merkte ich, dass ich, solange er in meiner Nähe war, unter totaler Anspannung stand. Ich fasste immer noch nicht, warum ein Typ, der aussah wie ein Model für Parfümwerbung sich die ganze Zeit über mit mir abgab. Nicht einmal meine Geschwister hatten je so viel Zeit freiwillig in meiner Nähe verbracht!
    Mit einem seltsamen Gefühl ging ich nach Hause.

WANDELBAR

    Als ich am Montagmorgen wieder in letzter Minute ins Klassenzimmer hetzte, bot sich mir das gleiche Bild wie an allen Tagen vergangene Woche: Die Grazien saßen zu dritt an meinem Tisch, ziemlich dicht an dem Neuen dran. Ich hatte übers Wochenende vergessen, wie gut er aussah. Heute trug Lee ein blaues Hemd, dessen obere Knöpfe geöffnet waren und den Ansatz einer trainierten Brust zeigten. Seine Frisur war wieder so dicht und wuschelig, dass sie seine Ohren halb verdeckte. Er plauderte gutgelaunt mit Felicity.
    Mr Selfridge würde jeden Moment hereinkommen, also ging ich schnurstracks zu Felicitys Tisch und setzte mich dorthin.
    »O Gott, hier stinkt‘s«, rief hinter mir Jack Roberts.
    Verdammt. Musste ich mir jetzt die nächsten zwei Mathestunden seine dämlichen Sprüche anhören? Nein,

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